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1 Die Transzendentalien des Seins als onto-theologische ...

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Hinblick auf die göttliche Güte erkennen läßt, die jegliches Gute mitteilt und in der alle Wesen ihre<br />

zweckgerichtete Bestimmung finden. 191<br />

<strong>Die</strong> Zueignung besteht darin, die <strong>Transzendentalien</strong> <strong>des</strong> <strong>Seins</strong> <strong>als</strong> Wesensattribute der<br />

personalen Trinität in Gott zu betrachten. Es geht dabei nicht um eine bloße Bezeichnung der dem<br />

göttlichen Wesen eigentümlichen Attribute, sondern darum, die eigentümliche Funktion zu<br />

bedenken, die jede göttliche Person aus der Sicht der ihr nach den individuellen Eigenschaften<br />

zustehenden Attribute im Werk der Schöpfung bekommt. Daher bezeichnet jede Attribution die<br />

Art, in der jede göttliche Person die gemeinsame Gottesnatur erhält bzw. besitzt. 192<br />

<strong>Die</strong> von Bonaventura vorgenommenen Zueignungen ließen sich nach folgendem Schema<br />

gliedern:<br />

Vater Sohn Heiliger Geist<br />

Einheit Wahrheit Güte<br />

Ewigkeit Schönheit Genuß<br />

Prinzip (Wirken) Vorbild (Exemplarität) Zweck (Bestimmung)<br />

Macht Weisheit (Wissen) Wille<br />

<strong>Die</strong>se Zueignungen verweisen nicht nur auf die Eigenschaften der göttlichen Personen, 193<br />

sondern bezeichnen auch noch eine logische Anordnung, die deren Ursprungsfolge erkennen läßt.<br />

Denn so wie das Wahre das Eine voraussetzt, und das Gute das Wahre und das Eine, so ist im<br />

göttlichen Wesen der Vater <strong>als</strong> Prinzip zwar nicht aufgrund der zeitlichen Abfolge der Erste -zumal<br />

es in der Ewigkeit weder Vorher noch Nachher geben kann-, aber aufgrund <strong>des</strong> Ursprungs, d.h.<br />

191 De trip. testim. S. Trin., 7 (V, 536 b): “Ex dictis igitur colligi potest, quod Deus-trinitas testatur se ipsum<br />

trinum per vestigium omnipotentiae, sapientiae et benevolentiae. Et quoniam hoc vestigium relucet in omnibus<br />

et singulis creaturis -nulla est enim creatura, quae sit omnino expers virtutis, veritatis et bonitatis- manifeste<br />

colligitur, quod Deus-trinitas manifestat et testificatur se ipsum trinum per universitatem omniu creatorum”.<br />

192 Brev., I, 6 (V, 214 b – 215 a): “...licet omnia essentialia omnibus personis aequaliter et indifferenter<br />

conveniant, tamen Patri dicitur appropiari unitas, Filio veritas, Spiritui sancto bonitas [...] Haec autem<br />

dicuntur appropriari, non quia fiant propria, cum semper sint communia, sed quia ducunt ad intelligentiam et<br />

notitiam propriorum, videlicet trium personarum”; ibid., I, 6 (V, 215 a): “Hae [conditiones entis nobilissimae]<br />

autem sunt unum, verum, bonum, quae non contrahunt ens secundum supposita, sed secundum rationem. Nam<br />

unum nominat ens ut connumerabile, et hoc habet per indivisionem sui in se; verum, secundum quod<br />

cognoscibile, et hoc habet per indivisionem sui a propria specie; bonum, secundum quod communicabile, et<br />

hoc habet per indivisionem sui a propria operatione”.<br />

193 ibid.,: “Et iuxta hanc sumitur secunda appropiatio Hilarii, scilicet “aeternitas in Patre, species in Imagine,<br />

usus in Munere”. Iuxta hanc sumitur tertia, scilicet in Patre ratio principiandi, in Filio ratio exemplandi, in<br />

Spiritu sancto ratio finiendi. Et iuxta hanc sumitur quarta, scilicet omnipotentia Patri, omniscientia Filio,<br />

voluntas seu benevolentia Spiritui sancto”.<br />

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