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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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Univ.-Professor Dr. St. Zelewski: Überblick über das <strong>ECOVIN</strong>-Projekt<br />

märkten sowie von staatlicher Seite ausgesetzt sieht. Darüber hinaus kann auf die bereits skizzierte<br />

informationstechnische Infrastruktur zurückgegriffen werden, wie etwa auf „intelligente<br />

Softwareagenten“ zur Überwachung der Unternehmensumwelt hinsichtlich innovationsrelevanter<br />

Informationen. Schließlich gestatten praxisnahe Konzepte des strategischen Technologiemanagements<br />

die Bewertung von Innovationsprojekten hinsichtlich ihres mutmaßlichen<br />

zukünftigen Beitrags zum Unternehmenserfolg. Dazu gehören beispielsweise Technologiefeldanalysen<br />

<strong>und</strong> Technologieportfolios. Anhand solcher Projektbewertungen ist eine methodisch<br />

f<strong>und</strong>ierte Auswahl von Innovationsprojekten möglich, auf die ein KMU seine knappen<br />

Kapital- <strong>und</strong> Humanressourcen fokussieren sollte. Hierbei lassen sich auch Verb<strong>und</strong>effekte<br />

(„Synergien“) zwischen mehreren Projekten eines „ganzheitlich“ gestalteten Innovationsprogramms<br />

untersuchen.<br />

Für ein erfolgreiches Innovationsmanagement bedarf es einer „angemessenen“ organisatorischen<br />

Integration von Innovationsmanagern in ihr betriebliches Umfeld. Diese organisatorische<br />

Dimension des Innovationsmanagements erstreckt sich über mehrere Teilaspekte.<br />

Zunächst gilt es, aus aufbauorganisatorischer Perspektive eine bestimmte Organisationsform<br />

<strong>für</strong> die Tätigkeit von Innovationsmanagern festzulegen. Dies betrifft vor allem die „klassische“<br />

Frage, welche Arten der innerbetrieblichen Verteilung von Entscheidungskompetenzen,<br />

Anordnungsbefugnissen <strong>und</strong> Berichtspflichten <strong>für</strong> das Management innovationsrelevanter<br />

Informationen am geeignetsten sind. Im Zentrum des betriebswirtschaftlichen Interesses stehen<br />

in dieser Hinsicht teamorientierte Organisationsformen, weil sie sich aufgr<strong>und</strong> ihrer immanenten<br />

Flexibilität speziell <strong>für</strong> Innovationsprojekte empfehlen. Sie reichen von der Organisation<br />

in Kleingruppen („Innovationsteams“) bis hin zu einer unternehmensweit praktizierten<br />

Projektorganisation.<br />

Aus ablauforganisatorischer Perspektive muss ein Innovationsmanager Kenntnisse darüber<br />

besitzen, wie sich der Prozess der Implementierung von Innovationen in KMU wirkungsvoll<br />

unterstützen lässt. In diesem Zusammenhang spielen vor allem moderne Techniken des Projektmanagements<br />

(einschließlich Projektcontrolling) sowie Managementtechniken aus den<br />

Bereichen des organisatorischen Lernens <strong>und</strong> des Change Managements eine bedeutsame<br />

Rolle. Hierzu zählen beispielsweise Techniken zur Identifizierung <strong>und</strong> Überwindung von innerbetrieblichen<br />

Akzeptanzbarrieren sowie Techniken des Konfliktmanagements. Mit ihrer<br />

Hilfe soll die soziale Kompetenz eines Innovationsmanagers gefördert werden, Innovationspotenziale<br />

gegenüber Unternehmensführung <strong>und</strong> Mitarbeitern nicht nur sachlich verständlich<br />

darstellen, sondern ebenso persönlich überzeugend kommunizieren zu können. Da <strong>für</strong> solche<br />

Sozialtechniken im Alltagsgeschäft von KMU oftmals die erforderliche Zeit kaum zur Verfügung<br />

steht, muss die Weiterbildung von KMU-Mitarbeitern zu Innovationsmanagern auf die<br />

Vermittlung <strong>und</strong> das Training derartiger „soft skills“ besondere Aufmerksamkeit legen.<br />

Schließlich erfordert das Berufsbild des Innovationsmanagers einschlägige Kenntnisse über<br />

die Besonderheiten der Projektfinanzierung. Für KMU ist es vor allem wichtig, dass ihre Innovationsmanager<br />

nationale <strong>und</strong> transnationale Förderprogramme kennen, die speziell zur<br />

Stärkung der Innovationstätigkeit von kleinen <strong>und</strong> mittelgroßen Unternehmen vorgesehen<br />

sind. Aufgr<strong>und</strong> der Vielfalt <strong>und</strong> Dynamik solcher Förderprogramme wäre es jedoch nicht zielführend,<br />

Innovationsmanager mit einem festen Wissensf<strong>und</strong>us über derzeit bestehende Fördermöglichkeiten<br />

auszustatten. Vielmehr müssen sie in die Lage zu versetzt werden, eigenständig<br />

nach aktuellen, <strong>für</strong> ihre unternehmensspezifischen Innovationsprojekte geeigneten<br />

externen Finanzierungsquellen zu recherchieren <strong>und</strong> entsprechende Finanzierungsanträge auszuarbeiten.

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