Der Übergang in den Ruhestand - Wege, Einflussfaktoren und
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<strong>Der</strong> <strong>Übergang</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Ruhestand</strong> 5. Faktoren der <strong>Ruhestand</strong>sentscheidung<br />
<strong>den</strong>er Merkmale untersucht. Diese bivariaten Analysen bestätigen im Wesentlichen die bisherigen<br />
Bef<strong>und</strong>e:<br />
- Zwischen Männern <strong>und</strong> Frauen unterschei<strong>den</strong> sich die Rücktrittskurven – auch losgelöst<br />
von <strong>den</strong> unterschiedlichen <strong>in</strong>stitutionellen Rentenaltersregelungen - deutlich. Bis zum<br />
Alter 60 verlaufen die L<strong>in</strong>ien relativ parallel. Frauen vollziehen <strong>den</strong> Rücktritt dann aber<br />
wesentlich seltener vor dem or<strong>den</strong>tlichen Rentenalter als Männer.<br />
- Die Auswertung der Überlebenszeiten nach Rentenalterkohorten bestätigt die Ten<strong>den</strong>z,<br />
dass die Altersrücktritte zunehmend früher erfolgen. E<strong>in</strong> Bedeutungsverlust des Rücktrittsalters<br />
65 lässt sich bei Männern nachweisen.<br />
- In Bezug auf die Auswirkung der Ausbildung ist e<strong>in</strong> differenziertes Bild zu zeichnen.<br />
E<strong>in</strong>e hohe Ausbildung führt sowohl zu e<strong>in</strong>er grösseren Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es vorzeitigen<br />
Altersrücktritts als auch zu e<strong>in</strong>er grösseren Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit <strong>den</strong> Altersrücktritt<br />
über das or<strong>den</strong>tliche Rentenalter h<strong>in</strong>auszuschieben. E<strong>in</strong>e hohe Ausbildung ermöglicht<br />
also die flexible Gestaltung des Altersrücktrittszeitpunkts.<br />
- E<strong>in</strong> schlechter Ges<strong>und</strong>heitszustand fünf Jahre vor dem or<strong>den</strong>tlichen Rentenalter führt <strong>in</strong><br />
der Ten<strong>den</strong>z zu e<strong>in</strong>em Vorziehen des Altersrücktritts. Zwischen Personen, die ihren Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />
als „mittelmässig“ bezeichnen, <strong>und</strong> <strong>den</strong>jenigen, die ihn für „gut“ bef<strong>in</strong><strong>den</strong>,<br />
zeigt sich jedoch ke<strong>in</strong> Unterschied bei <strong>den</strong> Überlebenszeitkurven.<br />
- Selbstständigerwerbende haben generell e<strong>in</strong> höheres Rücktrittsalter als Arbeitnehmer/<strong>in</strong>nen.<br />
Die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, dass Selbstständigerwerbende im Jahr vor dem or<strong>den</strong>tlichen<br />
Rentenalter noch nicht zurückgetreten s<strong>in</strong>d, liegt bei 75 Prozent. Bei Arbeitnehmer/<strong>in</strong>nen<br />
beträgt die entsprechende Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit nur 46 Prozent.<br />
- In Bezug auf <strong>den</strong> Zusammenhang mit <strong>den</strong> Wirtschaftsbranchen bestätigen sich die bereits<br />
gewonnen Erkenntnisse aus <strong>den</strong> Auswertungen zur Frühpensionierung. Im Primärsektor<br />
s<strong>in</strong>d zum Zeitpunkt nach dem or<strong>den</strong>tlichen Rentenalter (Alter 65 Jahre ) noch 23<br />
Prozent nicht zurückgetreten, im Bereich der öffentlichen Verwaltung nur 5 Prozent.<br />
- Schliesslich zeigt sich, dass das Vorhan<strong>den</strong>se<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zweiten Säule <strong>und</strong> die Höhe des<br />
angesparten Altersguthabens <strong>in</strong> der bivariaten Analyse e<strong>in</strong>en starken Zusammenhang<br />
mit dem Rücktrittszeitpunkt haben. Generell kann festgehalten wer<strong>den</strong>: je höher das<br />
(projizierte) Guthaben der beruflichen Vorsorge ist, desto früher erfolgt der Altersrücktritt.<br />
Bei <strong>den</strong> erwähnten Zusammenhängen handelt es sich um Ergebnisse e<strong>in</strong>er re<strong>in</strong> bivariaten<br />
Analyse. Erst die nachfolgende multivariat-angelegte Cox-Analyse kann zeigen, welche Variablen<br />
e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die Rücktrittswahrsche<strong>in</strong>lichkeit haben.<br />
5.6 Resultate der Cox-Regression<br />
Mit Hilfe des nachfolgend dargestellten Verfahrens der Cox-Regression lässt sich ermitteln,<br />
wie bestimmte E<strong>in</strong>flussvariablen die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, <strong>in</strong> <strong>den</strong> vorzeitigen Altersruhestand<br />
zu treten, im zeitlichen Verlauf bee<strong>in</strong>flussen. Dabei können die Vorzüge der multiplen Logit-Analyse<br />
<strong>und</strong> der Survival-Analyse mite<strong>in</strong>ander komb<strong>in</strong>iert wer<strong>den</strong>. Im Gr<strong>und</strong>e genommen<br />
handelt es sich bei der Cox-Regression um e<strong>in</strong>e multivariate Survival-Analyse. Dies<br />
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