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1 Die Transzendentalien des Seins als onto-theologische ...

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wie der <strong>des</strong> Bonaventura eine philosophische Konzeption abzuleiten. 71 Alles Geschaffene hat daher,<br />

so unbedeutend <strong>des</strong>sen Realitätsrang auch sein mag, Gott zum Uranfang. Und ihn zum Uranfang zu<br />

haben, heißt, eine Gott gemäße Gestalt zu wahren, nach einer bestimmten Stufe der Einheit,<br />

Wahrheit und Güte: omnis enim effectus quantumcumque parum habens de esse habet Deum sicut<br />

principium [...] creatura habere non potest Deum sicut principium quin configuretur ei secundum<br />

unitatem, veritatem et bonitatem. 72 Bonaventuras exemplaristische Lehre versucht <strong>als</strong>o, ausgehend<br />

von der Theologie, rational einsehbar zu werden, und zwar durch das philosophische Schema der<br />

<strong>Transzendentalien</strong>, d.h. der universalen <strong>Seins</strong>bedingungen, die in der Trilogie <strong>des</strong> unum, verum et<br />

bonum konsubstantiell vereint sind. 73 <strong>Die</strong> Vertiefung und die Beleuchtung verschaffen uns auf diese<br />

Weise eine Art Hintergrund, vor dem es möglich wird, eine Neubewertung der in Bonaventuras<br />

Denken vorhandenen philosophischen Elemente durchzuführen. Gleichzeitig liefert uns die<br />

scholastische <strong>Transzendentalien</strong>lehre ein gewichtiges Kriterium zum Verständnis <strong>des</strong> Wertes und<br />

der Bedeutung, welche die Lehre von den <strong>Transzendentalien</strong> bei einer Grundlegung der Philosophie<br />

an sich aufweist.<br />

71 Vgl. J. A. Aertsen, Medieval Philosophy and the Transcendent<strong>als</strong>. The case of Thomas Aquinas (Studien<br />

und Texte zur Geistgeschichte <strong>des</strong> Mittelalters 52), Leiden-New York-Köln (1995) S. 20.<br />

72<br />

Brev., II, 12, 2-3 (V, 230 a).<br />

73 ibid., I, 6, 2 (V, 215 a): “Quia enim primum pricipium est nobilissimum et perfectissimum, ideo conditiones<br />

entis nobilissimae et generalissimae in eo reperiuntur in summo. Hae autem sunt unum, verum, bonum, quae<br />

non contrahunt ens secundum supposita, sed secundum rationem”. Vgl. M. Costas Freitas, Fundamentaçao e<br />

valor <strong>onto</strong>logico do simbolismo bonaventuriano, in: Bonaventuriana, Bd. I, Miscellanea in onore di Jacques<br />

Guy Bougerol ofm, Antonianum, Roma (1988) S. 279; E. Gössmann, Antiqui und Moderni im Mittelalter.<br />

Eine geschichliche Standortbestimmung. Veröffentlichungen <strong>des</strong> Grabmann-Institutes, N.F. 23, München<br />

(1974).<br />

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