Der Übergang in den Ruhestand - Wege, Einflussfaktoren und
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7. Synthese <strong>Der</strong> <strong>Übergang</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong><br />
handelt sich mehrheitlich um Frauen, welche ihre Erwerbstätigkeit <strong>in</strong> jungen Jahren zur<br />
Übernahme der Betreuung von Haushalt <strong>und</strong> K<strong>in</strong>dern aufgegeben haben.<br />
- <strong>Der</strong> Fokus der bisher erwähnten vier Gruppen liegt auf <strong>den</strong> retrospektiven Austrittspfa<strong>den</strong><br />
bis zum Erreichen des or<strong>den</strong>tlichen Rentenalters. E<strong>in</strong>e Untergruppe derjenigen,<br />
welche m<strong>in</strong>destens bis zum or<strong>den</strong>tlichen Rentenalter arbeiten, bil<strong>den</strong> jene Personen,<br />
welche im Rentenalter erwerbstätig bleiben. Es gibt aber auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> anderen Gruppen<br />
Personen, welche im Rentenalter wieder erwerbstätig s<strong>in</strong>d. Insgesamt s<strong>in</strong>d 16.3 Prozent<br />
der 1’960 Personen im Rentenalter zum Zeitpunkt der Befragung erwerbstätig. Mit e<strong>in</strong>er<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit von 95 Prozent kann angenommen wer<strong>den</strong>, dass dieser Anteil <strong>in</strong><br />
der Gr<strong>und</strong>gesamtheit zwischen 14.7 <strong>und</strong> 17.9 Prozent liegt.<br />
Nachfolgend charakterisieren wir die Personengruppen, welche die erwähnten Pfade gewählt<br />
haben. Auch fassen wir die jeweiligen Gründe für die Wahl zusammen.<br />
7.2.1 Die Frühpensionierung<br />
Im nachfolgen<strong>den</strong> Abschnitt charakterisieren wir die Frühpensionierten nach ausgewählten<br />
soziodemographischen, beruflichen <strong>und</strong> <strong>in</strong>stitutionellen Kriterien. Dann äussern wir uns<br />
zum Ausmass des vorzeitigen Altersrücktritts, stellen die Gründe für die Frühpensionierung<br />
dar <strong>und</strong> behandeln die Frage wie die Möglichkeiten zur Frühpensionierung beurteilt wer<strong>den</strong>.<br />
7.2.1.1 Wer lässt sich frühpensionieren?<br />
Welche Faktoren bee<strong>in</strong>flussen <strong>den</strong> Entscheid, sich frühpensionieren zu lassen? Dieser Frage<br />
wurde mit unterschiedlichen statistischen Metho<strong>den</strong> nachgegangen (kreuztabellarische<br />
Auswertungen, Survival-Analyse, Logit-, OLS- <strong>und</strong> Cox-Regression). In der nachfolgen<strong>den</strong><br />
Darstellung D 7.5 wer<strong>den</strong> die wichtigsten Ergebnisse dieser Abklärungen <strong>in</strong> Tabellenform<br />
zusammengefasst.<br />
In e<strong>in</strong>em ersten Schritt wur<strong>den</strong> bivariate, kreuztabellarische Auswertungen vorgenommen.<br />
Daraus liessen sich ke<strong>in</strong>e stark positiven (++) oder stark negativen (--) Zusammenhänge erkennen.<br />
Folgende Faktoren weisen e<strong>in</strong>en (schwachen bis mittleren) positiven Zusammenhang<br />
mit dem vorzeitigen Altersrücktritt auf: hohe Anzahl Ausbildungsjahre, Partner/<strong>in</strong> im<br />
<strong>Ruhestand</strong>, aktive Freizeitgestaltung, Vorgesetztenfunktion, Vollzeitarbeit, die Arbeit <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />
Branchen verarbeitendes Gewerbe <strong>und</strong> Industrie, Verkehr/Kommunikation, Banken/Versicherungen,<br />
öffentliche Verwaltung <strong>und</strong> Unterrichtswesen, hohes Dienstalter,<br />
Schichtarbeit, hohes Erwerbse<strong>in</strong>kommen, hohes Vermögen, Existenz e<strong>in</strong>er beruflichen Vorsorge<br />
<strong>und</strong> hohes Guthaben <strong>in</strong> der beruflichen Vorsorge. Bei <strong>den</strong> Frauen haben zusätzlich<br />
Verheiratung, Invali<strong>den</strong>rentenbezug, E<strong>in</strong>personenhaushalt <strong>und</strong> Arbeitslosigkeitserfahrung<br />
seit dem 50. Altersjahr e<strong>in</strong>en positiven E<strong>in</strong>fluss. Weiter wur<strong>den</strong> <strong>in</strong> der bivariaten Analyse<br />
(schwache bis mittlere) negative Zusammenhänge zwischen dem vorzeitigen Altersrücktritt<br />
<strong>und</strong> folgen<strong>den</strong> Faktoren festgestellt: Geschlecht weiblich, Rücktrittsalter 1992 bis 1995,<br />
Nichterwerbstätigkeit, Arbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kle<strong>in</strong>betrieb, Beschäftigung <strong>in</strong> <strong>den</strong> Branchen Land<strong>und</strong><br />
Forstwirtschaft, Handel <strong>und</strong> Reparaturgewerbe, Gastgewerbe <strong>und</strong> sonstige Dienstleistungen.<br />
Bei <strong>den</strong> Männern haben zusätzlich e<strong>in</strong>e selbstständige Berufstätigkeit sowie Arbeitslosigkeitserfahrung<br />
seit dem 50. Altersjahr e<strong>in</strong>en negativen E<strong>in</strong>fluss.<br />
Die bivariaten Analysen vermögen <strong>den</strong> Zusammenhängen zwischen <strong>den</strong> erklären<strong>den</strong> Variablen<br />
nicht Rechnung zu tragen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wur<strong>den</strong> auch Abklärungen mit verschie<strong>den</strong>en<br />
multivariaten Analyseverfahren durchgeführt. Darstellung D 7.5 weist auf<br />
Gr<strong>und</strong> dieser Ansätze auf stark positive E<strong>in</strong>flüsse e<strong>in</strong>er Verwitwung, e<strong>in</strong>es schlechten Ge-<br />
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