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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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108 I. Przygodda: Techniken zur Ideengenerierung<br />

4.2.4.3.3 SZENARIO-TECHNIK<br />

Mit der Szenario-Technik werden alternative Zukunftsbilder aus der Gegenwart abgeleitet<br />

<strong>und</strong> beschrieben, d.h. diese Technik beinhaltet eine zukunftsbezogene Beschreibung <strong>und</strong><br />

Analyse einer bestimmten Entwicklung. Durch eher optimistische oder eher pessimistische<br />

Betrachtungen der relevanten Einflussgrößen entstehen unterschiedliche Richtungen <strong>für</strong> Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

die so genannten Szenarien. Es wird aufgezeigt, welche Entwicklungsverläufe<br />

von unterschiedlichen Einflüssen (Maßnahmen) verursacht werden. Je nachdem,<br />

welche Konstellationen angenommen werden, ergeben sich unterschiedliche Bilder einer<br />

denkbaren zukünftigen Situation. Der Schwerpunkt der Szenario-Technik liegt nicht in der<br />

Erkennung von gegenwärtigem, sondern von zukünftigem Handlungsbedarf, soweit dieser<br />

einer Früherkennung zugänglich ist.<br />

Die Gruppe:<br />

Bei der Durchführung der Szenario-Technik in Klein- <strong>und</strong> Mittelunternehmen hat sich eine<br />

Teilnehmerzahl von sieben bis zehn Personen bewährt.<br />

Die Vorgehensweise:<br />

1. Schritt – Analyse des Untersuchungsfeldes:<br />

Zuerst müssen die wichtigsten Informationen über das zu untersuchende Problem gesammelt<br />

werden. Dieses kann z.B. mit Hilfe des Brainstormings erfolgen. Anhand der gesammelten<br />

Informationen können das Untersuchungsfeld (z.B. Beschaffungs- oder Absatzmarktsituation<br />

der Zukunft) strukturiert <strong>und</strong> die Prognoseaufgabe präzisiert werden.<br />

2. Schritt – Identifikation wesentlicher Einflussfaktoren:<br />

In einem zweiten Schritt werden die Strukturen der Zusammenhänge zwischen den einzelnen<br />

Einflussfaktoren <strong>und</strong> deren Entwicklung in der Vergangenheit so weit wie möglich aufgedeckt.<br />

3. Schritt – Prognose der ausgewählten Einflussfaktoren<br />

unter Berücksichtigung alternativer <strong>und</strong> diskontinuierlicher Entwicklungen:<br />

Für die Zukunft werden mit Hilfe der möglichen Umwelteinflüsse mehrere Szenarien entwickelt.<br />

Die verschiedenen „Expertenurteile“ werden nicht auf eine Kompromisslösung reduziert,<br />

sondern es wird bewusst <strong>und</strong> in systematischer Form mit diesen Entwicklungsalternativen<br />

weitergearbeitet. Auf dieser Basis ist zu entscheiden, welche Einflussfaktoren <strong>für</strong> die zukünftige<br />

Entwicklung des Untersuchungsfeldes von besonderer Bedeutung sind. Dieses kann<br />

z.B. mit Hilfe von Sensitivitätsanalysen geschehen. Nach Art <strong>und</strong> Qualität der Informationsbasis<br />

können quantitative (z.B. mittels Planungsmethoden) oder qualitative (z.B. durch Befragungen<br />

oder die Delphi-Methode) Prognoseverfahren verwendet werden.<br />

4. Schritt – Bewertung der Szenarien:<br />

Im abschließenden Schritt müssen die Wahrscheinlichkeiten des Eintretens der entwickelten<br />

Szenarien abgeschätzt werden. Hierbei wird versucht, die möglichen Änderungen der zukünftigen<br />

Einflussfaktoren zu quantifizieren, d.h. f<strong>und</strong>ierte Vorhersagen zu machen.<br />

Die Vorteile:<br />

Mit Hilfe der Szenario-Technik wird die Aufmerksamkeit von einer wahrscheinlichen Entwicklung<br />

auf die Möglichkeit alternativer Entwicklungen („Umweltzustände“) gelenkt. Des<br />

Weiteren werden die Entscheidungsträger veranlasst, sich mit dem Unternehmensumfeld <strong>und</strong><br />

mit Randbedingungen auseinander zu setzen. Dadurch können zumindest teilweise Zusammenhänge<br />

aufgedeckt werden. Schließlich wird auch eine Beschränkung der Analyse auf<br />

quantifizierbare <strong>und</strong> vergangenheitsorientierte Informationen vermieden, da qualitative <strong>und</strong><br />

zukunftsorientierte Verfahren zum Einsatz kommen.

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