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Der Übergang in den Ruhestand - Wege, Einflussfaktoren und

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<strong>Der</strong> <strong>Übergang</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong> 2. Methodik<br />

2.4.2 Auswertung der E<strong>in</strong>zelfallanalysen<br />

Alle 18 geführten Interviews wur<strong>den</strong> auf Tonband aufgezeichnet <strong>und</strong> anschliessend vollständig<br />

transkribiert. Im Rahmen der Transkription wur<strong>den</strong> die Interviews <strong>in</strong> die Schriftsprache<br />

übersetzt. Ausgangspunkt der Analyse ist die Rekonstruktion von E<strong>in</strong>zelfällen. Gegenstand<br />

der Analyse s<strong>in</strong>d somit die Prozessstrukturen des Lebensablaufs <strong>in</strong> ihrer sequentiellen<br />

Ordnung. Zu dieser gehören die Ausbildung, die Erwerbskarriere, der Familienzyklus<br />

sowie die Handlungsschemata r<strong>und</strong> um <strong>den</strong> gewähhlten Pfad <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong>. Als erster<br />

Auswertungsschritt wur<strong>den</strong> die transkribierten Interviews auf die wesentlichen Aussagen<br />

der Analysegegenstände reduziert <strong>und</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e chronologische Reihenfolge gebracht. Auf<br />

dieser Gr<strong>und</strong>lage wur<strong>den</strong> für alle befragten Personen Fallgeschichten erstellt.<br />

Ziel dieser Fallgeschichten ist es, die für <strong>den</strong> Altersrücktritt relevanten Situationen, Handlungsoptionen<br />

<strong>und</strong> Entscheidungen vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> der jeweiligen Biografie aufzuzeigen.<br />

Von besonderem Interesse ist die Frage, wo die verfolgten Pfade <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong><br />

durch persönliche, <strong>in</strong>stitutionelle oder konjunkturbed<strong>in</strong>gte Faktoren bee<strong>in</strong>flusst wur<strong>den</strong>.<br />

Fallgeschichten streben e<strong>in</strong>e reichhaltige Beschreibung e<strong>in</strong>es Falles an. Nach Strauss <strong>und</strong><br />

Glaser (1977: 182ff.) sollen sie das Leben e<strong>in</strong>er Person abbil<strong>den</strong> <strong>und</strong> stehen für sich selbst<br />

(vgl. dazu auch Oevermann 1981). Die <strong>in</strong> <strong>den</strong> Fallgeschichten verfolgten Handlungsmotive<br />

<strong>und</strong> Entscheidungsoptionen können im Kontext e<strong>in</strong>er fallrekonstruktiven Sozialforschung<br />

durchaus über <strong>den</strong> E<strong>in</strong>zelfall h<strong>in</strong>aus von Bedeutung se<strong>in</strong>. Dabei wird der e<strong>in</strong>zelne Fall als<br />

allgeme<strong>in</strong> <strong>und</strong> besonders zugleich angesehen (vgl. Hil<strong>den</strong>brand 1991 <strong>und</strong> Oevermann<br />

1981).<br />

Die Fallgeschichten dienen im vorliegen<strong>den</strong> Projekt auch dazu, mögliche Variationen der <strong>in</strong><br />

Kapitel 4 ermittelten Austrittspfade aufzuzeigen. Dies soll e<strong>in</strong>erseits zu e<strong>in</strong>er differenzierten<br />

Betrachtung der jeweiligen Austrittspfade <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong> führen. Nicht zuletzt soll deutlich<br />

gemacht wer<strong>den</strong>, dass h<strong>in</strong>ter <strong>den</strong> Statistiken Menschen mit jeweils sehr <strong>in</strong>dividuellen<br />

Lebenswegen <strong>und</strong> Entscheidungssituationen stehen. Andererseits kann durch <strong>den</strong> fallrekonstruktiven<br />

Zugang auch überprüft wer<strong>den</strong>, ob sich die Fallgeschichten <strong>in</strong> die ermittelten<br />

Austrittspfade e<strong>in</strong>ordnen lassen <strong>und</strong> ob die diskutierten Rücktrittspfade vollständig s<strong>in</strong>d. Im<br />

S<strong>in</strong>ne der methodologischen Triangulation trägt der qualitative Zugang über die Fallgeschichten<br />

zur Erhöhung der Validität der quantitativen Ergebnisse bei (vgl. Flick 1991). Die<br />

Fallgeschichten wer<strong>den</strong> im Rahmen des Kapitels 4 wiedergegeben.<br />

2.5 Repräsentativität <strong>und</strong> Qualität der Erhebung<br />

Dieser Abschnitt enthält Angaben zur Repräsentativität <strong>und</strong> Qualität der Erhebung. Im Abschnitt<br />

2.5.1 wird dargestellt, welche Population die Stichprobe repräsentiert. Anschliessend<br />

versuchen wir, Angaben zur Sample-Qualität zu machen. Dies geschieht durch Vergleiche<br />

von Samplestruktur <strong>und</strong> Antwortverteilungen bei gewissen Variablen mit Bevölkerungsdaten<br />

<strong>und</strong> Ergebnissen anderer Erhebungen. Für die Analysen bezüglich soziodemographischer<br />

Variablen wurde die Fortschreibung der Volkszählung (ESPOP 2000 des B<strong>und</strong>esamtes<br />

für Statistik) verwendet (2.5.2). Die Daten zur Erwerbstätigkeit wur<strong>den</strong> mit der Schweizerischen<br />

Arbeitskräfteerhebung (2.5.3) verglichen, jene zur Ges<strong>und</strong>heit mit der Schweizerischen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsbefragung (2.5.4). Den Abschluss dieses Kapitels bil<strong>den</strong> zusammenfassende<br />

Aussagen zur Repräsentativität (2.5.5).<br />

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