Skript Quantenmechanik - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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5.6 Stationäre Lösungen der Schrödingergleichung<br />
Hängt der Hamiltonoperator ˆH nicht explizit <strong>von</strong> der Zeit ab (der Normalfall<br />
in dieserVorlesung),kann man die zeitabhängige Schrödingergleichungdurch<br />
Separationsansatzvereinfachen:<br />
i¯h ∂ψ<br />
∂t = ˆHψ (46)<br />
ψ(x,t) = f(t)· ϕ(x)<br />
i¯h ˙<br />
f(t)ϕ(x) = ˆHf(t)ϕ(x) |: f(t)· ϕ(x)<br />
i¯h ˙ f(t)<br />
f(t) = ˆHϕ(x) /ϕ(x) (47)<br />
links: Funktion<strong>von</strong> t allein rechts:Funktion<strong>von</strong> x allein<br />
❀ beideSeitenmüssenkonstantsein,nennenwir dieKonstante E<br />
i¯h ˙ f(t)<br />
= E<br />
f(t)<br />
i¯h ˙ f(t) = Ef(t), ˆHϕ(x) = Eϕ(x) (48)<br />
(48) könnenwirdirektlösen<br />
f(t) = e −i/¯hEt f(0) (49)<br />
o.B.d.A. f(0) = 1 [da ein gemeinsamer Vorfaktor <strong>von</strong> f(t) · ϕ(x) immer<br />
derDefinition <strong>von</strong> ϕ(x) zugeschlagenwerdenkann]<br />
ψ(x,t) = e − ī h Et ϕ(x) (50)<br />
Damit ψ(x,t)normierbarbleibt,mussoffensichtlichEreellsein,wobei ϕ(x)<br />
diezeitunabhängige Schrödingergleichung erfüllt.<br />
ˆHϕ(x) = Eϕ(x)<br />
− ¯h2<br />
∆ϕ(x)+V(x)ϕ(x) = Eϕ(x)<br />
2m<br />
Warum nenntman dieLösungen(50) stationär?<br />
Mittelwerte,WahrscheinlichkeitsdichteundWahrscheinlichkeitsstromwerden<br />
zeitunabhängig. Physikalisch ist das besonders wichtig, weil solche<br />
Zustände natürlich gerade die sind, bei denen es nicht zu einer Abstrahlung<br />
kommt(was immer zu einerZeitabhängigkeitführt).<br />
Erwartungswerte:<br />
<br />
A = d 3 x<br />
<br />
=<br />
<br />
i −<br />
e ¯h Et ϕ(x)<br />
∗<br />
i −<br />
Ae ¯h Et ϕ(x)<br />
d 3 xe i<br />
¯h Et ϕ ∗ i −<br />
(x)Ae ¯h Et ϕ(x) =<br />
52<br />
<br />
(51)<br />
d 3 xϕ ∗ (x)Aϕ(x) (52)