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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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D. Bessau/W. Rudko: Strategisches Innovationsmanagement 43<br />

Es gibt sieben wesentliche Ursprünge von Eintrittsbarrieren:<br />

• Betriebsgrößenersparnisse („Economies of Scale“)<br />

Man spricht von Betriebsgrößenersparnissen, sobald die Stückkosten eines Produktes<br />

(oder einer Komponente, die in das Produkt eingeht) bei steigender absoluter <strong>Produktion</strong>smenge<br />

abnehmen. Daraus folgt, dass ein Unternehmen, das in eine Branche mit hohen<br />

Betriebsgrößenersparnissen eintreten möchte, mit einem hohem <strong>Produktion</strong>svolumen<br />

einsteigen muss, was wiederum sehr risikoreich ist.<br />

Größenvorteile können in jedem Bereich (<strong>Produktion</strong>, Marketing, Beschaffung <strong>und</strong>/oder<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung) des Unternehmens auftreten. Sie müssen sich aber nicht<br />

zwangsläufig auf einen gesamten Funktionsbereich beziehen. Es kann durchaus sein, dass<br />

sie in einer bestimmtem Funktion oder Operation auftreten. Bei der Fernsehgeräteproduktion<br />

beispielsweise unterliegt die Herstellung der Farbröhren den größten Massenproduktionsvorteilen,<br />

während die anderen Funktionen oder Operationen unter diesem Gesichtspunkt<br />

nicht ins Gewicht fallen.<br />

Gelingt es in einem diversifizierten Unternehmen, die den Massenproduktionsvorteilen<br />

unterliegenden Operationen oder Funktionen mit anderen Geschäftseinheiten des Unternehmens<br />

zu teilen, können diese vergleichbare Betriebsgrößenersparnisse erzielen.<br />

Je mehr Produkte den Betriebsgrößenersparnissen unterliegen, desto schwieriger ist<br />

der Markteintritt.<br />

Je mehr Geschäftseinheiten koppelbar sind, desto besser kann die Betriebsgrößenersparnis<br />

ausgenutzt werden.<br />

• Produktdifferenzierung<br />

Produktdifferenzierung bedeutet, dass etablierte Unternehmen über bekannte Marken <strong>und</strong><br />

Käuferloyalität verfügen, die aus früherem Engagement in Werbung, Service, Produktunterschieden<br />

oder schlicht aus der Tatsache herrühren, dass sie die Ersten in der Branche<br />

waren. Die erheblichen Mittel, die zur Überwindung einer bestehenden Käuferloyalität<br />

aufgewendet werden müssen, stellen <strong>für</strong> andere Unternehmen eine Eintrittsbarriere dar.<br />

Die Gewinnung der Käuferloyalität kann sich über eine längere Zeitspanne erstrecken <strong>und</strong><br />

so zu hohen Einstiegsverlusten führen. Investitionen, die zum Aufbau eines Markennamens<br />

dienen, sind besonders riskant, da sie bei einem scheiternden Markteintritt keinen<br />

Restwert besitzen.<br />

Je höher die Produktdifferenzierung, desto schwieriger ist der Markteintritt durch höhere<br />

Einstiegskosten.<br />

• Kapitalbedarf<br />

Eintrittsbarrieren werden ebenfalls geschaffen, wenn massive Finanzmittel aufgewendet<br />

werden müssen, um im Wettbewerb zu bestehen. Dies ist besonders dann gravierend,<br />

wenn das Kapital <strong>für</strong> riskante bzw. unwiederbringliche Investitionen, wie Einstiegswerbung<br />

oder Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, eingesetzt werden muss. Dabei ist hervorzuheben,<br />

dass das Kapital nicht nur <strong>für</strong> <strong>Produktion</strong>sanlagen, sondern auch <strong>für</strong> K<strong>und</strong>enkredite, Inventar,<br />

Deckung von Einstiegsverlusten etc. gebraucht wird.<br />

Je höher der Kapitalbedarf, desto schwieriger ist der Markteintritt.<br />

• Umstellungskosten<br />

Umstellungskosten sind einmalige Kosten, die der Abnehmer bei einem Lieferantenwechsel/Produktwechsel<br />

zahlen muss. Diese Kosten entstehen dem Abnehmer durch Umschu-

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