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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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D. Bessau: Change Management<br />

8.1 CHANGE MANAGEMENT<br />

Ausgangspunkt <strong>für</strong> das Change Management (Veränderungs-Management) ist die zunehmend<br />

turbulente Unternehmensumwelt, wie es mehrfach in den vorangegangenen Kapiteln beschrieben<br />

wurde. Dies sind vor allem:<br />

• voranschreitende Globalisierung, d.h. zunehmende Integration ehemals nationaler Arbeits-,<br />

Finanz- <strong>und</strong> Gütermärkte,<br />

• zunehmende Deregulierung,<br />

• wachsender Wettbewerbs- <strong>und</strong> Preisdruck durch neue Konkurrenten aus Asien, Südamerika<br />

<strong>und</strong> Osteuropa,<br />

• Dynamisierung des Wissensaustauschs durch technologischen Fortschritt <strong>und</strong> der Wissensproduktion<br />

durch globalen FuE-Wettbewerb – so verdoppelt sich heute das Wissen<br />

alle 5 Jahre.<br />

Damit können die Rahmenbedingungen des heutigen Innovationsmanagements durch eine<br />

Verknappung der Ressource Zeit, eine wachsende Komplexität, insbesondere der Technologiekomplexität,<br />

sowie durch eine Veränderung der Werte in der Gesellschaft beschrieben<br />

werden.<br />

Daraus resultiert als Gr<strong>und</strong>problem <strong>für</strong> KMU: „Wie kann das Unternehmen rechtzeitig an die<br />

sich laufend verändernde Umwelt angepasst werden?“. Dabei kommt dem frühen Erkennen<br />

eines Veränderungsbedarfs ebenso Bedeutung zu,wie den Techniken, mit deren Hilfe sich<br />

diese Veränderungen im Unternehmen erfolgreich umsetzen lassen.<br />

Ein Lösungsbeispiel kommt aus der Natur: Die natürliche Evolution stellt einen unbewusst<br />

verlaufenden Prozess zur Anpassung an Umweltbedingungen dar. Demgegenüber beinhaltet<br />

das Change Management das bewusste Herbeiführen <strong>und</strong> Gestalten von Veränderungen im<br />

Unternehmen zum langfristigen Überleben. Dabei stoßen Veränderungen auf zwei Arten von<br />

Hindernissen:<br />

1. unternehmensinterne Hindernisse:<br />

Mitarbeiterängste <strong>und</strong> -unsicherheiten aufgr<strong>und</strong> einer Veränderung von Arbeitsinhalten<br />

<strong>und</strong> -umfeld; Ängste vor Arbeitsplatzverlust.<br />

2. unternehmensexterne Hindernisse:<br />

Ängste bei Gläubigern: Wie verändert sich Erfolg des Unternehmens?<br />

Ängste bei Anteilseignern: Führt Veränderung zu Einkommensverlusten?<br />

Dabei kommt es im Innovationsmanagement darauf an, den Änderungsdruck <strong>und</strong> Veränderungsbedarf<br />

eines Unternehmens intern zu kommunizieren. Jedoch reagieren Mitarbeiter<br />

kaum auf schriftliche Aufforderungen. Vielmehr müssen diese „abgeholt“ werden <strong>und</strong> durch<br />

Präsentationen, Workshops oder andere Formen der Kommunikation (Kapitel 8.2.1) angesprochen<br />

werden. Zudem werden Verhaltensweisen dauerhaft nur geändert, wenn von den<br />

Betroffenen der Sinn der Änderung verstanden wird <strong>und</strong> sich persönlicher Nutzen ableiten<br />

lässt. Dabei laufen Veränderungsprozesse bei Individuen über verschiedene Ebenen ab: die<br />

kognitive, emotionale <strong>und</strong> konative Ebene, d.h. über Wissen, Einstellungen <strong>und</strong> Handlungen.<br />

Zugleich muss der Innovationsmanager im Veränderungsprozess sicherstellen, dass im Unternehmen<br />

zwei Aufgaben zugleich gelöst werden:<br />

1. Aufrechterhaltung der Leistungserstellung <strong>und</strong> -verwertung sowie<br />

2. Durchführung von Veränderungen.<br />

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