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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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170 K. Butzmann: K<strong>und</strong>enorientierte <strong>und</strong> strukturierte Produktentwicklung<br />

der gewünschten Qualität realisiert werden können. Auf diese Weise verbindet QFD den Absatzmarkt<br />

<strong>und</strong> die Produktentwicklung. Mittels QFD sollen Produkte so definiert, entwickelt,<br />

konstruiert, produziert, geliefert, installiert <strong>und</strong> gewartet werden, dass die Wünsche der K<strong>und</strong>en<br />

voll erfüllt werden. QFD dient der Transformation von K<strong>und</strong>enanforderungen in unternehmensspezifische<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> soll alle Unternehmensbereiche zur Erfüllung der K<strong>und</strong>enwünsche<br />

mobilisieren. Mittels QFD soll die „Stimme des K<strong>und</strong>en“ möglichst unverfälscht<br />

in die „Sprache des Produzenten“ (Designanforderungen <strong>und</strong> Qualitätsmerkmale) übersetzt<br />

werden. Die eigentliche Leistung besteht in der systematischen <strong>und</strong> schrittweisen Umsetzung<br />

von K<strong>und</strong>enanforderungen in messbare Produkt- <strong>und</strong> Prozessparameter. Darüber hinaus dient<br />

die Anwendung von QFD erstens der Verringerung von Produktkosten <strong>und</strong> Entwicklungszeiten,<br />

führt zweitens dazu, dass weniger Änderungen an Produkten <strong>und</strong> Prozessen vorgenommen<br />

werden müssen, <strong>und</strong> ermöglicht drittens eine umfangreiche Dokumentation der Entwicklungsprozesse.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich geht die QFD-Technik davon aus, dass die Wünsche der K<strong>und</strong>en Gr<strong>und</strong>lage<br />

der Produkt- <strong>und</strong> Prozessgestaltung sind. QFD erfordert eine systematische Arbeitsweise im<br />

Projektteam aus Marketing, Konstruktion, <strong>Produktion</strong>, Beschaffung, Qualitätssicherung <strong>und</strong><br />

anderen Unternehmensbereichen.<br />

Quality Function Deployment begleitet die Entstehungsprozesse neuer Produkte von der Entwicklung<br />

bis zur Serienreife. Zur Unterstützung der methodischen Vorgehensweise <strong>und</strong> zur<br />

nachvollziehbaren Dokumentation der Denk- <strong>und</strong> Planungsergebnisse wird das „House of<br />

Quality“ verwendet. Das „House of Quality“ ist eine Beziehungsmatrix, in der K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong><br />

Designanforderungen gegenübergestellt <strong>und</strong> durch weitere marketing- <strong>und</strong> technikrelevante<br />

Aspekte ergänzt werden. Am „House of Quality“ richtet sich der gesamte QFD-Prozess der<br />

Übersetzung von K<strong>und</strong>enanforderungen in mit technischen Daten definierbare Merkmale der<br />

Produktqualität aus.<br />

Vorgehensweise der QFD-Technik<br />

1. Erfassen der K<strong>und</strong>enanforderungen, z.B. durch FCD oder Conjoint-Analyse,<br />

2. Gewichten der K<strong>und</strong>enbedürfnisse nach ihrer Bedeutung, z.B. durch paarweisen Vergleich,<br />

3. Wettbewerbsanalyse aus Sicht des K<strong>und</strong>en, Standortbestimmung in Relation zu den Konkurrenten<br />

(z.B. durch Stärken-Schwächen-Analyse der eigenen Produkte im Vergleich<br />

zum Wettbewerb); neuentwickelte Produkte sollen den Wettbewerbsprodukten vor allem<br />

bei stark gewichteten K<strong>und</strong>enanforderungen überlegen sein,<br />

4. Ableiten der technischen (konstruktiven) Merkmale aus den K<strong>und</strong>enanforderungen (möglichst<br />

lösungsneutral <strong>und</strong> quantifizierbar); falls notwendig, Aufzeigen der gegenseitigen<br />

Abhängigkeiten (z.B. zwischen Materialfestigkeit <strong>und</strong> Gewicht),<br />

5. Aufzeigen der Zusammenhänge zwischen den technischen Merkmalen <strong>und</strong> den K<strong>und</strong>enwünschen<br />

(Herzstück des „House of Quality“),<br />

6. Quantifizieren der technischen Merkmale als objektive Messgrößen <strong>für</strong> die Erfüllung der<br />

Qualitätsanforderungen (z.B. der Härtegrad eines Materials als Ausdruck der Lebensdauer<br />

der Erzeugnisse),<br />

7. Wettbewerbsanalyse aus Sicht des Herstellers, bezogen auf die Erfüllung der technischen<br />

Merkmale (Designanforderungen des eigenen Produktes werden mit denen des Wettbewerbs<br />

verglichen, z.B. in einer Produktklinik),<br />

8. Bedeutung der technischen Merkmale in Abhängigkeit von den K<strong>und</strong>enanforderungen<br />

festlegen.<br />

In der Abbildung 5-7 wird der Aufbau des „House of Quality“ mit den entsprechenden<br />

Schritten aus der Vorgehensweise der QFD-Technik dargestellt.

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