Der Übergang in den Ruhestand - Wege, Einflussfaktoren und
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7. Synthese <strong>Der</strong> <strong>Übergang</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong><br />
selben Zeitpunkt wie ihre männlichen Kollegen <strong>in</strong> <strong>den</strong> (vorzeitigen) Altersruhestand zu<br />
treten.<br />
- Unter bestimmten Umstän<strong>den</strong> ist e<strong>in</strong> flexibler Altersrücktritt sowohl für Frauen als auch<br />
für Männer möglich. Es zeigt sich aber deutlich, dass die Chancen dazu nicht für alle<br />
gleich s<strong>in</strong>d. Auch unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Zeitpunkte des or<strong>den</strong>tlichen<br />
Altersrücktritts gehen Frauen etwas später <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong> als Männer. Bei Personen,<br />
wie sie die Referenztypen Mann/Frau 1 darstellen, setzt der Altersrücktritt etwa<br />
vier Jahre vor dem or<strong>den</strong>tlichen Rücktrittszeitpunkt e<strong>in</strong> (erster Knick <strong>in</strong> <strong>den</strong> Graphen<br />
1♀ <strong>und</strong> 1♂). Bei Personen mit <strong>den</strong> Merkmalen von Mann/Frau 2 liegt dieser Zeitpunkt<br />
wesentlich früher, nämlich bei sieben bis acht Jahren vor dem or<strong>den</strong>tlichen Rücktrittszeitpunkt<br />
(erster Knick <strong>in</strong> <strong>den</strong> Graphen 2♀ <strong>und</strong> 2♂).<br />
- Es kann erwartet wer<strong>den</strong>, dass e<strong>in</strong>e Verschiebung des Zeitpunktes des or<strong>den</strong>tlichen Altersrücktritts<br />
nach h<strong>in</strong>ten (zum Beispiel or<strong>den</strong>tlicher Altersrücktritt mit 67 Jahren) nicht<br />
für alle Personen <strong>den</strong>selben Effekt zeigen wird. Für die Mehrzahl der Personen mit <strong>den</strong><br />
Charakteristiken, wie sie Mann/Frau 1 aufweisen, bedeutet e<strong>in</strong>e solche Änderung, dass<br />
sie bis zum neu def<strong>in</strong>ierten or<strong>den</strong>tlichen Rücktrittszeitpunkt arbeiten wer<strong>den</strong>. Für Personen<br />
mit Charakteristiken wie diejenigen von Mann/Frau 2 s<strong>in</strong>d zwei Szenarien <strong>den</strong>kbar:<br />
Entweder verschiebt sich der Beg<strong>in</strong>n des flexiblen Rücktrittsalters nach h<strong>in</strong>ten,<br />
oder die Rücktrittswahrsche<strong>in</strong>lichkeit verteilt sich flacher. Dies bedeutet, dass die (kumulierten)<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten e<strong>in</strong>es Verbleibs <strong>in</strong> der Arbeitswelt über e<strong>in</strong>e längere<br />
Zeitperiode abs<strong>in</strong>ken. Denkbar ist aber auch e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation dieser zwei Szenarien.<br />
Wie fügen sich die Ergebnisse der vorliegen<strong>den</strong> Studie <strong>in</strong> diejenigen von anderen empirischen<br />
Arbeiten e<strong>in</strong>? Darstellung D 7.7 stellt die verschie<strong>den</strong>en Ergebnisse nebene<strong>in</strong>ander.<br />
Dabei zeigt sich <strong>in</strong> <strong>den</strong> wesentlichen Resultaten e<strong>in</strong>e hohe Übere<strong>in</strong>stimmung.<br />
Immer wieder stellte sich heraus, dass e<strong>in</strong> männliches Geschlecht, vollzeitliche Berufstätigkeit,<br />
Arbeit <strong>in</strong> <strong>den</strong> Branchen Verkehr/Kommunikation, Banken/Versicherungen sowie öffentliche<br />
Verwaltung e<strong>in</strong>en früheren Altersrücktritt begünstigen. Demgegenüber vermögen<br />
e<strong>in</strong> weibliches Geschlecht, e<strong>in</strong>e selbstständige Berufstätigkeit, e<strong>in</strong>e Tätigkeit <strong>in</strong> der Land<strong>und</strong><br />
Forstwirtschaft <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Vorgesetztenfunktion e<strong>in</strong>en späteren Rücktrittszeitpunkt zu erklären.<br />
Abweichungen zu bereits bestehen<strong>den</strong> Studien grün<strong>den</strong> zumeist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er unterschiedlichen<br />
Def<strong>in</strong>ition von Variablen. So hat sich beispielsweise Carnazzi (2000) im Falle der<br />
Geschlechtsvariable auf das absolute Rücktrittsalter abgestützt, was bei <strong>den</strong> Frauen auf<br />
Gr<strong>und</strong> der gesetzlichen Regelungen zu e<strong>in</strong>em früheren Altersrücktritt als bei Männern führte.<br />
Als neue wesentliche E<strong>in</strong>flussfaktoren auf <strong>den</strong> Rücktrittszeitpunkt, die <strong>in</strong> <strong>den</strong> bisherigen<br />
Arbeiten mangels Daten nicht berücksichtigt wer<strong>den</strong> konnten <strong>und</strong> sich <strong>in</strong> unseren Analysen<br />
als signifikant erwiesen haben, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere der Ges<strong>und</strong>heitszustand, der Bezug e<strong>in</strong>er<br />
IV-Rente, die aktive Freizeitgestaltung sowie das (auf das or<strong>den</strong>tliche Rücktrittsalter standardisierte)<br />
Guthaben der beruflichen Vorsorge zu nennen.<br />
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