Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

5gGewebe.6. Knochengewebe.Unter den verschiedenen Formen der Bindesubstanz hat dasKnochengewebe den höchsten Grad der Festigkeit erreicht, wasdadurch geschieht, dass die Intercellularmaterie sich mit anorganischenVerbindungen, insbesondere mit phosphorsaurem und kohlensauremKalk gemengt hat.Knochenkörperchen. Die Gestalt und Grösse der zelligen Elemente,der sog. Knochenkörperchen ist sehr verschieden. Alsdie gewissermassen typische Form ist die verästelte Zelle, anzusehen,überemstimmend mit den Sternzellen des gewöhnlichenBindegewebes.Die Strahlen können selbst wieder, wie ich z. B. bei Fischenbeobachtete, an den Verästigungsstellen sinusartig erweitert sein.Die Oeffhungen der Strahlen an freier Knochenfläche vermögen sichferner so zu vergrössern, dass, wenn sie dabei dicht stehen, dieFläche ein wie gegittertes, von zahlreichen Spältchen durchbrochenesAnsehen gewinnt. Ich habe solches an den platten Schädelknöchendes Proteus im unverletzten, nicht angeschliffenen Zustande wahrgenommen*).Dann können zweitens die Strahlen fehlen. Bei höheren Wirbelthierenkommen solche strahlenlose Knochenkörperchen nurda und dort vor, bei manchen niederen Wirbelthieren hingegen, soz. B. bei den Selachiern, wie zuerst Job. Müller entdeckte undich *) bestätigt habe, sind sie allgemein von dieser Beschaffenheit.Eine besondere schon hier zu erwähnende Modifikation ist auchdie, dass die Zellen zu langen Kanal chen auswachsen, dioselbst wieder von einfacher oder verästelter Form sein können.Einiger anderer Abänderungen soll nachher noch gedacht worden.Bcinerkenswerth ist ferner die An- oder Abwesenheit des Kerns.Es ist noch neuerdings von gewisser Seite behauptet worden, in denKnochenkörperchen fehle ein Kern immer. Nun ist richtig, dass invielen Fällen das Knochenkörperchen keinen Kern mehr besitzt,sondern derselbe geschwunden ist. In andern Fällen lassen sichaber die Kerne mit aller Sicherheit und sogar leicht sehen, in welcherBeziehung ich längst auf verschiedene Gattungen unserer Süsswasserfifeln-aufmerksam machte, von denen zahlreiche Knochenstücke,/. I>. des Visceralskelets, so durchsichtig sind, dass man ohne weiterePräparation den frischen Knochen unter das Mikroskop bringen undden Kern der Knochenkörperchen aufs Iwste erblicken kann. Dasgleiche hatte ich von den frischen Knochen des Landsalamandersund des Proteus zu melden 8 ). Selbst bei Säugethicrcn bieten sichl Anat. hiat. Unters. ilb. Fische n. Reptilien 8. 106. - V M. Ueltr. z. mlkr. An;it u.Entw. d. Rochen u. Haie s e. — 8) Anat. bist. Unters, üb. Fische u.Bcptlllcu 1843, H. 10«.