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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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I. Przygodda: Techniken zur Ideengenerierung 107<br />

4.2.4.3.2 RELEVANZBAUM-METHODE<br />

Mit Hilfe der Relevanzbaum-Methode soll ein komplexes Problem vollständig <strong>und</strong> übersichtlich<br />

beschrieben <strong>und</strong> stufenweise in Alternativen zerlegt werden. Neben einer Strukturanalyse<br />

erfolgt auch eine Quantifizierung der Beziehungen zwischen einzelnen Elementen.<br />

Der Relevanzbaum selbst ist ein Graph, der aus Knoten <strong>und</strong> Kanten besteht. Die Knoten symbolisieren<br />

die Ziele (Zwecke) oder Mittel <strong>und</strong> die Kanten die Beziehungen zwischen den<br />

Knoten. Auf diese Weise werden Ziel-Mittel-Beziehungen dargestellt. Die anschließende<br />

Analyse des Relevanzbaumes befasst sich mit der Bedeutung der einzelnen Mittel <strong>für</strong> die Realisierung<br />

der unmittelbar <strong>und</strong> mittelbar übergeordneten Ziele (Zwecke).<br />

Die Gruppe:<br />

Bei der Relevanzbaum-Methode hat sich eine Gruppenstärke von fünf bis sieben Personen in<br />

der Praxis bewährt.<br />

Die Vorgehensweise:<br />

Ausgangspunkt dieser Methode ist die Konstruktion eines Szenariums. Hierbei handelt es sich<br />

um ein Gefüge von Rahmenbedingungen, Ausgangspositionen <strong>und</strong> Annahmen über die Entwicklungstendenzen.<br />

Mit seiner Hilfe wird versucht, Alternativen zu finden, die zur Zielerreichung<br />

beitragen könnten. Voraussetzung da<strong>für</strong> ist eine klare Definition von Zielen <strong>und</strong> Mitteln.<br />

Es ergibt sich eine baumartige Struktur, in der die Ziel-Mittel-Beziehungen aufgefächert<br />

worden sind. Auf dieser Basis wird nach <strong>und</strong> nach der Bedarf an neuen Erkenntnissen ermittelt,<br />

die zur angestrebten Zielerreichung erforderlich sind. Zur Identifikation <strong>und</strong> Verknüpfung<br />

von Zielen <strong>und</strong> Mitteln können die Methoden Brainstorming, Delphi-Methode oder<br />

Morphologischer Kasten herangezogen werden.<br />

Bei der Erstellung des Relevanzbaumes ist darauf zu achten, dass die Elemente, die sich auf<br />

der gleichen Ebene befinden, untereinander vergleichbar sind, damit ein geordnetes Beziehungsgefüge<br />

entsteht. Folgende formale Anforderungen müssen dabei beachtet werden:<br />

• Vollständigkeit:<br />

Auf jeder Ebene müssen die Elemente eine erschöpfende Liste möglicher Mittel <strong>für</strong> vorgegebene<br />

Ziele (Zwecke) ergeben.<br />

• Ausschließlichkeit:<br />

Die Elemente einer Ebene dürfen keine Gemeinsamkeiten aufweisen.<br />

Die Vorteile:<br />

Bei der Anwendung der Relevanzbaum-Methode werden die Ziele <strong>und</strong> Mittel zur Problemlösung<br />

in ihren Inhalten <strong>und</strong> Beziehungen offengelegt. Des Weiteren werden die Mittel im Hinblick<br />

auf ihre Zielerfüllung bewertet. Es werden Zusammenhänge zwischen den Zielen <strong>und</strong><br />

den alternativen Mitteln aufgedeckt. Somit wird erreicht, dass die Wertesysteme der einzelnen<br />

Entscheidungsträger transparenter werden.<br />

Die Nachteile:<br />

Werden die formalen Anforderungen der Vollständigkeit <strong>und</strong> der Ausschließlichkeit nicht<br />

erfüllt, so besteht die Gefahr, dass sich bei der Konstruktion des Relevanzbaumes die Elemente,<br />

die sich auf der gleichen Ebene befinden <strong>und</strong> untereinander vergleichbar sein sollen,<br />

nicht in ein geordnetes Beziehungsgefüge bringen lassen.

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