Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

Nervengewebe.99Hier an dieser Stelle darf auch der oben (S. 64) erwähnten «unbeweglichenBorsten> der Epithelien gedacht werden, sowie der Tastborstender Würmer 1 ).Einigermassen verschieden von den bezeichneten Tastborsten,doch vielleicht durch Uebergänge mit jenen verbunden, sind dieeigenartigen Cy lind er, Kegel und Zapfen, welche ich an denAntennen und Palpen der Krebse und Insecten als Endorgane vonNerven nachgewiesen habe 2 ). Ja, insofern manche Formen derselben8 ) eine entfernte Verwandtschaft mit den vorhin gedachtenStäbchen und Stiften der unter der Haut Hegenden Endplatten haben,so Hesse sich auch sagen, es seien die gleichen Organe, aber herausgesetztan die Oberfläche und desshalb mit besonderer Chitinhülleumgeben 4 ).Treten wir an die Wirbelthiere heran, so wiU es mir vorkommen, als ob gar manche der vorhin erörterten Verhältnissewenigstens den Grundzügen nach wiederkehren.Zunächst wären es die Stäbchen der Retina, welche hierin Betracht kämen, und die man nicht erwähnen darf, ohne derbekannten schönen Arbeiten Heinrich Müllers und Kö 11 ikerszu gedenken. Da ich indessen bereits anderwärts über dieVerwandtschaft derselben mit den Nervenstäben im Auge der Arthropodenmich ausgesprochen habe 5 ), gehe ich einstweilen nichtweiter darauf ein.Dann sind es zweitens die unter dem Namen Vater' (Pacini')-sche Körperchen, Tastkörperchen und Endkolbenbekannt gewordenen Nervenendigungen, welche uns zur Vergleichungaufrufen.Was die Vater'schen Körperchen betrifft, so habe ich auchjetzt noch keinen Grund, von meiner früheren Auffassung abzulassen.Ich halte auch jetzt noch dafür, dass sie als das Ende „einercyHndrisch verdickten Nervenfaser" mit verschiedener neurilemmatischerUmhüllung anzusehen sind 6 ).Bei den Endkolben 7 ) bleibt als wesentlich eine fein granulirteSubstanz übrig, in der sich Nuclei finden können. Sie entsprichtnach meiner Meinung der fein granulären Zellsubstanz der Wirbel-1) Arch. f. Anat. u. Phys. 1860, 8. 268 Anmerkg. Sieh, ferner m. Tafeln z. vergl. AnatTaf. I, fgg. 1, 2 (Turbellarien), Taf. II, fg. 6 C^ranehiobdellaJ, Taf. III, fg. 6 (_Chaetogatter~),etc., — 2) a. a. 0. — 3) Es gilt dies namentlich von jenen der Daphniden u. Phyllopoden.Vergl. m. Naturgesch. d. Daphniden, etwa fg. 1, 26, 44, etc. — 4) Ich habe schon früher(Daphniden 8.44) die durch von la Valette entdeckten Anhänge der Fühler bei Gammarutputeanue u. O. pulex in die Gruppe der oben erwähnten spezifischen Körper gestellt und möchtejetzt noch besonders bemerken, dass, wie ich unterdessen zufällig wahrnehme, schon vorlängerer Zelt Milne-Edwards ähnliche Organe von viel stärkerer Entwicklung an denFühlern von Gammarut ornatut als ,,cupules membraneutet" angezeigt und abgebildet hat.Annal. d. fr. Ml. 1830, PI. X, fg. 8, b. — 5) Arch. f. Anat. u. Phys. 1855, z. B. S. 428, 429,4^0; Histol. S. 250. — 6) Histol. 8. ifls. Ich bezeichnete damals schon diesen bedeutsamstenTheil des Vater'schen Körperchens als „Nervenkolben''. — 7) W. Krause, Die terminalenKörperchen der einfach sensibeln Nerven, Hannover 1860. Mit vollständigem Literatur-Verselehniss.Uers. Anatomische Untersuchgen, Hannover 1861.