02.12.2012 Aufrufe

ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

162 K. Butzmann: K<strong>und</strong>enorientierte <strong>und</strong> strukturierte Produktentwicklung<br />

Auswahl von in die Produktklinik einzubeziehenden Produkten besonders zu berücksichtigen<br />

<strong>und</strong> mit den angestrebten Lernzielen in Übereinstimmung zu bringen.<br />

Die Produktklinik beinhaltet die folgenden Schritte, um durch Lernen am konkreten Objekt<br />

mittels gezielter Verbesserungsmaßnahmen neue Produkte <strong>und</strong> Prozesse zu entwickeln:<br />

Quantifizierung<br />

von<br />

relevanten<br />

Leistungsunterschieden<br />

Bestimmung<br />

von Ursachen<br />

<strong>für</strong> Leistungsnachteile<br />

Rückschluss<br />

auf Produkt<strong>und</strong>Prozesskonstruktion<br />

Ermittlung<br />

von Konstruktionsunterschieden<br />

durch<br />

Zerlegung<br />

Analyse der<br />

Kostenlücke<br />

aus Funktions-<br />

<strong>und</strong><br />

Faktorkostenunterschieden<br />

Formulierung<br />

<strong>und</strong> Umsetzun<br />

anspruchsvollerZielgrößen<br />

Quelle: http://www.tu-muenchen.de/tu-mit/tum5_9899/forschung06.html<br />

Abbildung 5-5: Schritte einer Produktklinik<br />

Die Produktklinik kann als ein Konzept <strong>für</strong> einen funktionsübergreifenden, institutionalisierten<br />

Lernort verstanden werden, das folgendes beinhaltet:<br />

• die Analyse von Produkten <strong>und</strong> Prozessen,<br />

• die Synthese der Bestlösungen einzelner Eigenschaften <strong>und</strong>/oder Funktionen zu neuen<br />

Produkten <strong>und</strong> Prozessen,<br />

• das Lernen am konkreten Ort,<br />

• die Entwicklung eines neuen Produkt- <strong>und</strong> Prozessdesigns auf der Basis des Erlernten,<br />

• die Übertragung von Erkenntnissen auf die eigene Innovation <strong>und</strong> Wertschöpfung sowie<br />

• die Steigerung des K<strong>und</strong>ennutzens durch gezielte Verbesserungsmaßnahmen <strong>für</strong> neue<br />

Produkte <strong>und</strong> Prozesse.<br />

Lern- <strong>und</strong> Kreativitätsmanagement mit Hilfe der Produktklinik führt zur zeitsparenden, effizienten<br />

Entwicklung k<strong>und</strong>enorientierter <strong>und</strong> kostengünstiger Neuprodukte <strong>und</strong> damit zu<br />

nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen <strong>für</strong> KMU. Die verbesserte Nutzung internen <strong>und</strong> externen<br />

Wissens reduziert die Informationsbeschaffungszeiten <strong>für</strong> Marketing, Vertrieb, Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung. Freigewordene Kapazitäten lassen sich nutzen, um auf Basis besserer<br />

Kenntnisse der K<strong>und</strong>enanforderungen <strong>und</strong> der Nutzenstiftung der Wettbewerbsprodukte echte<br />

Innovationen zu entwickeln. Kosteneinsparungen sind kurzfristig z.B. durch Lieferantenwechsel<br />

oder Softwareanpassung möglich oder dadurch, dass Funktionen oder Attribute wegfallen,<br />

die der K<strong>und</strong>e nicht wahrgenommen hatte oder <strong>für</strong> die keine Zahlungsbereitschaft<br />

vorlag. Die Kosten lassen sich senken, indem erkannte Bestlösungen der Wettbewerber adaptiert<br />

werden. Solche Lösungen sind aber nicht im Sinne einer Kopie auf das eigene Unternehmen<br />

zu transferieren. Stattdessen sollen aus dem erarbeiteten Lösungspool Bestlösungen<br />

ergänzt <strong>und</strong> innovativ kombiniert werden. Dadurch sind erhebliche Leistungssteigerungen der<br />

eigenen Prozesse <strong>und</strong> Produkte realisierbar.<br />

Die Ursachen <strong>für</strong> den Erfolg der Produktklinik liegen in der ganzheitlichen Betrachtung der<br />

Unternehmensleistungen in Gegenüberstellung zu den K<strong>und</strong>enanforderungen <strong>und</strong> der Nutzung<br />

der Problemlösungskapazität der eingeb<strong>und</strong>enen Mitarbeiter. Die funktionsübergreifende<br />

Zusammenarbeit <strong>und</strong> die Offenlegung der Erkenntnisse erhöht das Verständnis <strong>für</strong> Probleme<br />

anderer Unternehmensbereiche <strong>und</strong> erhöht die Arbeitsmotivation.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!