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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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K. Butzmann: K<strong>und</strong>enorientierte <strong>und</strong> strukturierte Produktentwicklung 163<br />

5.3.3 FAST CONCEPT DEVELOPMENT<br />

In vielen Unternehmen ist die Bereitschaft zur k<strong>und</strong>enorientierten Produktentwicklung zwar<br />

vorhanden, jedoch unterbleibt oft eine systematische Ermittlung der K<strong>und</strong>enbedürfnisse. Das<br />

führt dazu, dass in der FuE-Abteilung Produkte entwickelt werden <strong>und</strong> dem Marketing oder<br />

Vertrieb lediglich die Aufgabe zukommt, Käufer <strong>für</strong> diese Produkte zu finden. Eine f<strong>und</strong>ierte<br />

Kenntnis der Wünsche <strong>und</strong> Bedürfnisse der K<strong>und</strong>en erleichtert aber zum einen die Entwicklung<br />

neuer Produkte <strong>und</strong> kann zum anderen wertvolle Hinweise <strong>für</strong> die spätere Markteinführung<br />

geben.<br />

Neben der traditionellen Einschätzung, hinreichend über die K<strong>und</strong>enbedürfnisse informiert zu<br />

sein („Wir kennen unsere K<strong>und</strong>en.“), steht oft das Argument des Zeitaufwandes einer systematischen<br />

Beschaffung k<strong>und</strong>enbezogener Informationen im Wege. Einerseits bleibt nur wenig<br />

Zeit, neue Produkte zu entwickeln <strong>und</strong> zu vermarkten, andererseits ist ein f<strong>und</strong>iertes Wissen<br />

über die Absatzchancen von neuen Produkten angesichts der hohen Entwicklungskosten lebenswichtig.<br />

Die Fast-Concept-Development-Technik (FCD, schnelle Konzeptentwicklung) verbindet als<br />

Marktforschungsansatz qualitative <strong>und</strong> quantitative Elemente mit dem Ziel, in kurzer Zeit (ca.<br />

acht bis zwölf Wochen vom Projektbeginn bis zum Vorliegen der Ergebnisse) f<strong>und</strong>ierte Informationen<br />

über K<strong>und</strong>enbedürfnisse zu erlangen. Zum einen soll damit die Produktentwicklung<br />

aktiv gesteuert werden, zum anderen sollen Informationen im Hinblick auf die Vermarktung<br />

des Produktes erlangt werden.<br />

Die FCD-Technik ist ein Instrument, das auf eine Vielzahl von Fragestellungen anwendbar<br />

ist. Häufigster Ausgangspunkt ist ein in der Entwicklung befindliches Produkt, zu dem zumindest<br />

ein Konzept oder ein Prototyp existiert. Auch die Überprüfung von Konzepten der<br />

Marktbearbeitung oder des K<strong>und</strong>enmanagements ist mit ihrer Hilfe möglich. Bei konkreten<br />

Produktentwicklungen ist die FCD-Technik prinzipiell zu allen Zeitpunkten im Innovationsprozess<br />

einsetzbar. Tendenziell richtet sich diese Technik jedoch auf die frühen Phasen einer<br />

Innovation, da in den frühen Phasen des Innovationsprozesses gemachte Fehler später nur<br />

unter erheblichem Zeit- <strong>und</strong> Kostenaufwand wieder beseitigt werden können. Deshalb ist es<br />

gerade zu Beginn der Produktentwicklung unabdingbar, K<strong>und</strong>en hinsichtlich ihrer Bedürfnisse<br />

<strong>und</strong> Probleme systematisch zu erforschen.<br />

Die FCD-Technik ist durch ein zweistufiges Vorgehen gekennzeichnet, welches qualitative<br />

<strong>und</strong> quantitative Elemente der Marktforschung verbindet. In der qualitativen Phase geht es<br />

zunächst um eine gr<strong>und</strong>sätzliche Bewertung des Konzepts beziehungsweise des Prototypen.<br />

Darüber hinaus steht auch die Identifikation von wichtigen Leistungsbestandteilen im Vordergr<strong>und</strong>,<br />

um den relevanten Markt näher kennen zu lernen, bevor man mit einer umfassenden<br />

K<strong>und</strong>enbefragung an den Markt geht.<br />

Die sich anschließende quantitative Phase hat das Ziel, konkrete Resultate bezüglich der Bedeutung<br />

einzelner Leistungsbestandteile, von Kaufentscheidungsbarrieren oder Kaufgründen<br />

sowie Hinweise im Hinblick auf das Marktpotenzial zu erhalten.<br />

Auch Informationen zur späteren Vermarktung des Produkts, etwa im Hinblick auf werbliche<br />

Aussagen, Zahlungsbereitschaft der K<strong>und</strong>en oder Distributionswege, können in der quantitativen<br />

Phase erlangt werden.

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