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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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164 K. Butzmann: K<strong>und</strong>enorientierte <strong>und</strong> strukturierte Produktentwicklung<br />

In der folgenden Darstellung wird die FCD-Technik im Überblick gezeigt:<br />

Quelle: Homburg, 1998, S. 35.<br />

Abbildung 5-6: FCD-Technik<br />

Definition eines Konzeptes<br />

oder Prototypen<br />

Qualitative Phase<br />

(z.B. Workshop mit K<strong>und</strong>en,<br />

Tiefeninterviews)<br />

Quantitative Phase<br />

(z.B. telefonische Befragung)<br />

Verstehen<br />

Messen <strong>und</strong><br />

Bewerten<br />

Qualitative Phase<br />

In der ersten Untersuchungsphase erfolgt eine qualitative Untersuchung des Konzepts (oder<br />

Prototyps) mit Hilfe ausgewählter K<strong>und</strong>en. Damit soll ein gr<strong>und</strong>sätzlicher Eindruck von der<br />

Akzeptanz des K<strong>und</strong>en <strong>für</strong> das Konzept erhalten werden. In diesem Zusammenhang ist aus<br />

der großen Zahl von Leistungsbestandteilen eines Konzepts eine Vorauswahl zu treffen, die in<br />

der quantitativen Phase einer ausführlichen Überprüfung unterzogen werden. Zunächst werden<br />

die Befragten um eine Einstufung der Wichtigkeit eines jeden Leistungsbestandteils gebeten.<br />

Die Bildung einer Rangfolge wird jedoch mit zunehmender Anzahl von Leistungsbestandteilen<br />

immer schwieriger, <strong>und</strong> die Befragten können sich nur noch sehr schwer auf eine<br />

Abstufung der Wichtigkeit bestimmter Bestandteile festlegen. Deshalb ist häufig die Arbeit<br />

mit einem Punktbewertungssystem einfacher, bei dem eine feste Anzahl von Punkten (z.B.<br />

100 Punkte), je nach Bedeutung des Leistungsbestandteils, auf alle Leistungensbestandteile zu<br />

verteilen ist (Konstantsummenskala).<br />

Zwei Instrumente, die einzeln oder in Kombination miteinander angewendet werden können,<br />

bieten sich <strong>für</strong> die Durchführung der qualitativen Phase an: das Tiefeninterview <strong>und</strong> die Fokusgruppe.<br />

Oft genügt es, im Rahmen der Tiefeninterviews 10 bis 15 K<strong>und</strong>en zu befragen <strong>und</strong><br />

einige Fokusgruppen mit jeweils 8 bis 12 Teilnehmern durchzuführen.<br />

Beim Tiefeninterview wird ausgewählten K<strong>und</strong>en einzeln das Konzept im Rahmen eines persönlichen<br />

Gesprächs vorgestellt. Dabei kommt es auf die Vermittlung des generellen Nutzens<br />

<strong>und</strong> der allgemeinen Anwendung an, weniger auf eine detaillierte Darstellung der Funktionsweise.<br />

Auf diese Weise wird erkannt, welche subjektiven K<strong>und</strong>enprobleme mit dem Produkt<br />

gelöst werden können. Zudem kann dies auch Aufschluss über zusätzliche Aspekte geben, die<br />

im bisherigen Konzept noch nicht berücksichtigt sind.<br />

Die Fokusgruppe ist durch den gleichzeitigen Einbezug mehrerer Personen meist schwieriger<br />

zu handhaben. Eine nicht zu große Zahl von Teilnehmern diskutiert unter Anleitung eines<br />

Moderators über relevante Fragestellungen des Konzepts. Dem Moderator kommt dabei die<br />

Aufgabe zu, heterogene Meinungen zu erkennen <strong>und</strong> zu fördern. Ein Protokollant sollte die<br />

Diskussionsbeiträge <strong>und</strong> Reaktionen der Teilnehmer festhalten. Sinnvoll sind auch Tonbandoder<br />

Videoaufzeichnungen. Die Fokusgruppen sollten so zusammengesetzt sein, dass pro<br />

Zielgruppe <strong>für</strong> das neue Produkt eine Fokusgruppe gebildet wird. Die Frage nach den mögli-

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