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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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D. Bessau/W. Rudko: Strategisches Innovationsmanagement<br />

lungskosten <strong>für</strong> Mitarbeiter, Kosten <strong>für</strong> neue Zusatzgeräte, Kosten <strong>und</strong> Zeit <strong>für</strong> den Test<br />

<strong>und</strong> die Einarbeitung eines neuen Lieferanten, Bedarf an technischer Hilfe oder sogar die<br />

psychischen Kosten <strong>für</strong> die Beendigung einer Geschäftsbeziehung. Der neue Anbieter ist<br />

gezwungen, seine Kosten so weit zu senken, dass er die Umstellungskosten seines potenziellen<br />

Abnehmers kompensieren kann, oder durch wesentlich bessere Produktqualität die<br />

Kostennachteile auszugleichen. In beiden Fällen werden die Ertragspotenziale geschmälert.<br />

Je höher die Umstellungskosten des Abnehmers, desto schwieriger ist der<br />

Markteintritt.<br />

• Zugang zu Vertriebskanälen<br />

Eine weitere Eintrittsbarriere ist der Zugang zu Vertriebskanälen. Vertriebskanäle, die<br />

Produkte von bereits etablierten Unternehmen vermarkten, müssen dazu gebracht werden,<br />

sich <strong>für</strong> neue Konkurrenzprodukte zu öffnen. Dies kann <strong>für</strong> den Branchenneuling bedeuten,<br />

dass er Preissenkungen, gemeinsame Werbeaktionen usw. mit dem Vertreiber durchführen<br />

muss, die Kosten verursachen.<br />

Je begrenzter die Vertriebskanäle sind, <strong>und</strong> je mehr sie an etablierte Unternehmen<br />

geb<strong>und</strong>en sind, desto schwieriger ist der Markteintritt.<br />

• Größenunabhängige Kostennachteile<br />

Es gibt Kostenvorteile der etablierten Unternehmen, die <strong>für</strong> neuen Konkurrenten unerreichbar<br />

sind, <strong>und</strong> zwar unabhängig von der Größe <strong>und</strong> den Betriebsgrößenersparnissen<br />

des Neuanbieters. Dazu zählen:<br />

• Produkttechnologien; Know-how, das durch Patente geschützt ist.<br />

• günstiger Zugang zu Rohstoffen; Erschließung von günstigen Quellen, Bedarfsdeckung<br />

oder Vertragsbindung bei günstigen Preisen, langwierige Beziehungen.<br />

• günstige Standorte; etablierte Unternehmen sind oft im Besitz von günstigen<br />

Standorten, die sie gekauft haben, bevor die Marktkräfte den Preis auf die volle<br />

Höhe getrieben haben.<br />

• staatliche Subventionen; die Vergabe stattlicher Subventionen kann einigen<br />

Unternehmen dauerhafte Wettbewerbsvorteile verschaffen.<br />

• Lern- oder Erfahrungskurve; es existiert eine Tendenz, dass Stückkosten abhängig<br />

von der Erfahrung eines Unternehmens sinken.<br />

• staatliche Politik; Vergabe von Lizenzen, Begrenzung der Rohstoffe oder<br />

Schaffung von Umweltauflagen können ein Unternehmen am Eintritt in eine<br />

neue Branche hindern.<br />

• Erwartete Vergeltung durch Konkurrenten<br />

Die Erwartungen des potenziell neuen Konkurrenten hinsichtlich der Reaktionen seiner<br />

potenziellen Wettbewerber können ebenfalls eine Eintrittsbarriere darstellen. Ein<br />

Markteintritt kann sehr wohl verhindert werden, wenn die Erwartung besteht, dass Wettbewerber<br />

heftig reagieren, um dem Eintretenden das Leben schwer zu machen. Folgende<br />

Bedingungen sind Signale <strong>für</strong> eine hohe Vergeltungswahrscheinlichkeit:<br />

• harte Vergeltungsmaßnahmen gegen frühere Eintretende,<br />

• die etablierten Unternehmen verfügen über umfangreiche Mittel zur Vergeltung<br />

(z.B.: überschüssige Liquidität, unausgeschöpfte Kreditlinien, unausgelastete<br />

<strong>Produktion</strong>skapazitäten),

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