Der Übergang in den Ruhestand - Wege, Einflussfaktoren und
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5. Faktoren der <strong>Ruhestand</strong>sentscheidung <strong>Der</strong> <strong>Übergang</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong><br />
Variablen Bildung Zeitdimension<br />
Arbeitsmarktlage (externe/konjunkturelle Variablen)<br />
Kantonale Arbeitslosenquote im Rücktrittsjahr<br />
Basis: Arbeitsmarktstatistik seco t2 Kantonale Arbeitsmarktanspannung im<br />
Rücktrittsjahr<br />
110<br />
Natürlicher Logarithmus aus dem Verhältnis von offenen Stellen<br />
zu Arbeitslosenzahlen; Basis: Arbeitsmarktstatistik seco<br />
Legende: Zeitdimension: t3 = Situation zum Befragungszeitpunkt (Frühjahr 02), t2 = Situation unmittelbar<br />
vor dem Altersrücktritt, t1 = Situation fünf Jahre vor dem or<strong>den</strong>tlichen Rentenalter; NOGA:<br />
allgeme<strong>in</strong>e Systematik der Wirtschaftszweige<br />
E<strong>in</strong>e vertiefte Ause<strong>in</strong>andersetzung mit e<strong>in</strong>zelnen dieser Variablen f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> Anhang A3.<br />
5.3 Resultate der logistischen Regression<br />
Die deskriptiven Auswertungen <strong>in</strong> Abschnitt 4.2.6 haben gezeigt, dass zwischen e<strong>in</strong>zelnen<br />
soziodemographischen, beruflichen respektive ökonomischen Merkmalen <strong>und</strong> dem Entscheid,<br />
ob jemand frühzeitig <strong>in</strong> <strong>den</strong> Altersruhestand tritt, signifikante Zusammenhänge bestehen.<br />
Es wurde dargelegt, dass e<strong>in</strong> wesentlich höherer Anteil an Personen, welche e<strong>in</strong> hohes<br />
Ausbildungsniveau aufweisen, e<strong>in</strong>en vorzeitigen Altersrücktritt wählt, als solche mit e<strong>in</strong>em<br />
tieferen Ausbildungsniveau. Auch das Dienstalter im Betrieb der letzten Erwerbstätigkeit<br />
sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss zu haben. Je länger jemand im letzten Betrieb beschäftigt ist, umso<br />
eher sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> frühzeitiger Altersrücktritt wahrsche<strong>in</strong>lich. Solche <strong>und</strong> ähnliche Zusammenhänge<br />
gibt es sehr viele. Wie sehen diese Zusammenhänge nun aber aus, wenn man die<br />
verschie<strong>den</strong>en Merkmale komb<strong>in</strong>iert? Wie gross ist die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, dass beispielsweise<br />
e<strong>in</strong> verheirateter Arbeitnehmer, welcher <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Grossfirma vor se<strong>in</strong>er Pensionierung<br />
während 15 Jahren gearbeitet hat, vorzeitig <strong>in</strong> <strong>den</strong> Altersruhestand tritt? Auf diese <strong>und</strong> ähnliche<br />
Fragen können die deskriptiven Auswertungen ke<strong>in</strong>e Antworten liefern. Dafür braucht<br />
es andere statistische Metho<strong>den</strong>, wie zum Beispiel logistische Regressionsmodelle.<br />
Mit e<strong>in</strong>em logistischen Modell kann unter anderem die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit geschätzt wer<strong>den</strong>,<br />
dass e<strong>in</strong>e Person mit bestimmten Charakteristiken vorzeitig <strong>in</strong> <strong>den</strong> Altersruhestand<br />
tritt. OO Zusätzlich kann die Grösse des E<strong>in</strong>flusses jedes e<strong>in</strong>zelnen erklären<strong>den</strong> Merkmals, unter<br />
Berücksichtigung aller anderen E<strong>in</strong>flussgrössen, bestimmt wer<strong>den</strong>. Mit Hilfe des Wahrsche<strong>in</strong>lichkeitsmodells<br />
können Aussagen darüber gemacht wer<strong>den</strong>, welche der vorgestellten<br />
E<strong>in</strong>flussgrössen die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es vorzeitigen Altersrücktritts wie stark bee<strong>in</strong>flussen.<br />
Im nachfolgen<strong>den</strong> Abschnitt 5.3.1 dokumentieren wir die Vorgehensweise bei der Auswahl<br />
der erklären<strong>den</strong> Variablen, welche <strong>in</strong>s Modell aufgenommen wer<strong>den</strong>. In Abschnitt 5.3.2<br />
äussern wir uns zu <strong>den</strong> Interpretationsmöglichkeiten des logistischen Modells. Danach wen<strong>den</strong><br />
wir uns <strong>den</strong> Resultaten verschie<strong>den</strong>er Schätzungen zu. Wir unterschei<strong>den</strong> dabei zwi-<br />
OO<br />
Die Methodik der logistischen Regression wird <strong>in</strong> Abschnitt 2.4.1 kurz <strong>und</strong> <strong>in</strong> Anhang A4 ausführlich<br />
dargestellt. Für die Berechnungen wur<strong>den</strong> die gewichteten Daten verwendet. Die Verwendung<br />
von gewichteten Daten stellt sicher, dass die <strong>in</strong> die Analyse e<strong>in</strong>gehen<strong>den</strong> Personen die<br />
Gr<strong>und</strong>gesamtheit korrekt repräsentieren. Durch Verwendung des Statistikprogramms WesVar war<br />
man <strong>in</strong> der Lage, sowohl die Regressionskoeffizienten wie auch ihre Varianzen (<strong>in</strong>kl. Signifikanztests)<br />
korrekt zu berechnen. Bei anderen Statistikprogrammen, wie etwa SPSS, wer<strong>den</strong> bei E<strong>in</strong>gabe<br />
der Gewichte nur die Koeffizienten richtig berechnet, die Varianzen h<strong>in</strong>gegen wer<strong>den</strong> unterschätzt,<br />
was zu falschen Signifikanzen führen kann.<br />
t2