1 Die Transzendentalien des Seins als onto-theologische ...
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geahnt, während Aristoteles zu denjenigen gehöre, welche ein Vorhandensein der Urbilder für die<br />
Dinge in der ersten Ursache ablehnten. 476<br />
<strong>Die</strong> Philosophie <strong>des</strong> homo viator wird im Hinblick auf die in ihr verheißene Weisheit nicht<br />
abgelehnt, erhält aber eine Deutung <strong>als</strong> itinerans, insofern sie ein Weg ist, der zu weiteren<br />
Erkenntnissen führt, aber auch kein Weg sein könnte, wenn es das Ziel nicht gäbe. Der erste Schritt<br />
auf diesem Weg <strong>des</strong> Aufstiegs zu Gott bleibt gesichert, sobald Bonaventura darauf besteht, daß die<br />
Erkenntnis der transzendentalen Vollkommenheiten, die in den Dingen dieser Welt<br />
verstan<strong>des</strong>mäßig faßbar würden, unter dem Vorwand der Unkenntnis nicht mehr zu leugnen sei,<br />
sondern daß uns jene durch die Spuren erlangte Erkenntnis im Gegenteil dazu veranlassen müsse,<br />
auf den Spiegel unserer Seele einzugehen, um dort mit diesen Vollkommenheiten bei größerer<br />
Annäherung auch in eine umfassendere Berührung zu kommen.<br />
Ganz bestimmt könne der Mensch, wenn wir der bonaventurischen Anlage <strong>des</strong><br />
„Reiseweges“ der Seele zu Gott folgen, Gott in den Geschöpfen finden, weil die Wahrheit der<br />
Dinge darin liege, daß sie eine Darstellung der primären und höchsten Wahrheit sind. Daher auch<br />
bilden in diesem Sinn alle Kreaturen, und jede auf ihre Weise, verschiedenen Wege zu Gott. Wenn<br />
die erste Ursache nämlich die Welt in ihrer Gesamtheit erzeugt hat, um sich selbst zu bekunden, so<br />
müsse der Mensch, der die aufsteigende Dialektik übernimmt, auf den Werdegang der Geschöpfe<br />
eingehen, um zu dem großen Prinzip vorzudringen, <strong>des</strong>sen Ausdruck sie sind.<br />
476 In Hexaem., VI, 2 (V, 360 b): “Divisit tamen Deus lucem a tenebris [...] Sed unde aliqui tenebras<br />
[philosophi] secuti sunt? Ex hoc, quod licet omnes viderint primam causam omnium principium, omnium<br />
finem, in medio tamen diversificati sunt. Nam aliqui negaverunt, in ipsa esse exemplaria rerum; quorum<br />
princeps videtur fuisse Aristoteles, qui et in principio Metaphysicae et in fine et in multis aliis locis exsecratur<br />
ideas Platonis. Unde dicit, quod Deus solum movit se et non indiget notitia alicuius alterius rei et movet ut<br />
<strong>des</strong>ideratum et amatum. Ex hoc ponunt, quod nihil, vel nullum particulare cognoscat”.<br />
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