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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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104 I. Przygodda: Techniken zur Ideengenerierung<br />

• Was muss mit dem Problem alles gesehen werden? Was hängt mit dem Problem noch<br />

zusammen?<br />

• Wie kann das Problem gegliedert werden?<br />

• Welche Merkmale gibt es zu dem Problem?<br />

2. Schritt – Erstellung des Morphologischen Kastens:<br />

In einem zweiten Schritt erfolgen die Aufstellung <strong>und</strong> die Strukturierung des Morphologischen<br />

Kastens in Form einer Abbildung. Sind z.B. drei Merkmale des Problems definiert<br />

worden, so wird jedes in einer Zeile festgehalten. Jedes Merkmal kann verschiedene Ausprägungen<br />

(Gestaltungsmöglichkeiten) haben. Die Ausprägungen sollten zwar das gesamte<br />

Spektrum ihrer Möglichkeiten wiedergeben, jedoch auf eine überschaubare Anzahl beschränkt<br />

bleiben. Die verschiedenen Ausprägungen werden dann jeweils in einer Spalte aufgeführt.<br />

Stellt sich bei dieser Vorgehensweise – zuerst die Merkmale <strong>und</strong> anschließend die Ausprägungen<br />

zu bestimmen – heraus, dass es zu einem Unterscheidungsstreit kommt, was Merkmale<br />

<strong>und</strong> was Ausprägungen sind, so ist es zweckmäßig, zunächst ohne eine Unterscheidung<br />

zwischen Merkmalen <strong>und</strong> ihren Ausprägungen eine Sammlung der Vorschläge vorzunehmen.<br />

Ausprägungen sind relativ zu Merkmalen <strong>und</strong> können selbst wieder Merkmale sein, so dass<br />

der später präferierte Strukturierungsrahmen effektiver zustande kommen kann, wenn zunächst<br />

auf eine strikte Trennung zwischen Merkmalen <strong>und</strong> Ausprägungen verzichtet wird.<br />

Wird von den Teilnehmern festgestellt, dass ein Merkmal bisher überhaupt keine Berücksichtigung<br />

fand oder dass zu einem Merkmal keine oder nur wenige Ausprägungen gef<strong>und</strong>en<br />

wurden, so kann der Morphologische Kasten um diese Merkmale oder Ausprägungen noch<br />

ergänzt werden.<br />

3. Schritt – Auswahl der Lösung:<br />

In diesem Schritt werden Spalten- <strong>und</strong> Zeileninhalte beliebig miteinander kombiniert. Jede<br />

mögliche Kombination einer Ausprägung aus jeder Zeile stellt eine Lösung <strong>für</strong> ein Teilproblem<br />

dar. Die Lösungsmöglichkeiten werden analysiert <strong>und</strong> bewertet. Dieses geschieht durch<br />

gedankliches Durchspielen vieler (Teil-)Kombinationen <strong>und</strong> durch Plausibilitätsprüfung.<br />

Neue Lösungen von Problemen sind dabei nicht bekannte oder bekannte, aber noch nicht realisierte<br />

Kombinationen von Elementen innerhalb des Morphologischen Kastens. Abschließend<br />

wählen die Teilnehmer aus der Vielzahl von gef<strong>und</strong>enen Lösungsmöglichkeiten die<br />

„optimal“ erscheinende Lösung aus.<br />

Die Vorteile:<br />

Es gibt keine Einschränkungen in Bezug auf Art <strong>und</strong> Gebiet des behandelten Problems. So<br />

lassen sich alle Problemstellungen mit dieser Methode aufarbeiten. Mit Hilfe des Morphologischen<br />

Kastens besteht die Möglichkeit, komplexe Probleme zu bearbeiten, da viele Informationen<br />

in verdichteter Form aufgenommen werden. Durch die systematische Zerlegung von<br />

Problemen in Teilprobleme wird die Fähigkeit gefördert, Problemstrukturen (besser) zu erkennen.<br />

Außerdem eignet sich diese Technik auch <strong>für</strong> die Neukombination bestehender Konzepte<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> die Weiterentwicklung bereits bewährter Lösungen. Der erstellte Morphologische<br />

Kasten ist eine Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> eine Vielzahl möglicher Entscheidungen (siehe Fallstudie<br />

in Kapitel 4.2.11 <strong>und</strong> Abbildung 4-23).<br />

Die Nachteile:<br />

Bei der Erstellung des Morphologischen Kastens ist der schwierigste Schritt das vollständige<br />

Auffinden der Merkmale <strong>und</strong> Ausprägungen, so dass das Problem durch die genannten<br />

Merkmale präzise erfasst wird. Die Teilnehmer müssen über ein f<strong>und</strong>iertes fachliches Wissen<br />

hinsichtlich der betroffenen Problembereiche verfügen. Fachfremde Teilnehmer könnten

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