09.03.2013 Aufrufe

Skript Quantenmechanik - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Skript Quantenmechanik - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Skript Quantenmechanik - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

VollständigistdersokonstruierteSatzvertauschbarer Operatorendann,wenn<br />

keine Entartung mehr in dem System gemeinsamer Eigenfunktionen auftritt,<br />

d.h. wenn zu zwei linear unabhängigen Eigenfunktionen für wenigstens<br />

einenderOperatorenzweiverschiedeneEigenwertegehören.<br />

InteressantistderFalleinesminimalenvollständigenSatzesvertauschender<br />

Operatoren,d.h.einesvollständigenSatzes,beidemmankeinenOperator<br />

weglassenkann,ohnewenigstensfüreinenSatz<strong>von</strong>EigenwertenallerverbleibendenOperatorenEntartungzu<br />

erhalten(d.h.mindestenszweilinear<br />

unabhängige Eigenvektoren). Wir werden den Begriff ” vollständiger Satz<br />

vertauschenderOperatoren“ inderRegelsogebrauchen,dasswirautomatischeinenminimalen<br />

Satzmeinen.<br />

Beispielezur Veranschaulichung:<br />

1) freiesTeilchen in 1D: ˆH = ˆp2<br />

2m<br />

EigenwerteE = p2<br />

2m<br />

sindfür p = 0zweifach entartet<br />

Eigenfunktionenin derOrtsdarstellung<br />

p<br />

i<br />

ϕp(x) = e ¯h x<br />

p<br />

−i<br />

ϕ−p(x) = e ¯h x<br />

VollständigerSatz<strong>von</strong> vertauschendenOperatoren:<br />

ˆH, ˆp <br />

Löst man hier das Eigenwertproblem für ˆp, so hat man schon die<br />

Lösungderzeitunabhängigen Schrödingergleichung.<br />

Das ist nicht immer so. Führen wir den Paritätsoperator P ein, der in<br />

derOrtsdarstellungdurch<br />

Pϕ(x) = ϕ(−x)<br />

definiertist,sobilden auch<br />

ˆH,P <br />

einen(vollständigen)Satz<strong>von</strong>vertauschendenOperatoren(da ˆH gar<br />

nicht <strong>von</strong> ˆx abhängt).<br />

Die Gleichung P|ψ〉 = λ|ψ〉 hat als Lösungen die symmetrischen<br />

Funktionen, ψ(x) = ψ(−x),zumEigenwert1,unddieantisymmetrischen,<br />

ψ(x) = −ψ(−x),zum Eigenwert-1.<br />

Diese Eigenwerte sind beide unendlichfach entartet, und es ist klar,<br />

dass die Schrödingergleichung nicht etwa <strong>von</strong> jeder symmetrischen<br />

Funktion gelöst wird. Aber wir können, wegen der Vertauschbarkeit<br />

<strong>von</strong> ˆHundP,jedeLösungalssymmetrischoderantisymmetrischauffassenunderhaltenfür<br />

p = 0<br />

ψp(x) = cos p<br />

¯h x ψ−p(x) = sin p<br />

¯h x<br />

113

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!