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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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130 I. Przygodda: Techniken zur Ideengenerierung<br />

faktor <strong>für</strong> Innovationen gesehen. So gilt beispielsweise bei dem Unternehmen 3M die „15-85-<br />

Regel“. Sie besagt, dass Mitarbeiter 15 % ihrer Arbeitszeit <strong>für</strong> eigene, selbstdefinierte Forschungsprojekte<br />

<strong>und</strong> zur freien Ideenfindung nutzen können sowie 85 % ihrer Arbeitszeit im<br />

Sinne der innovationsorientierten Unternehmenspolitik einsetzen sollen. Das bedeutet, dass es<br />

den Forschern im Rahmen ihres 15%-Budgets freisteht, „zu arbeiten, was – wie – wo –<br />

wann – warum – wo<strong>für</strong> – mit wem – sie wollen“. Durch die Gewährung von Möglichkeiten<br />

zur Durchführung eigener Forschungsarbeiten <strong>und</strong> in diesen Zusammenhang zum Besuch von<br />

Tagungen wird ein Anreiz geschaffen, damit sich Mitarbeiter intensiv in den Innovationsprozess<br />

eines Unternehmens einbringen.<br />

4.2.9.3 PARTIZIPATIVER FÜHRUNGSSTIL<br />

Die Motivation kreativer Mitarbeiter hat Folgen <strong>für</strong> das Führungsverhalten im Innovationssystem<br />

eines Unternehmens. Besonders effektiv <strong>und</strong> effizient laufen Ideenfindungsprozesse<br />

ab, wenn zwischen den beteiligten Mitarbeitern <strong>und</strong> deren Vorgesetzten eine enge Zusammenarbeit<br />

stattfindet. Ein partizipativer Führungsstil, der durch folgende Merkmale gekennzeichnet<br />

ist, berücksichtigt das Freiheitsbedürfnis der Mitarbeiter <strong>und</strong> trägt auch der Koordinationsnotwendigkeit<br />

Rechnung:<br />

• Selbstorganisation der Arbeit,<br />

• eigenes Entscheidungsrecht,<br />

• Einspruchsrecht,<br />

• Mitentscheidungsrecht,<br />

• Mitspracherecht,<br />

• regelmäßig Feedback durch Mitarbeitergespräche geben <strong>und</strong> einfordern,<br />

• Anregung zu Verbesserungen <strong>und</strong><br />

• Ermittlung eines eventuellen Schulungsbedarfs der Mitarbeiter <strong>und</strong> notwendige Schulungen<br />

der Mitarbeiter ermöglichen.<br />

Die vorrangige Führungsaufgabe besteht in der fachlichen Anregung <strong>und</strong> motivationalen Beeinflussung,<br />

wobei der Schwerpunkt je nach Person <strong>und</strong> Ausbildungsstand des Mitarbeiters<br />

unterschiedlich zu setzen ist.<br />

4.2.9.4 DAS LERNENDE UNTERNEHMEN<br />

Das lernende Unternehmen ist eine organisatorische Gestaltungsphilosophie, deren Kernelement<br />

das Lernen ist. Unter Lernen ist hier eine qualitative Steigerung des Wissensstands <strong>und</strong><br />

damit eine Verbesserung der Fähigkeit zu verstehen, effektiv <strong>und</strong> effizient zu handeln. Um<br />

das Wissen <strong>und</strong> den Erfahrungsschatz der einzelnen Unternehmensmitglieder verfügbar zu<br />

machen, sind die Erfüllung <strong>und</strong> Umsetzung einiger Gr<strong>und</strong>anforderungen erforderlich. Dazu<br />

gehört zum einen, dass es zu einer durchlässigen Versorgung mit Informationen kommt, d.h.<br />

es muss ein offener Informationsaustausch zwischen allen Unternehmensbereichen stattfinden.<br />

Zum anderen muss sich ein Lernklima entwickeln, zu dem auch ein positiver Umgang<br />

mit Fehlern gehört. Das „richtige“ Handeln im Unternehmen ergibt sich somit auch aus dem<br />

Lernen aus Misserfolgen.<br />

Die Flexibilität eines Unternehmens kann über laufende Verbesserungs- <strong>und</strong> Anpassungsprozesse<br />

erhöht werden. Führt dies zu einer systemimmanenten Problemlösungskompetenz, die

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