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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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24<br />

D. Bessau: Innovation<br />

Diese drei Innovationsarten sind in der Praxis eng miteinander verflochten, Produktinnovationen<br />

bedingen meist Verfahrensinnovationen. Häufig ziehen Prozessinnovationen<br />

auch Organisationsinnovationen nach sich oder umgekehrt.<br />

In der volkswirtschaftlichen Betrachtung von Innovationen kann ein einfacher Innovationsprozess<br />

durch drei Phasen beschrieben werden. Zwischen den Phasen bestehen durch die verschiedenen<br />

Akteure wie Wissenschaftler, Unternehmer, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> öffentliche <strong>Institut</strong>ionen<br />

in der Praxis vielfache Rückkopplungen:<br />

1. Invention (Erfindung einer neuen Problemlösung),<br />

2. Innovation i.e.S. (kommerzielle Nutzbarkeit dieser neuen Problemlösung),<br />

3. Diffusion <strong>und</strong> Imitation (Ausbreitung der Innovation durch Nutzung <strong>und</strong> Nachahmung).<br />

Aus der Sicht eines KMU ist vor allem die Beherrschung des innerbetrieblichen Innovationsprozesses<br />

von entscheidender Bedeutung <strong>für</strong> die dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit (Abbildung<br />

2-2). Dieser Innovationsprozess beginnt auf Gr<strong>und</strong>lage der strategischen (langfristigen) Orientierung<br />

des Unternehmens sowie der korrekten Problemerkenntnis eines Neuerungsbedarfs.<br />

In den Phasen der Ideengenerierung sowie der Ideenbewertung <strong>und</strong> -auswahl werden systematisch<br />

neue, innovative Antworten auf bestehende Probleme gesucht <strong>und</strong> ausgewählt.<br />

Ist die Entscheidung zur Umsetzung einer Idee getroffen, wird über die Stufen der zielgerichteten<br />

Entwicklung zum Prototyp <strong>und</strong> gegebenenfalls zur Serienreife eines marktreifen Sachguts<br />

oder einer marktfähigen Dienstleistung entschieden. Der innerbetriebliche Innovationsprozess<br />

endet mit der Markteinführung.<br />

Dieser Prozess wird zudem von phasenübergreifenden Einflussfaktoren wesentlich in seiner<br />

Effizienz beeinflusst: dem unternehmensinternen Projektmanagement, dem Wissensmanagement<br />

sowie der Fähigkeit der am Innovationsprozess beteiligten Personen, Neuerungen zu<br />

kommunizieren <strong>und</strong> zu präsentieren. Im Laufe der systematischen Bearbeitung dieses innerbetrieblichen<br />

Innovationsprozesses werden die Fragen „Was?“, „Wie?“ <strong>und</strong> „Wann?“ beantwortet.<br />

Strategische<br />

Orientierung,<br />

Problemerkenntnis<br />

Ideengenerierung<br />

Ideenbewertung<br />

Ideenauswahl<br />

Quelle: Bessau/Lenk, 1999a, S. 5.<br />

Abbildung 2-2: Innerbetrieblicher Innovationsprozess<br />

Entwicklung/<br />

Prototyp<br />

Entwicklung/<br />

Serie<br />

Markteinführung<br />

Wann kann man jedoch von einer Innovation sprechen? Ist lediglich die erste kommerzielle<br />

Nutzung des Verbrennungsmotors, des Telefons oder der Technologie der integrierten Schaltkreise<br />

eine Innovation? Oder bieten nicht ebenfalls die neuen Rechnergenerationen in der<br />

Computerbranche, wesentliche Veränderungen bereits bestehender <strong>Produktion</strong>smaschinen<br />

<strong>und</strong> neue Produkte der Konsumgüterindustrie jeweils neue Problemlösungen? Nach dem Ansatz<br />

der subjektiven Neuheit muss diese letzte Frage eindeutig mit „ja“ beantwortet werden.<br />

Danach ist eine Innovation dadurch gekennzeichnet, dass ein Produkt, ein Prozess oder eine<br />

Organisation neu <strong>für</strong> die jeweils beteiligten Personen ist.

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