02.12.2012 Aufrufe

ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

322 D. Bessau: Change Management<br />

Change Management kann auf verschiedenen Ebenen mit unterschiedlichen Zeithorizonten<br />

greifen. Man unterscheidet Change Management in der Organisation, in der Mitarbeiterführung<br />

sowie operative Change-Management-Techniken.<br />

Change Management ist der weitreichendste Ansatz in der Unternehmensorganisation. Dabei<br />

wird das gesamte Unternehmen neu strukturiert. Je nach Zeit- <strong>und</strong> Veränderungsumfang werden<br />

bis zu sechs Veränderungsarten unterschieden.<br />

Veränderungsumfang<br />

Gesamtunternehmen<br />

Unternehmensbereiche<br />

Personen<br />

Sanierung:<br />

Schnelle Umgestaltung<br />

zur kurzfristigen Steigerung<br />

der Ertragskraft<br />

Downsizing:<br />

Drastische Senkung der<br />

Kosten über Stellenabbau<br />

<strong>und</strong> Outsourcing<br />

Sparprogramme:<br />

Punktuelle Eingriffe<br />

mit schneller Wirkung<br />

Transformation:<br />

Totalumbau des Unternehmens<br />

zur Sicherung<br />

des langfristigen Überlebens<br />

Business Reengineering:<br />

Durchführung von Geschäftsprozessoptimierung<br />

Total Quality Management:<br />

Systematische Neuausrichtung<br />

der Denk- <strong>und</strong> Verhaltensweisen<br />

aller Mitarbeiter<br />

kurzfristig (unter 1 Jahr) mittel- bis langfristig (über 1 Jahr)<br />

Quelle: eigene Darstellung nach Fopp, 1998, S. 43.<br />

Abbildung 8-1: Veränderungsarten in der Unternehmensorganisation<br />

Veränderungshorizont<br />

Kurzfristige Veränderungen entstehen meist aus Notsituationen heraus, das heißt bei Unternehmenskrisen.<br />

Dabei können punktuelle Eingriffe im Personalbestand (Sparprogramme), das<br />

Downsizing von Unternehmensbereichen oder die Sanierung des Gesamtunternehmens notwendig<br />

werden.<br />

Diesem „Zwangshandeln“ in einer Unternehmenskrise sollen die Ansätze der mittel- bis langfristigen<br />

Veränderung vorbeugen. Rechtzeitige Anpassung an externe Veränderungen durch<br />

gezielte (Neu-)Gestaltung von persönlichen Denk- <strong>und</strong> Verhaltensweisen aller Mitarbeiter<br />

(„Total Quality Management“), von Unternehmensbereichen („Business Reengineering“)<br />

sowie des Gesamtunternehmens (Transformation der Unternehmensorganisation) sollen das<br />

langfristige Überleben des Unternehmens sichern.<br />

Insgesamt lässt sich bei Veränderungen auf der Organisationsebene ein Trend von der Hierarchie<br />

zum Netzwerk identifizieren. Ein Netzwerk ist dabei gekennzeichnet durch:<br />

• flache Hierarchien,<br />

• hohe Selbständigkeit der einzelnen Netzwerkmitglieder,<br />

• hohe Vielfalt lokal unterschiedlicher Organisationsformen,<br />

• Gesamtsteuerung als Selbststeuerung über gemeinsame Ziele <strong>und</strong> Strategien.<br />

Während hierarchische Organisationen durch ihre klare Struktur <strong>und</strong> eindeutig definierte Informations-<br />

<strong>und</strong> Anweisungsbeziehungen gekennzeichnet sind, haben Netzwerke eine scheinbar<br />

chaotische Organisation (Abbildung 8-2). Jedoch findet über die vielfachen informellen<br />

Kommunikationsbeziehungen in einem Netzwerk ein viel größerer Wissensaustausch statt.<br />

Hinzu kommt die größere organisatorische Flexibilität von Netzwerken. Daher scheint die<br />

Organisation in Netzwerken eine der wichtigsten Organisationsform der Wissensgesellschaft

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!