Der Übergang in den Ruhestand - Wege, Einflussfaktoren und
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7. Synthese <strong>Der</strong> <strong>Übergang</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong><br />
7. Synthese entlang der zentralen Fragestellungen<br />
Die langfristige F<strong>in</strong>anzierung der Altersvorsorge ist heute e<strong>in</strong> Thema von grosser politischer<br />
<strong>und</strong> gesellschaftlicher Relevanz. Die Massnahmen, welche <strong>in</strong> diesem Zusammenhang diskutiert<br />
wer<strong>den</strong>, reichen von Abgabenerhöhungen durch zusätzliche Lohn- oder Mehrwertsteuerprozente,<br />
zur Anpassung der Leistungen <strong>und</strong> des Rentenalters bis h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em gr<strong>und</strong>legen<strong>den</strong><br />
Umbau des Alterssicherungssystems. Allfällige politische Entscheidungen hängen<br />
allerd<strong>in</strong>gs stark vom Verhalten der Betroffenen ab. Insbesondere garantiert die blosse Erhöhung<br />
des gesetzlichen Rentenalters nicht, dass die betroffenen Altersgruppen auch tatsächlich<br />
länger arbeiten. Untersuchungen zeigen nämlich, dass der effektive Altersrücktritt –<br />
trotz zunehmender Lebenserwartung – kont<strong>in</strong>uierlich früher stattf<strong>in</strong>det: Zwischen 1970 <strong>und</strong><br />
1995 haben sich Frauen um fünf <strong>und</strong> Männer um zwei Jahre früher aus dem Erwerbsleben<br />
zurückgezogen, obwohl das or<strong>den</strong>tliche Rentenalter unverändert blieb (Vuille 2000). Über<br />
die E<strong>in</strong>flussfaktoren auf <strong>den</strong> Zeitpunkt <strong>und</strong> die Gründe des (vorzeitigen) Altersrücktritts,<br />
über die Austrittspfade <strong>und</strong> über die f<strong>in</strong>anzielle Situation von Personen an der Grenze zwischen<br />
Erwerbsleben <strong>und</strong> <strong>Ruhestand</strong> ist bisher <strong>in</strong> der Schweiz wenig zuverlässiges Wissen<br />
vorhan<strong>den</strong>.<br />
Das vorliegende Projekt hat diese Thematik auf der Basis e<strong>in</strong>er repräsentativen Befragung<br />
von Frauen im Alter von 59 bis 71 Jahren <strong>und</strong> Männern im Alter von 61 bis 73 Jahren bearbeitet.<br />
Im Frühjahr 2002 wurde e<strong>in</strong>e telefonische Befragung <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e schriftliche Nachbefragung<br />
durchgeführt. Bei e<strong>in</strong>er Ausgangsstichprobe von 3’991 Zielpersonen konnten 3’125<br />
telefonische Interviews (78%) realisiert wer<strong>den</strong>. Die schriftliche Nachbefragung wurde von<br />
1’751 Personen (56%) beantwortet.<br />
7.1 Wann gehen die untersuchten Altersgruppen <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong>?<br />
Auf der Suche nach Antworten zum Zeitpunkt des <strong>Übergang</strong>s der Befragten <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong><br />
betrachten wir <strong>in</strong> Abschnitt 7.1.1 zuerst die Selbste<strong>in</strong>schätzung der Befragten. Danach<br />
wählen wir die Zugänge über <strong>den</strong> Erwerbsstatus (Abschnitt 7.1.2) sowie über <strong>den</strong> Bezug e<strong>in</strong>er<br />
Altersrente (Abschnitt 7.1.3) <strong>und</strong> <strong>in</strong>tegrieren die Betrachtungsweisen (Abschnitt 7.1.4).<br />
Schliesslich äussern wir uns zur Frage, wie der Zeitpunkt der (Früh-) Pensionierung <strong>in</strong> der<br />
Retrospektive beurteilt wird (Abschnitt 7.1.5).<br />
7.1.1 Das Rücktrittsalter <strong>in</strong> der Selbste<strong>in</strong>schätzung<br />
Die Befragten wur<strong>den</strong> gebeten, ihr Rücktrittsalter anzugeben. Darstellung D 7.1 stellt die<br />
Antworten auf diese Frage dar.<br />
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