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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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128 I. Przygodda: Techniken zur Ideengenerierung<br />

4.2.9.2.2 KONTINUIERLICHER VERBESSERUNGSPROZESS<br />

Der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) wurde Ende der 80er Jahre in Deutschland<br />

aufgegriffen <strong>und</strong> stellt einen zielorientierten Ansatz dar. KVP ist eine Methode, mit deren<br />

Hilfe ein gegenwärtiger Zustand (Produkt, Prozess, Organisation) ständig in kleinen Schritten<br />

verbessert werden soll. Voraussetzung ist eine kritische Betrachtung aller bestehenden Abläufe.<br />

Die ständige Verbesserung aller Leistungsprozesse gehört zu den wichtigsten Leitgedanken.<br />

Hauptschwerpunkt der Verbesserungsaktivitäten sind kleine Vorschläge zur „Optimierung“<br />

des Arbeitsablaufes oder der Arbeitsumgebung, deren Umsetzung sofort von den Mitarbeitern<br />

realisiert werden kann. Große Veränderungen, die über Reengineering im Sinne von<br />

Innovationen erzielt werden, können ihre Wirksamkeit oft erst über diese kleinen Anpassungsmaßnahmen<br />

entfalten.<br />

Fehler sind ein Zeichen mangelhafter Prozessbeherrschung <strong>und</strong> bieten Chancen, diese Prozesse<br />

zu verbessern. Zur Fehlererkennung können Kreativitätstechniken eingesetzt werden.<br />

Ein KVP-System setzt sich aus mehren Elementen zusammen. Diese sind unternehmensspezifisch<br />

auszugestalten <strong>und</strong> aufeinander abzustimmen. Im Folgenden werden diese Elemente in<br />

ihren Gr<strong>und</strong>zügen genannt.<br />

• Die Funktion von KVP ist im Kern die Beseitigung von Verschwendung. Dies wird durch<br />

ständiges „Optimieren“ von Leistungen <strong>und</strong> Produkten, Handlungen sowie Prozessen erreicht.<br />

KVP im weiteren Sinne richtet ein Unternehmen proaktiv im Wettbewerb aus.<br />

• Eine klare Organisation <strong>und</strong> Zuordnung von Aufgaben ist die Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> einen unternehmensweiten<br />

KVP. Die drei Ebenen, auf denen Verbesserungsprozesse ablaufen, sind<br />

die Arbeitsplatzebene, die Unternehmensebene <strong>und</strong> die unternehmensübergreifende Ebene.<br />

Die erstgenannte Ebene bezieht sich auf die Erzielung von Verbesserungen durch den<br />

einzelnen Mitarbeiter am Arbeitsplatz. Verbesserungsprozesse müssen auch bereichsübergreifend<br />

im gesamten Unternehmen ablaufen. Hier<strong>für</strong> bietet sich die Bildung von Teams<br />

mit sechs bis zehn Mitarbeitern unterschiedlicher Bereiche <strong>und</strong> Funktionen an. Schnittstellen<br />

zu Lieferanten <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en eröffnen weitere Potenziale <strong>für</strong> eine laufende Verbesserung.<br />

• KVP-Beauftragte oder -Experten sowie eine Förderung des KVP durch die oberste Führungsebene<br />

unterstreichen die bedeutende Stellung von laufenden Verbesserungen im<br />

Unternehmen.<br />

• KVP ist kein Selbstläufer. Es bedarf einer abgestimmten Koordination (Steuerung) der<br />

Maßnahmen, die ein Ausruhen auf dem Status quo verhindern. Neben Regelungen <strong>für</strong> die<br />

Arbeit in Gruppen sind Vorgaben hinsichtlich der Zielerreichung zu installieren. Daran<br />

schließt sich die Kontrolle der Realisierung an. Über Planwerte, die sich an der Wettbewerbssituation<br />

ausrichten, ist eine ständige Anpassung an die äußeren Rahmenbedingungen<br />

möglich.<br />

• KVP baut unter anderem auf die Eigenverantwortung der Mitarbeiter. Bei der permanenten<br />

Auseinandersetzung mit verbesserungswürdigen Details der Leistungsprozesse sollen<br />

alle Mitarbeiter involviert, geschult <strong>und</strong> motiviert werden. Dadurch wird ein besonderes<br />

Verbesserungsbewusstsein mit der dazu notwendigen Verbesserungsmotivation erreicht.<br />

Unterstützt wird dieses durch die Bildung von Problemlösungsgruppen. Wichtige Voraussetzungen<br />

sind die systematische Nutzung von Verbesserungsvorschlägen aller Mitarbeiter<br />

sowie deren prompte Bewertung <strong>und</strong> Umsetzung. Dazu werden Anreiz- <strong>und</strong> Prämiensysteme<br />

installiert, welche die Motivation der Mitarbeiter positiv beeinflussen. Informationen<br />

über Tafeln <strong>und</strong> Aushänge können über den gegenwärtigen Stand der Zielerreichung<br />

informieren. Die Qualifikation ist ein wesentlicher Bestandteil des KVP-Systems. Zum<br />

einen bezieht sie sich auf die Arbeitsebene <strong>und</strong> umfasst beispielsweise Job-Rotation-

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