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Skript Quantenmechanik - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

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Zustandnach derMessung:<br />

mit Wahrscheinlichkeit 1<br />

2<br />

mit Wahrscheinlichkeit 1<br />

2<br />

|↑〉 1 |↓〉 2<br />

|↓〉 1 |↑〉 2<br />

wir kennen auch den Zustand <strong>von</strong> Teilchen 2, und zwar in jedem Fall<br />

mit Sicherheit!(Eine Messung<strong>von</strong> Spin2entlang a bestätigtdas.)<br />

EPR-Schlussfolgerung:<br />

Teilchen2wurdedurchdieMessung(wegendergroßenEntfernung)nicht<br />

beeinflusst(Lokalitätsvoraussetzung)<br />

es muss schon vor der Messung festgestanden haben, ob Teilchen 2<br />

im Zustand|↑〉 2 oder|↓〉 2 gefundenwird<br />

• dies gilt für jede Wahl der Richtung a, 47 also auch z.B. für a = ez und<br />

a = ex, wo die zugehörigen Messungen sich auf nichtkommutierendeVariablen<br />

(σz, σx) beziehen!<br />

• die <strong>Quantenmechanik</strong> schließt (wenn sie vollständig ist) die gleichzeitige<br />

reale Existenz/Bestimmtheit zweier solcher Spinorientierungenaus<br />

die <strong>Quantenmechanik</strong> muss unvollständig sein, da sie diese ZusatzinformationüberrealexistierendeBestimmungen(<br />

” ElementederRealität“)<br />

nicht enthält<br />

Wir werden im Folgenden sehen, dass es noch schlimmer ist: die <strong>Quantenmechanik</strong><br />

muss falsch sein, wenn die Elemente der Realität überhaupt<br />

existieren.<br />

Bohrs Antwort auf diese Folgerung ist im Wesentlichen, dass der MessaufbauzurMessungnichtkommutierenderGrößenwechselseitiginkompatibel<br />

istunddassnurdannüberElementederRealitätgesprochenwerdenkann,<br />

wenntatsächlich dieeineoderandereMessungdurchgeführtwird.<br />

Während also eine Wechselwirkung der beiden Teilchen tatsächlich ausgeschlossen<br />

werden kann, beeinflusst doch die Messung eines <strong>von</strong> ihnen<br />

denKatalogdermöglichenMessresultateamanderen(undderenbedingte<br />

Wahrscheinlichkeiten).<br />

DerEPR-ArtikelbestichtdurchklareundeinfacheSprache.BohrsAntwort<br />

ist teilweise umständlich formuliert und mühsam zu lesen; Bohr hat die<br />

47 WennnurfüreineRichtung afeststünde,welchesMessergebnisdieBestimmungdesSpins<br />

1 für den Spin 2 nach sich ziehen würde, hätten wir damit kein Problem. Wir könnten<br />

annehmen, dass die beiden Spins <strong>von</strong> Anfang an in diese Richtung orientiert waren. Das<br />

wirdim Wesentlichendurchdie IsotropiedesZustandes |ψ〉 ausgeschlossen.Die Frageist:<br />

Woher ” weiß“ Spin 2, dass er sich mit Wahrscheinlichkeit 1 in eine bestimmte Richtung<br />

zu begeben hat, obwohl wir doch annehmen können, dass die beiden Spins nicht mehr<br />

wechselwirken? Die Spins scheinen zu kommunizieren und zwar überlichtschnell, denn<br />

man kannbeidean raumartigzueinander liegendenPunkten derRaumzeitmessen.<br />

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