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1 Die Transzendentalien des Seins als onto-theologische ...

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Gott zwei Arten der Tätigkeiten zu unterscheiden: die einen, die nur die aktuale Tätigkeit im<br />

absoluten Sinn umfassen, wie die Tätigkeiten <strong>des</strong> Verstehens und <strong>des</strong> Liebens, und andere, die dazu<br />

noch Hingabe oder Mitteilung enthalten, wie oben schon beschrieben. Nicht übersehen werden darf<br />

ebenso, daß letztere wieder doppelt wirkt: <strong>als</strong> Mitteilung ad intra, die den innertrinitarischen<br />

Vorgängen entspricht, und <strong>als</strong> Mitteilung ad extra in der Schöpfung. Einmal an diesen Punkt<br />

angelangt muß man sich verdeutlichen, daß es nicht denselben Sinn hat, darüber nachzuforschen,<br />

wie die göttliche Natur Prinzip der höchst aktualen Tätigkeiten Verstehen und Lieben ist bzw. wie<br />

diese selbe Natur Prinzip der göttlichen Mitteilungen ist, sowohl der ad intra wie der ad extra. Und<br />

diese Unterscheidung ist grundlegend, weil damit geklärt werden kann, bis zu welchem Grade die<br />

sog. „Metaphysik <strong>des</strong> Guten“ sich auf Bonaventuras gesamte <strong>theologische</strong> Lehre auswirkt. 243<br />

Ausgehend von dem <strong>als</strong> Gut begriffenen unendlichen Sein erfaßt Bonaventura <strong>als</strong>o<br />

unterschiedliche Stufen in <strong>des</strong>sen Mitteilung: (1) die notwendige und personale Kommunikation,<br />

welche die Dreieinigkeit konstituiert; (2) die absolute notwendige Kommunikation, die allen Dingen<br />

das ideale Sein -in Gottes Geist- mitteilt; (3) die freie Kommunikation an die Geschöpfe, <strong>als</strong><br />

Abbilder bzw. Spuren. <strong>Die</strong>ser ganze Abstieg vom ersten Prinzip findet seine Begründung in der<br />

Theorie der <strong>onto</strong>logischen Partizipationen mit ihrem zweifachen Prinzip der Immanenz und der<br />

Transzendenz <strong>des</strong> Guten. <strong>Die</strong>s gestattet zwar, daß das Gute sich in den Dingen in der Weise einer<br />

<strong>onto</strong>logischen Gegenwärtigkeit befindet, zugleich aber auch, daß es sich von ihnen aufgrund seiner<br />

Transzendenz unendlich unterscheidet. In diesem Sinne ist zu verstehen, daß im Abstieg der<br />

Einzelwesen alles durch die Gegenwart <strong>des</strong> Guten existiert, während wir beim Aufstieg zum ersten<br />

Prinzip das transzendente Sein in allen Abstufungen antreffen, gerade <strong>des</strong>halb, weil alles<br />

kontingente Sein uns zum notwendigen Sein hinführt. 244<br />

243 Vgl. Feliciano de Ventosa, La metafísica del Bien en la teología de San Buenaventura, in: Naturaleza y<br />

Gracia I (1954), S. 30-34.<br />

244 De myst. Trin., q. 1, a. 1 (V, 45 ss); De Red. Art., 26 (V, 325 b); Vgl. A. Villalmonte, Razones necesarias<br />

en San Buenaventura, in: Estudios franciscanos, 53 (1962) S. 19.<br />

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