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Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

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1.10Organe im Allgemeinen.gegenüber. Die Mehrzahl <strong>de</strong>r Naturforscher hat bisher <strong>de</strong>r Ansichtvon einer selbständigen Schöpfung <strong>de</strong>r einzelnen Arten gehuldigtJe<strong>de</strong> Thierart sei für sich, die eine neben <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rn, entstan<strong>de</strong>nund ein für sich abgeschlossenes unverän<strong>de</strong>rliches Ganzes; trotzallem Schwanken in Einzelheiten bestün<strong>de</strong>n zwischen <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nenThierarten „unübersteigliche Grenzen", es herrsche ein- für allemalzwischen <strong>de</strong>n einzelnen Spezies eine „unerschütterliche Ordnung."und nie gehe eine Art in eine an<strong>de</strong>re über. Von Zeit zu Zeit seiensämmtHche Er<strong>de</strong>nbewohner weggefegt wor<strong>de</strong>n und durch abermaligeSchöpfungen in grossem Massstabe und plötzHcher Modifikation <strong>de</strong>rOrganisation seien neue Wesen schubweise in die AVeit gesetzt wor<strong>de</strong>n.Genau genommen giebt uns diese Lehre von <strong>de</strong>n selbständigenSchöpfungen <strong>de</strong>r Thierarten in <strong>de</strong>r uns hier berühren<strong>de</strong>nFrage keine Aufklärung; vielmehr können wir <strong>da</strong>nn bloss sagen,<strong>da</strong>ss es nun einmal <strong>de</strong>m Schöpfer gefallen hat, dieses und jenesThier so zu gestalten, wie es eben ist. Das Streben <strong>de</strong>s Naturforscherskann kein an<strong>de</strong>res Ziel haben, als „<strong>de</strong>n Ge<strong>da</strong>nken -dieserSchöpfungen nachzu<strong>de</strong>nken", o<strong>de</strong>r die I<strong>de</strong>en, welche in <strong>de</strong>r belebtenNatur ausgedrückt sind, zu erkennen.FassHcher für uns ist die von Darwin in unsern Tagen aufgesteUteTheorie von <strong>de</strong>r „natürlichen Züchtung". Sie ist es, welcheuns eine bis zu einem gewissen Gra<strong>de</strong> befriedigen<strong>de</strong> Erklärung andie Hand giebt. In<strong>de</strong>m die neue Lehre die Stabilität <strong>de</strong>r Artenbestreitet, sieht sie <strong>de</strong>n Organismus als etwas Bildsames, als etwasVerän<strong>de</strong>rUches an. Durch Abän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Einzelwesens entstehenVarietäten und Monstrositäten; durch Häufung aufeinan<strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>rAbän<strong>de</strong>rungen, <strong>da</strong>s was wir Spezies zu nennen gewohnt sind. DieSpezies sind nicht unabhängig von einan<strong>de</strong>r, nach „I<strong>de</strong>en o<strong>de</strong>r Typen"erschaffen, son<strong>de</strong>rn sind einerseits durch Häufung unendlich kleinervererbter Modifikationen, andrerseits durch Abän<strong>de</strong>rungen im Ringenums Dasein auseinan<strong>de</strong>r <strong>da</strong>s gewor<strong>de</strong>n, was sie sind. Alle Thierestehen somit in Blutsverwandtschaft zu einan<strong>de</strong>r, o<strong>de</strong>r in einemgenealogischen Zusammenhang. Ihre Aehnlichkeiten rühren her von<strong>de</strong>r Einheit <strong>de</strong>r Abstammung, ihre Unähnlichkeiten sind Folge <strong>de</strong>rAnpassung an die Existenzbedingungen.Es liesse sich auch <strong>da</strong>ran erinnern, duss nicht zwei Individueneinan<strong>de</strong>r gleich sind, und <strong>da</strong>ss nicht zwei Partien eines und <strong>de</strong>sselbenIndividuums sich genau entsprechen. Kein Organ ist absolutsymmetrisch, zwei Organe sind nicht vollkommene Wie<strong>de</strong>rholungen<strong>de</strong>s eiueu vom an<strong>de</strong>rn und kein Organismus ist mit <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>rn „invollständigem Gleichgewicht"Die Darwin sehe Hypothese hat <strong>de</strong>n Vorzug, <strong>da</strong>ss sie. unsdie grossen und allgemeinen Züge in <strong>de</strong>r Verwandtschaft aller Thiereund ihre Sun<strong>de</strong>rung in Gruppen und Untergruppen einig«miauenbegreiflich macht. .Sie lässt uns ahnen, worauf die so ausseror<strong>de</strong>ntlich

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