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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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K. Butzmann: Projektorganisation<br />

9.4 PROJEKTORGANISATION<br />

9.4.1 GRÜNDE FÜR EINE PROJEKTORGANISATION<br />

Projekterfolg setzt voraus, dass <strong>für</strong> die Projektrealisierung die erforderlichen organisatorischen<br />

Rahmenbedingungen geschaffen werden. Unter einer Projektorganisation wird die<br />

Struktur der Projektverantwortlichkeiten in einer vorhandenen Unternehmensorganisation<br />

verstanden. Das heißt, es muss geklärt werden,<br />

• wer wo<strong>für</strong> verantwortlich ist,<br />

• wer wem gegenüber weisungsbefugt ist,<br />

• wer wem fachlich oder disziplinarisch unterstellt ist.<br />

Projektorganisation beinhaltet nicht nur, dem Projektleiter ausreichende Koordinations- <strong>und</strong><br />

Entscheidungsbefugnisse zu geben, sondern auch, solche Organisationsformen zu verwirklichen,<br />

die eine kooperative, interdisziplinäre <strong>und</strong> bereichsübergreifende Teamarbeit begünstigen.<br />

Die in Unternehmen meist übliche Linienorganisation mit einer Trennung der Unternehmensfunktionen<br />

(z.B. Beschaffung, <strong>Produktion</strong>, Absatz) ist <strong>für</strong> die Teamarbeit im Allgemeinen<br />

hinderlich, weil hierbei die einzelnen Unternehmensfunktionen im Mittelpunkt stehen<br />

<strong>und</strong> nicht das Projekt als Ganzes. Es kann deshalb zu Interessenkonflikten zwischen der „Linie“<br />

<strong>und</strong> dem Projekt kommen. Sind bei knappen Ressourcen die Prioritäten der Projekte<br />

nicht eindeutig geklärt, entstehen Störungen <strong>und</strong> Unterbrechungen, die den Erfolg einzelner<br />

Projekte gefährden können.<br />

Mangelnde Projektorganisation führt zu:<br />

• ungenügender Koordination der einzelnen Aufgaben verschiedener Abteilungen,<br />

• Termindruck (z.B. <strong>für</strong> die Angebotsabgabe),<br />

• wenig Einblick der Kaufleute in die Technik,<br />

• wenig Einblick der Techniker in kaufmännische Belange,<br />

• Zuständigkeitsproblemen (z.B. bei K<strong>und</strong>enrückfragen) sowie<br />

• ungenügender Berücksichtigung der Unternehmenszielsetzung.<br />

Der Übergang von einer Linienorganisation zu projektorientierten Organisationsformen ermöglicht<br />

schnelle projektbezogene Entscheidungen <strong>und</strong> eine laufende Beobachtung des Projektfortschritts.<br />

Für den Projektleiter sichern projektbezogene Organisationsformen eine Übereinstimmung<br />

von Aufgaben, Verantwortung <strong>und</strong> Befugnissen.<br />

9.4.2 FORMEN DER PROJEKTORGANISATION<br />

9.4.2.1 REINE PROJEKTORGANISATION<br />

Bei der reinen Projektorganisation hat der Projektleiter die volle disziplinarische <strong>und</strong> fachliche<br />

Verantwortung. Alle am Projekt Beteiligten bilden eine eigene Struktureinheit. Alle Projektmitarbeiter<br />

werden von ihren Linienaufgaben entb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> arbeiten voll <strong>für</strong> das Projekt.<br />

Der Projektleiter hat hier die größtmöglichen Kompetenzen. Die reine Projektorganisation<br />

sichert eine straffe Projektleitung, eine eindeutige Verantwortungsabgrenzung sowie die Einheit<br />

von Aufgabe <strong>und</strong> Kompetenz. Sie empfiehlt sich vor allem <strong>für</strong> große <strong>und</strong> besonders<br />

wichtige Projekte in Forschung <strong>und</strong> Entwicklung.<br />

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