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Der Übergang in den Ruhestand - Wege, Einflussfaktoren und

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5. Faktoren der <strong>Ruhestand</strong>sentscheidung <strong>Der</strong> <strong>Übergang</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong><br />

Über alle drei optimierten Modelle betrachtet, kann festgestellt wer<strong>den</strong>, dass die Fehler des<br />

Modells (wahrer Wert m<strong>in</strong>us geschätzte Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit) bei <strong>den</strong> Personen, welche vorzeitig<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> Altersruhestand treten, grösser s<strong>in</strong>d, als bei <strong>den</strong> Personen, welche ihren Altersrücktritt<br />

im or<strong>den</strong>tlichen Rentenalter haben. Dies zeigt sich unter anderem <strong>in</strong> <strong>den</strong> unterschiedlichen<br />

Prozentsätzen der richtig vorhergesagten Fälle. Für beide Gruppen getrennt<br />

wer<strong>den</strong> zwischen 13 <strong>und</strong> 51 Prozent der Fälle (Prozentsatz der Richtigen bei vorzeitigem<br />

<strong>Ruhestand</strong>) <strong>und</strong> zwischen 86 <strong>und</strong> 99 Prozent (Prozentsatz der Richtigen bei nicht vorzeitigem<br />

<strong>Ruhestand</strong>) richtig zugeordnet.<br />

Diese E<strong>in</strong>flussfaktoren haben sich als besonders erklärungskräftig erwiesen:<br />

- Dem Geschlecht fällt <strong>in</strong> der Frage nach dem Zeitpunkt des Altersrücktritts e<strong>in</strong>e grosse<br />

Bedeutung zu. Über alle Befragten betrachtet, verr<strong>in</strong>gern sich die Chancen der Frauen<br />

zu Gunsten e<strong>in</strong>es vorzeitigen Altersrücktritts im Vergleich zu <strong>den</strong> Männern um das<br />

Vierfache. Wird die Untersuchung über die Entscheidung für die Geschlechter getrennt<br />

durchgeführt, kann diejenige der Männer wesentlich besser erklärt wer<strong>den</strong> als diejenige<br />

der Frauen.<br />

- Bei <strong>den</strong> Männern kann der Zeitpunkt des Altersrücktritts mit Merkmalen aus dem soziodemographischen<br />

<strong>und</strong> sozioprofessionellen Bereich erklärt wer<strong>den</strong>:<br />

- Soziodemographische Merkmale: E<strong>in</strong>e aktive Freizeitgestaltung zum Zeitpunkt der<br />

Befragung, e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er wer<strong>den</strong>der Haushalt zwischen dem 60. Lebensjahr <strong>und</strong> dem<br />

Altersrücktritt, e<strong>in</strong> schlechter Ges<strong>und</strong>heitszustand im Alter von 60 Jahren oder der<br />

Umstand, mit 60 Jahren e<strong>in</strong> IV-Bezüger zu se<strong>in</strong>, erhöhen die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es<br />

vorzeitigen Altersrücktritts bei <strong>den</strong> Männern am stärksten.<br />

- Sozioprofessionelle Merkmale: E<strong>in</strong>e grosse Betriebsgrösse des letzten Erwerbsortes<br />

<strong>und</strong>/oder die Arbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der Bereiche Verkehr <strong>und</strong> Kommunikation oder dem<br />

Unterrichtswesen erhöhen die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es vorzeitigen Altersrücktritts<br />

bei <strong>den</strong> Männern ebenfalls bedeutend.<br />

- Bei <strong>den</strong> Frauen kann der Zeitpunkt des Altersrücktritts am besten mit Merkmalen aus<br />

dem ökonomischen Bereich erklärt wer<strong>den</strong>. Es handelt sich um die Höhe des zur Verfügung<br />

stehen<strong>den</strong> Altersguthaben der zweiten Säule. Je höher es ist, umso grösser ist die<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es vorzeitigen Altersrücktritts bei <strong>den</strong> Frauen. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

liegt die erklärte Varianz beim optimierten Modell der Frauen wesentlich tiefer als bei<br />

<strong>den</strong> Männern. Aus statistischer Sicht fehlen ganz e<strong>in</strong>fach Merkmale, welche <strong>den</strong> Entscheid<br />

zu Gunsten e<strong>in</strong>es vorzeitigen Altersrücktritts besser erklären können.<br />

- Für beide Geschlechter zusammen wird der Entscheid am ehesten durch soziodemographische<br />

<strong>und</strong> sozioprofessionelle Merkmale erklärt:<br />

- Soziodemographische Merkmale: E<strong>in</strong>e aktive Freizeitgestaltung zum Zeitpunkt der<br />

Befragung, e<strong>in</strong> schlechter Ges<strong>und</strong>heitszustand im Alter von 60 Jahren <strong>und</strong> das<br />

männliche Geschlecht s<strong>in</strong>d Faktoren, die <strong>den</strong> vorzeitigen Rücktritt bee<strong>in</strong>flussen.<br />

- Sozioprofessionelle Merkmale: E<strong>in</strong>e grosse Betriebsgrösse des letzten Erwerbsortes<br />

<strong>und</strong>/oder die Arbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er der Branchen Verkehr <strong>und</strong> Kommunikation, Banken<br />

<strong>und</strong> Versicherungen oder Unterrichtswesen, die Erwerbstätigkeit selber (versus<br />

Nichterwerbstätigkeit) <strong>und</strong> e<strong>in</strong> hohes Dienstalter im letzten Betrieb erhöhen die<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es vorzeitigen Altersrücktritts.<br />

Die Höhe des Altersguthabens der beruflichen Vorsorge entpuppt sich <strong>in</strong> <strong>den</strong> Modellen,<br />

welche <strong>den</strong> untersuchten Entscheid für beide Geschlechter geme<strong>in</strong>sam als auch für dasjeni-<br />

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