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Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

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Anneli<strong>de</strong>n.171Bei Lumbriculus variegatus l ), <strong>de</strong>r mir hier in Tübingen, wie früher inWüraburg, in beliebiger Menge zu Gebote steht, liegt die obere Hirnportiongera<strong>de</strong> über <strong>de</strong>r Mundöffnung und ihre bei<strong>de</strong>n Halbkugeln scheinen mir im Verhältnisszur Körpergrösse massiger zu sein, als bei Lumbricus agricola. AmBauchmark unterschei<strong>de</strong>t man die zwei Längsstränge und <strong>de</strong>n gangliösen Belegan <strong>de</strong>r Unterfläche. Der letztere zieht sich continuirlich am Bauchmark herab,in<strong>de</strong>m er <strong>da</strong>bei durch Häufung von Stelle zu Stelle Anschwellungen erzeugt, aberso schwach, <strong>da</strong>ss man bei geringer Vergrösserung fast an einen knotenlosenNervenstrang glauben möchte. Die Substanz <strong>de</strong>r Ganglienkugeln ist zwar diegewöhnliche graue Punktmasse, doch sind häufig sowohl am Gehirn als am Bauchstranggelbrothe Pigmentkörnchen und Klümpchen in <strong>de</strong>n Ganglienkugeln wahrzunehmen.An <strong>de</strong>r oberen Fläche <strong>de</strong>s Bauchmarkes in <strong>de</strong>r Mitte ziehenwie<strong>de</strong>r die merkwürdigen hellen Züge vom Charakter dunkelrandiger Nervenfasernherab. Es sind abermals drei, von <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r mittlere Zug die breitestenund glänzendsten Conturen hat; auch ist eigenthümlich, <strong>da</strong>ss die bei<strong>de</strong>n äusserenZüge nach innen keine beson<strong>de</strong>re Grenzschei<strong>de</strong> haben, son<strong>de</strong>rn hier unmittelbar andie Linie <strong>de</strong>r mittleren Faser anstossen. Diese letztere, am vor<strong>de</strong>ren En<strong>de</strong> <strong>de</strong>sBauchmarkes angekommen, gabelt sich, und die zwei entstan<strong>de</strong>nen Aeste lassensich in <strong>de</strong>n Seitencommissuren <strong>de</strong>s Gehirns weit hinauf, bis zur Wurzel <strong>de</strong>robern Hirnportion verfolgen. An <strong>de</strong>r Theilungsstelle biegt die »Faser« wie beiLumbricus unter die Schlinge von Nervenfasern, welche allgemein an dieser Stellesich fin<strong>de</strong>t. Es scheint <strong>da</strong>her auch wohl, als ob »die Faser« hier plötzlich aufhöre,in Wirklichkeit aber ist sie nur durch die bogigen Querfasern ver<strong>de</strong>ckt.Die zwei seitlichen Züge geben nach vorne allmählig ihr rein helles Aussehen aufund in<strong>de</strong>m sie mehr zartfaserig wer<strong>de</strong>n, verlieren sie sich an <strong>de</strong>r Gabelstelle <strong>de</strong>smittleren rein hell bleiben<strong>de</strong>n Zuges, um sich <strong>de</strong>r übrigen fibrillären Substanz<strong>de</strong>r Hirncommissuren unvermerkt beizumischen.Noch sei bemerkt, <strong>da</strong>ss alle drei Züge schwach beginnen und nach <strong>de</strong>r Mitte<strong>de</strong>s Bauchmarks immer mehr sich verbreitern, worauf sie abermals nach hinten— man kann sie bis zum letzten Schwanzganglion verfolgen — sich verjüngenund zwar so, <strong>da</strong>ss wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r mittlere Zug sein vollkommen helles Aussehenbehält und jetzt einer breiten dunkelrandigen Primitivfaser, etwa <strong>de</strong>s Frosches,täuschend ähnlich sieht; während die zwei Seitenzüge ihre reine Beschaffenheit<strong>da</strong>bei verlieren und blassstreifig wer<strong>de</strong>n wie gewöhnliche fibrilläre Nervensubstanz.Clapare<strong>de</strong> 3 ) ist in seiner Beschreibung <strong>de</strong>s <strong>Nervensystem</strong>s in mehreFehler verfallen; einmal hat er <strong>de</strong>n Ganglienbeleg <strong>de</strong>s Bauchmarkes übersehen,obschon man sich vom Dasein <strong>de</strong>sselben schon im frischen Zustan<strong>de</strong>, besser nochdurch Essigsäure überzeugen kann. Er lässt <strong>da</strong>her <strong>de</strong>n Nervenstrang mit Ausnahme<strong>de</strong>s Gehirns ohne alle ganglionären Anschwellungen sein. Dann verlegter die eigentümlichen hellen Längszüge in die Achse <strong>de</strong>s Bauchmarkes, währendsie <strong>de</strong>r Rückenfläche entlang ziehen.Ueber die von mir beobachteten Hirnnerven, sowie über <strong>de</strong>n mit Flüssigkeitgefüllten (Lymph-) Raum vor <strong>de</strong>m Gehirn, welcher, wie ich gefun<strong>de</strong>n, an <strong>de</strong>rKopfspitze durch eine verschliessbare Oeffnung mit <strong>de</strong>r Aussenwelt communicirt,siehe die citirte Abbildung.Stylaria probosci<strong>de</strong>a. Die Anschwellungen <strong>de</strong>s Bauchmarks treten hier schärferhervor, als bei Lumbriculus variegatus. Auf <strong>de</strong>r Rückenfläche <strong>de</strong>s Bauchmarksverläuft abermals eine »dunkelrandige, helle Nervenfaser«; sie theilt sich nachvorne 1) L zu e y für d i g, die Tafeln bei<strong>de</strong>n z. vergleichend. Seitencommissuren Anat. 1864, <strong>de</strong>s Taf. Gehirns, IV, fg. 6. doch (Ueber wer<strong>de</strong>n Lumbricui die agricola zweivergl. Aeste auch vor ihrem nachträglich Eintritt W a in 11 e die r, mikrosk. Gehirncommissuren Studien üb. d. durch Centralnervensystem einen Querbogen wirbelloserThiere. Bonn 1863.) — 2) Clapare<strong>de</strong> a. a. O.verbun<strong>de</strong>n.Vergl. die Figur 5, Taf. IV. in meinen Tafeln zur vergl. Anatomie.Nur am leben<strong>de</strong>n Thier und nicht ganz ohne Mühe lassen sich diese Theile verfolgen,auch muss <strong>da</strong>s Auge sie schon von an<strong>de</strong>rs woher kennen. Die obereGehirnportion ist wohl entwickelt; je<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Seitenhälften zieht sich nach hintenin einen Zipfel aus. Von je<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Zipfel geht ein Strang weiter rückwärtsin die Musculatur <strong>de</strong>s Schlundkopfes. Um zu bestimmen, ob dieser Strang *ein Nerv, o<strong>de</strong>r ein Band, o<strong>de</strong>r ein Muskel sei, habe ich <strong>da</strong>s Gehirn unserese

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