28.09.2012 Aufrufe

Der Übergang in den Ruhestand - Wege, Einflussfaktoren und

Der Übergang in den Ruhestand - Wege, Einflussfaktoren und

Der Übergang in den Ruhestand - Wege, Einflussfaktoren und

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2: Methodik <strong>Der</strong> <strong>Übergang</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong><br />

schätzen. Als abhängige Variable wird der Entscheid „frühzeitiger Altersrücktritt“ das heisst<br />

e<strong>in</strong> Altersrücktritt vor dem or<strong>den</strong>tlichen Rentenalter (Männer 65, Frauen 62/63) als 1 <strong>und</strong><br />

der Entscheid „ke<strong>in</strong> frühzeitiger Altersrücktritt“ als 0 gesetzt. Ziel ist es, die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

frühzeitig zurückzutreten, als e<strong>in</strong>e Funktion von verschie<strong>den</strong>en Personenmerkmalen<br />

zu modellieren. Damit im Logit-Modell ke<strong>in</strong>e Verzerrung durch die Rechtszensur entsteht,<br />

dienen als Untersuchungsstichprobe nur diejenigen Personen, die das or<strong>den</strong>tliche Rentenalter<br />

zum Befragungszeitpunkt bereits erreicht haben.<br />

2.4.1.2 OLS-Regression auf die Anzahl Jahre des „Vorbezugs“ bei Frühbezügern<br />

Im zweiten Modell sollen die E<strong>in</strong>flussfaktoren untersucht wer<strong>den</strong>, welche <strong>den</strong> Umfang<br />

(Monate <strong>und</strong> Jahre) des vorzeitigen Rücktritts bestimmen. Dies wird bei Personen analysiert,<br />

die vorzeitig <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong> getreten s<strong>in</strong>d. Als Analysemodell dient e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache<br />

OLS-Regression. Zur Vermeidung von Verzerrungen wer<strong>den</strong> auch hier als Untersuchungsstichprobe<br />

nur diejenigen Personen e<strong>in</strong>bezogen, die das or<strong>den</strong>tliche Rentenalter bereits erreicht<br />

haben.<br />

2.4.1.3 Überlebensanalyse (Kaplan-Meier-Schätzung)<br />

In e<strong>in</strong>em dritten <strong>und</strong> vierten Modell wird mit ereignisanalytischen Verfahren gearbeitet (Duration-Modelle,<br />

Survival-Analysen, Event-History-Modelle). Ereignisanalytische Verfahren<br />

befassen sich mit der Analyse von Zeit<strong>in</strong>tervallen bis zum E<strong>in</strong>treten e<strong>in</strong>es Ereignisses. Die<br />

Bezeichnung Überlebensanalyse stammt daher, dass die zu Gr<strong>und</strong>e liegen<strong>den</strong> statistischen<br />

Techniken zuerst zur Analyse der Überlebenszeiten von Individuen (z.B. von Patienten mit<br />

e<strong>in</strong>er bestimmten Krankheit) angewandt wur<strong>den</strong>. In unserem Fall übertragen wir das technische<br />

Verfahren auf das Ereignis „Altersrücktritt“. Nicht bei allen unseren Untersuchungspersonen<br />

ist das Ereignis (der Altersrücktritt) im Beobachtungszeitraum e<strong>in</strong>getreten. Bei<br />

diesen „zensierten“ – im S<strong>in</strong>ne von abgeschnittenen – Zeit<strong>in</strong>tervallen bleibt die Dauer bis<br />

zum Auftreten des Ereignisses unbekannt. Mit Metho<strong>den</strong> der Ereignisanalyse ist es nun<br />

möglich, die Verläufe <strong>und</strong> Effekte auch dann zu schätzen, wenn e<strong>in</strong> Teil der Beobachtungen<br />

zensiert ist. Da dadurch auch diejenigen Personen <strong>in</strong> die statistische Analyse mite<strong>in</strong>bezogen<br />

wer<strong>den</strong> können, die zum Befragungszeitpunkt <strong>den</strong> Altersrücktritt noch nicht vollzogen haben,<br />

steht für die ereignisanalytischen Auswertungen e<strong>in</strong>e etwas grössere Stichprobe zur<br />

Verfügung als bei <strong>den</strong> anderen Modellen. Die gebräuchlichste Methode zur Schätzung e<strong>in</strong>er<br />

so genannten Überlebensfunktion ist die Kaplan-Meier-Schätzung (auch Product-Limit-<br />

Schätzung genannt). Dabei wer<strong>den</strong> die Überlebensfunktionen respektive das Rücktrittsverhalten<br />

verschie<strong>den</strong>er besonders <strong>in</strong>teressanter Gruppen mite<strong>in</strong>ander verglichen.<br />

2.4.1.4 Hazardratenmodell (Cox-Regression)<br />

In e<strong>in</strong>em 4. Modell nehmen wir e<strong>in</strong>e multivariate Auswertung der Ereignisdaten vor. Die<br />

bekannteste Methode ist hier die so genannte Cox-Regression. Beim Vergleich von Überlebensfunktionen<br />

verschie<strong>den</strong>er Merkmalsgruppen wird versucht, diese durch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache<br />

Beziehung zu beschreiben. Zum Beispiel „Die Gruppe B unterliegt e<strong>in</strong>em 1.5 mal so grossen<br />

Risiko wie die Gruppe A“. Anstelle des Faktors 1.5 kann e<strong>in</strong> beliebiger Faktor c verwendet<br />

wer<strong>den</strong>. <strong>Der</strong> Faktor c hängt nicht vom Zeitpunkt t ab, dagegen eventuell von anderen<br />

E<strong>in</strong>flussgrössen der bei<strong>den</strong> Gruppen. Um zu beurteilen, ob dieser Zusammenhang der<br />

Überlebensfunktion besteht, wird die so genannte Ausfallrate-Funktion (hazard function,<br />

Hazardrate, Sterberate) verwendet.<br />

Detailliertere Beschreibungen der Verfahren f<strong>in</strong><strong>den</strong> sich <strong>in</strong> Anhang A4.<br />

22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!