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Der Übergang in den Ruhestand - Wege, Einflussfaktoren und

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Anhänge <strong>Der</strong> <strong>Übergang</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong><br />

riablen auf die abhängige Variable auch dann zu schätzen, wenn e<strong>in</strong> Teil der Beobachtungen<br />

zensiert ist. Bei unserer Fragestellung handelt es sich um e<strong>in</strong> vergleichsweise e<strong>in</strong>faches Modell,<br />

das so genannte Zwei-Zustands-Modell mir absorbierendem Zielzustand (vgl. Darstellung<br />

D A4.1).<br />

D A4.1: Ereignisanalyse: Beispiel mit zwei Zustän<strong>den</strong><br />

222<br />

0<br />

Nicht im <strong>Ruhestand</strong><br />

r 01<br />

1<br />

Im <strong>Ruhestand</strong><br />

Quelle: Eigene Darstellung nach Diekmann/Mitter (1984: 19); Legende: rij = Risiko (<strong>Übergang</strong>srate<br />

für <strong>den</strong> Wechsel von Zustand i nach Zustand j)<br />

In Absprache mit dem methodischen Dienst des B<strong>und</strong>esamtes für Statistik wur<strong>den</strong> die ereignisanalytischen<br />

Verfahren mit ungewichteten Daten durchgeführt. Als Statistikprogramm<br />

diente SPSS.<br />

A4.2.1 Survival-Analyse<br />

Für unsere Fragestellung bietet es sich an, <strong>den</strong> Altersrücktritt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ersten Schritt <strong>in</strong><br />

Form e<strong>in</strong>er Verweildauer- respektive Überlebenszeitanalyse zu betrachten. In Überlebensanalysen<br />

<strong>in</strong>teressiert geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong> die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, e<strong>in</strong>en bestimmten Zeitpunkt t zu<br />

„überleben“. Diese Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten wer<strong>den</strong> als e<strong>in</strong>e Funktion, die Überlebensfunktion<br />

(survival function) S(t) zusammengefasst.<br />

Die Überlebensfunktion kann <strong>in</strong> unserem Zusammenhang dah<strong>in</strong> <strong>in</strong>terpretiert wer<strong>den</strong>, dass<br />

sie die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit angibt, e<strong>in</strong> bestimmtes Rücktrittsalter zu erreichen, dass also bis<br />

zu e<strong>in</strong>em bestimmten Zeitpunkt ke<strong>in</strong> Zustandswechsel e<strong>in</strong>tritt. SQ Das Komplement zu S(t)<br />

könnte <strong>in</strong> unserem Fall als „Verrentungsfunktion“ (1-S[t]) bezeichnet wer<strong>den</strong>, die ausdrückt,<br />

mit welcher Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit der Altersrücktritt bis zum Zeitpunkt t auftritt. Die<br />

Überlebensfunktion S(t) hat folgende Eigenschaften:<br />

- S(0) = am Anfang leben 100 Prozent der Personen<br />

- S(t) s<strong>in</strong>kt monoton gegen 0 mit steigendem t<br />

Die gebräuchlichste Methode zur Schätzung der Überlebensfunktion S(t) ist die Kaplan-<br />

Meier-Schätzung (auch Product-Limit-Schätzung genannt). Aus e<strong>in</strong>er Stichprobe von n<br />

Überlebenszeiten t wer<strong>den</strong> für die Kaplan-Meier-Schätzung folgende Grössen benötigt:<br />

- ti (i=1, ..., n) = die Lebenszeiten, die sowohl unzensiert wie zensiert se<strong>in</strong> können<br />

- di = die Anzahl unzensierter Ereignisse zum Zeitpunkt ti (Rücktrittsfälle im Zeitpunkt ti)<br />

- ni = Anzahl Personen, welche unmittelbar vor ti noch beobachtbar (noch nicht im <strong>Ruhestand</strong>)<br />

s<strong>in</strong>d<br />

Aus diesen Grössen wird der Faktor pi = 1-(di/ni) für <strong>den</strong> Zeitpunkt ti berechnet. Die Faktoren<br />

pi s<strong>in</strong>d die geschätzten Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten, <strong>den</strong> Zeitpunkt ti zu überleben, wenn diese<br />

Lebenszeit erreicht wird. Ist ti e<strong>in</strong>e zensierte Lebenszeit (also di = 0), so setzt man vernünf-<br />

SQ Die Überlebensfunktion S(t) gibt die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit an, dass e<strong>in</strong>e Person <strong>den</strong> Zeitpunkt t „erlebt“,<br />

d.h. dass ke<strong>in</strong> Ereignis e<strong>in</strong>tritt. Die Überlebensfunktion ist i<strong>den</strong>tisch mit der Zustandswahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

p0(t), <strong>den</strong>n p0(t) <strong>in</strong>formiert ja darüber, wie gross die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit ist, dass<br />

sich e<strong>in</strong>e Person zum Zeitpunkt t noch im Zustand 0 bef<strong>in</strong>det.

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