Der Übergang in den Ruhestand - Wege, Einflussfaktoren und

5. Faktoren der Ruhestandsentscheidung Der Übergang in den Ruhestand
- Referenzperson 1 (Frau) besitzt eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, vor dem ordentlichen
Rentenalter einen Altersrücktritt zu vollziehen. Fünf Jahre vor diesem Zeitpunkt
ist sie mit nahezu hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit noch nicht zurückgetreten.
Die Wahrscheinlichkeit bis zum ordentlichen Rentenalter bei den Verbleibenden zu
sein, beträgt rund 80 Prozent. Hingegen ist bei dieser Referenzperson gemäss der in der
Befragung gewonnenen Daten die Wahrscheinlichkeit, dass der Rücktritt auf einen
Zeitpunkt nach dem ordentlichen Rentenalter verschoben wird, relativ hoch. Selbst
sechs Jahre nach dem ordentlichen Rentenalter besteht noch eine Wahrscheinlichkeit
von rund 15 Prozent, dass der Rücktritt noch nicht vollzogen ist.
- Bei Referenzperson 2 zeigt sich ein vollständig anderes Bild. Mit den angenommenen
Voraussetzungen besteht bereits zehn Jahre vor dem ordentlichen Rentenalter eine
Wahrscheinlichkeit von rund 3 Prozent, dass diese Person schon zurückgetreten ist. Im
weiteren Zeitverlauf nimmt ihre Wahrscheinlichkeit, bei den Verbleibenden zu sein,
sukzessive ab. Dagegen nimmt die Wahrscheinlichkeit, den Altersrücktritt vorgenommen
zu haben, kontinuierlich zu. Fünf Jahre vor dem ordentlichen Rentenalter liegt die
Wahrscheinlichkeit, den Rücktritt noch nicht vollzogen zu haben, nur noch bei rund 65
Prozent. Und voraussichtlich erfolgt der Rücktritt unmittelbar in den nächsten Jahren.
Denn bei diesem Referenzpersonentyp besteht nur eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit,
den Rücktritt nicht schon vor dem ordentlichen Rücktrittsalter vorzunehmen. Zum
Zeitpunkt des ordentlichen Rentenalters befinden sich nur noch etwa 5 Prozent bei den
Verbleibenden. Die Wahrscheinlichkeit, nach dem ordentlichen Rentenalter zu verbleiben,
ist bei diesem Referenztyp gemäss Modell gleich Null.
- Referenzperson 3 ist im Gegensatz zu Referenzperson 1 ein Mann, ansonsten liegen die
identischen Merkmale vor. Generell zeigen die geschätzten Funktionen einen sehr ähnlichen
Verlauf wie bei Referenzperson 1. Die Tatsache des männlichen Geschlechts
führt jedoch insgesamt zu einer etwas höheren Wahrscheinlichkeit eines Altersrücktritts
vor dem ordentlichen Rentenalter. Ist die Frau (Referenzperson 1) mit einer Wahrscheinlichkeit
von rund 80 Prozent bis zum ordentlichen Rentenalter noch nicht zurückgetreten,
so liegt dieser Wert beim Mann (Referenzperson 3) bei rund 70 Prozent. Auch
bei Referenzperson 3 resultiert gemäss Stichprobendaten eine recht hohe Wahrscheinlichkeit
auch nach dem ordentlichen Rentenalter noch zu den Verbleibenden zu gehören.
Drei Jahre nach dem ordentlichen Rentenalter liegt diese Wahrscheinlichkeit knapp
unter 10 Prozent.
- Referenzperson 4 hat die selben Merkmale wie Referenzperson 2, nur dass es sich auch
hier nicht um eine Frau, sondern um einen Mann handelt. Durch die Änderung des Geschlechts
ist der gleiche Effekt zu beobachten, wie dies bereits bei der Gegenüberstellung
von Referenzperson 3 mit Referenzperson 1 der Fall war: Die Funktion des Nichtzurücktretens
verschiebt sich gegenüber Referenzperson 2 insgesamt nach links. Dies
bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit eines Altersrücktritts vor dem ordentlichen Zeitpunkt
anwächst. Referenzperson 4 verfügt bereits über eine recht grosse Wahrscheinlichkeit,
in der Zeitspanne zwischen zehn und fünf Jahren vor dem ordentlichen Rentenalter
den Rücktritt vorzunehmen. So beträgt ihre Wahrscheinlichkeit, fünf Jahre vor
dem ordentlichen Zeitpunkt noch nicht zurückgetreten zu sein, nur noch etwa 50 Prozent.
Zwei Jahre später – also drei Jahre vor dem ordentlichen Zeitpunkt – liegt die
Wahrscheinlichkeit des Verbleibens unter 20 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, dass Referenzperson
4 bis zu ihrem ordentlichen Rücktrittsalter verbleibt, ist gemäss Schätzung
so gut wie Null.
156