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Der Übergang in den Ruhestand - Wege, Einflussfaktoren und

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<strong>Der</strong> <strong>Übergang</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong> 4. Austrittspfade<br />

4. Pfade des <strong>Übergang</strong>s <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong><br />

Fragen im Zusammenhang mit <strong>den</strong> Pfa<strong>den</strong>, welche vom Erwerbsleben <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong><br />

führen, s<strong>in</strong>d von erheblichem soziologischem <strong>und</strong> politischem Interesse: Offen ist beispielsweise,<br />

<strong>in</strong> welchem Ausmass die betroffenen Altersgruppen auf die Möglichkeiten der<br />

Früh- <strong>und</strong> Teilpensionierung zurückgreifen. Unklar ist auch, wie gross der Anteil jener Personen<br />

ist, welche <strong>den</strong> Weg der or<strong>den</strong>tlichen Pensionierung wählen. Weiter stellt sich beispielsweise<br />

die Frage nach dem Anteil der Personen, welche trotz Rentenalter noch weiter<br />

arbeiten.<br />

In <strong>den</strong> letzten Jahren s<strong>in</strong>d verschie<strong>den</strong>e Studien erarbeitet wor<strong>den</strong>, welche sich mit diesen<br />

<strong>und</strong> ähnlichen Fragen beschäftigen. Buchmüller et al. (1996) untersuchten im Rahmen des<br />

Nationalen Forschungsprogramms 32 „Alter“ die Situation vor dem <strong>Ruhestand</strong>. Sie führten<br />

dazu e<strong>in</strong>e telefonische Befragung von r<strong>und</strong> 700 Personen durch. Bal<strong>den</strong>weg-Bölle (1998)<br />

<strong>und</strong> Carnazzi (2000) befassen sich mit <strong>den</strong> Faktoren, welche <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong>sentscheid bee<strong>in</strong>flussen.<br />

Beide Arbeiten beschäftigen sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie mit der Erklärung des vorzeitigen<br />

Altersrücktritts. Während die Arbeit von Bal<strong>den</strong>weg-Bölle (1998) auf <strong>den</strong> Datensätzen<br />

e<strong>in</strong>iger grosser Pensionskassen beruht, basieren die empirischen Analysen von Carnazzi<br />

(2000) auf SAKE-Daten der Jahre 1991 bis 1995. Auch Vuille (2000) sowie Candolfi <strong>und</strong><br />

Flückiger (2001) verwen<strong>den</strong> Daten aus der SAKE. Diese Arbeiten zeigen, dass sich der Anteil<br />

der vorzeitig pensionierten Frauen <strong>und</strong> Männer im Zeitraum 1991 bis 2000 kont<strong>in</strong>uierlich<br />

erhöht hat. Widmer et al. (2002) befassen sich auf Gr<strong>und</strong> von Daten aus der SAKE mit<br />

dem Ausmass <strong>und</strong> dem Potenzial der Erwerbsarbeit von Personen, welche das Rentenalter<br />

erreicht haben. Bisher haben aber erst Gognalons-Nicolet et al. (1999) sowie Gognalons-<br />

Nicolet <strong>und</strong> Le Goff (2001) versucht, verschie<strong>den</strong>e Formen des <strong>Übergang</strong>s <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong><br />

nebene<strong>in</strong>ander zu betrachten.<br />

<strong>Der</strong> von Gognalons-Nicolet <strong>und</strong> Le Goff (2001) im Auftrag des B<strong>und</strong>esamtes für Sozialversicherung<br />

erarbeitete Bericht macht jedoch auch deutlich, dass gegenwärtig verfügbare Analysen<br />

zur Thematik des vorzeitigen Altersrücktritts entweder räumlich begrenzt repräsentativ<br />

oder generell wenig aussagekräftig s<strong>in</strong>d. Die bisherigen Untersuchungen zu <strong>den</strong> Pfa<strong>den</strong><br />

des <strong>Übergang</strong>s <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong>, mussten auf Gr<strong>und</strong> unzureichender Datenlage sehr lückenhaft<br />

bleiben. Umfassende Daten zur Tragweite <strong>und</strong> der Bedeutung e<strong>in</strong>zelner <strong>Übergang</strong>spfade<br />

sowie zur sozioökonomischen Zusammensetzung der e<strong>in</strong>zelnen Gruppen fehlten<br />

bisher.<br />

Angesichts dieser Situation legt das vorliegende Projekt grosses Gewicht auf die Analyse<br />

der unterschiedlichen Austrittspfade <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong>. Die Ergebnisse s<strong>in</strong>d im vorliegen<strong>den</strong><br />

Kapitel zusammengestellt. Es ist <strong>in</strong> sechs Abschnitte gegliedert. Im ersten Abschnitt (4.1)<br />

wird auf die Ermittlung <strong>und</strong> die quantitative Bedeutung der e<strong>in</strong>zelnen Austrittspfade e<strong>in</strong>gegangen.<br />

<strong>Der</strong> zweite Abschnitt (4.2) befasst sich mit der Thematik des vorzeitigen <strong>Ruhestand</strong>s.<br />

Neben <strong>den</strong> Grün<strong>den</strong>, welche zu e<strong>in</strong>er vorzeitigen Pensionierung führen, wird auch<br />

untersucht, wie viele Personen von <strong>den</strong> jeweiligen Möglichkeiten e<strong>in</strong>es vorzeitigen Altersrücktritts<br />

Gebrauch machten. Abschnitt 4.3 thematisiert die or<strong>den</strong>tliche Pensionierung <strong>und</strong><br />

Abschnitt 4.4 setzt sich mit der Fortsetzung der Erwerbstätigkeit im Rentenalter ause<strong>in</strong>ander.<br />

Danach wer<strong>den</strong> im fünften Abschnitt (4.5) die Austrittspfade von Personen, welche von<br />

ges<strong>und</strong>heitlichen Problemen oder Arbeitslosigkeit betroffen s<strong>in</strong>d, genauer untersucht. Im<br />

letzten Abschnitt (4.6) wer<strong>den</strong> die verschie<strong>den</strong>en Pfade des <strong>Übergang</strong>s <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong><br />

anhand von Fallgeschichten illustriert <strong>und</strong> validiert.<br />

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