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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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346 K. Butzmann: Problemstellung/Gr<strong>und</strong>lagen des Projektmanagements<br />

9.1 PROBLEMSTELLUNG<br />

Innovationsprojekte haben das Hervorbringen <strong>und</strong> Nutzbarmachen von technischen, organisatorischen<br />

<strong>und</strong> sozialen Neuerungen zum Gegenstand. Projekte <strong>für</strong> Produktinnovationen<br />

können Gr<strong>und</strong>lagenforschung, angewandte Forschung, Entwicklung, den Aufbau der erforderlichen<br />

<strong>Produktion</strong>spotenziale <strong>und</strong> die Markteinführung neuer Produkte umfassen. Projekte<br />

<strong>für</strong> Prozessinnovationen haben die Entwicklung neuer <strong>Produktion</strong>sverfahren <strong>und</strong> deren technische<br />

Realisierung in Anlagen oder <strong>Produktion</strong>sstätten zum Gegenstand.<br />

Oftmals fällt es Unternehmen schwer, innovative Vorhaben neben dem Tagesgeschäft effizient<br />

zu bearbeiten. Es herrscht Unklarheit über die Zuständigkeiten <strong>für</strong> einzelne Aufgaben<br />

<strong>und</strong>/oder über die zur Verfügung stehenden Ressourcen. Mitunter werden Projekte mit viel<br />

Aufwand verfolgt, die sich als unvorteilhaft <strong>für</strong> das Unternehmen herausstellen.<br />

Bei der richtigen Auswahl von Innovationsprojekten ist darauf zu achten, dass sie einen hohen<br />

Beitrag zur K<strong>und</strong>enakzeptanz leisten <strong>und</strong> zugleich die im Unternehmen vorhandenen oder<br />

aufzubauenden Fähigkeiten gut nutzen. Nutzung von Fähigkeiten heißt, Ressourcen gezielt<br />

einzusetzen. Schlüsselfähigkeiten, die eine Vorteilsstellung des Unternehmens am Markt begründen<br />

können, sind gezielt intern aufzubauen. Fremdressourcen sollten immer dann genutzt<br />

werden, wenn sie Schlüsselfähigkeiten wirtschaftlicher bereitstellen. Bei Ressourcenentscheidungen<br />

spielen auch mögliche Synergien eine wichtige Rolle. Häufig werden Fähigkeiten,<br />

Investitionen, Software etc. erforderlich, die mehreren Projekten gleichermaßen dienen. So<br />

kann es sein, dass ein Innovationsvorhaben <strong>für</strong> sich allein zu aufwendig erscheint, in der<br />

Kombination mit anderen Projekten jedoch an Bedeutung gewinnt.<br />

Schon im Vorfeld des Projektmanagements kommt es also auf die richtige Projektauswahl an.<br />

Die im Folgenden dargestellten Techniken des Projektmanagements sollen bei der effektiven<br />

<strong>und</strong> effizienten Bearbeitung innovativer Vorhaben in KMU unterstützen. Ziel des Projektmanagements<br />

ist es, durch Organisation, Planung <strong>und</strong> Controlling von Innovationsprojekten<br />

Zeit- <strong>und</strong> Kostenrisiken zu vermindern sowie innovative Vorhaben möglichst reibungslos<br />

zum Erfolg zu führen.<br />

9.2 GRUNDLAGEN DES PROJEKTMANAGEMENTS<br />

Projekte sind Vorhaben, die im Wesentlichen durch ihre Einmaligkeit gekennzeichnet sind.<br />

Damit unterscheiden sie sich von Routinetätigkeiten des „normalen Tagesgeschäfts“. Innovationsprojekte<br />

sind darüber hinaus durch folgende Merkmale gekennzeichnet:<br />

• Projektziele <strong>und</strong> zeitliche Begrenzung: Jedem Innovationsprojekt liegen konkrete technische,<br />

wirtschaftliche <strong>und</strong>/oder soziale Ziele <strong>und</strong> Aufgabenstellungen zugr<strong>und</strong>e, auch wenn<br />

sie aufgr<strong>und</strong> des Problemcharakters (Innovation als Problemlösung) anfangs noch unscharf<br />

formuliert sein können.<br />

• Komplexität: Technische, wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Neuerungen stehen in engem Zusammenhang,<br />

sie werden komplex erarbeitet <strong>und</strong> eingeführt. Innovationen erfassen alle<br />

Unternehmensbereiche <strong>und</strong> das Unternehmensumfeld. Sie weisen viele Vernetzungen auf<br />

<strong>und</strong> können einen großen Umfang annehmen.<br />

• Neuheit <strong>und</strong> Risiko: Innovationsprojekte sind auf „Neues“ gerichtet. Sie haben die Lösung<br />

von Problemen zum Gegenstand, wobei die Ziele, die Wege zur Problemlösung oder das<br />

angestrebte Projektergebnis von vornherein nicht eindeutig definiert sind. Problemlösungsprozesse<br />

bergen deshalb immer ein gewisses Risiko in sich, welches sich in der Unsicherheit<br />

bezüglich Zeit, Kosten <strong>und</strong> Erfolg niederschlägt.

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