Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP
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Knochengewebe. 59Wenn schon in <strong>de</strong>m Schmelz <strong>de</strong>s Hautskelets <strong>de</strong>r Fische dieKnochenkörperchen sehr klein wer<strong>de</strong>n, und <strong>da</strong>durch <strong>da</strong>s mehrhomogene Aussehen dieser Lage zu Wege kommt, so kann einähnlicher Mangel <strong>de</strong>r Knochenkörperchen auch im Gewebe<strong>de</strong>s inneren Skelets eintreten.So habe ich vor längerer Zeit l ) schon gezeigt, <strong>da</strong>ss z. B. bei Cyprinoi<strong>de</strong>nzwar in vielen Skelettheilen schöne wohl entwickelte Knochenkörperchenvorhan<strong>de</strong>n sind, mit zahlreichen, lange verzweigten Ausläufern,an<strong>de</strong>rerseits aber in ganzen Strecken <strong>de</strong>s Knochengewebes die Körperchenstrahlenlos wer<strong>de</strong>n, auch wohl — und <strong>da</strong>s ist für uns beson<strong>de</strong>rs wichtig —zu winzig kleinen, pur punktförmigen Räumen herabsinken o<strong>de</strong>r verkümmern.Das Knochengewebe ist <strong>da</strong>mit eine mehr homogene, streifige Substanz gewor<strong>de</strong>n.Durch Mittheilung An<strong>de</strong>rer 2 ) weiss man jetzt, <strong>da</strong>ss bei einergrossen Anzahl von Knochenfischen <strong>da</strong>s Knochengewebe von dieser Beschaffenheitist.Entstehung <strong>de</strong>s Knochengewebes. Aus <strong>de</strong>m Dargelegtenist ersichtlich, <strong>da</strong>ss <strong>da</strong>s Knochengewebe mehrfache Abän<strong>de</strong>rungenzeigt, worüber man sich schon <strong>de</strong>sshalb nicht wun<strong>de</strong>rn <strong>da</strong>rf, wennman be<strong>de</strong>nkt, <strong>da</strong>ss verschie<strong>de</strong>ne Arten <strong>de</strong>r Bin<strong>de</strong>substanz,eigentliches Bin<strong>de</strong>gewebe und Knorpel, ossifiziren können.Der Knorpel wird zum Knochen <strong>da</strong>durch, <strong>da</strong>ss Kalk theilszunächst in Form von grösseren Kugeln und kleineren Krümelnsich in die Grundsubstanz absetzt und nach und nach mit letzterermorphologisch zu einer Masse verschmilzt. Bei dieser Ablagerung<strong>de</strong>r Kalksalze in die Grundsubstanz wan<strong>de</strong>ln sich die zelligen Elementein die Knochenkörperchen um, wobei entwe<strong>de</strong>r., wie ich esvon <strong>de</strong>n Selachiern beschrieben, die run<strong>de</strong> Zelle <strong>de</strong>s Hyalinknorpelsgera<strong>de</strong> so bleibt und ein rundliches o<strong>de</strong>r ovales, strahlenloses Knochenkörperchenwird, o<strong>de</strong>r, und dieses ist <strong>da</strong>s Gewöhnliche bei an<strong>de</strong>rnWirbelthieren, die rundlichen, strahlenlos gewesenen Knorpelzellengestalten sich zu verästelten Knochenkörperchen.Die letitere Formverän<strong>de</strong>rung erklärt man sich entwe<strong>de</strong>r so,<strong>da</strong>ss die Knorpelzelle während <strong>de</strong>r Verkalkung sternförmig auswächst,o<strong>de</strong>r man <strong>de</strong>utet die Erscheinungen nach <strong>de</strong>r Analogie <strong>de</strong>r Porenkanalbildungbei <strong>de</strong>n Pflanzen durch ungleichmässige Verdickung<strong>de</strong>r Wand <strong>de</strong>r Knorpelhöhle.Die Lehre, <strong>da</strong>ss echter Knorpel zu Knochen sich metamorphosirenkönne, ist in neuerer Zeit von Heinrich Müller 8 ) entschie<strong>de</strong>n bekämpftwor<strong>de</strong>n und auch Baur 4 ) hat unabhängig <strong>da</strong>von die Umwandlung <strong>de</strong>sKnorpels in Knochen geläugnet. Demnach sollten sternförmige Knochenkörperchenkeineswegs aus Knorpelzellen hervorgehen. Doch wird vonan<strong>de</strong>rer Seite 8 ) <strong>de</strong>m wi<strong>de</strong>rsprochen und die alte Auffassung als die richtigeerklärt.1) Ztschrft f. wiss. Zool. 1850, 8. 11; Lehrb. d. Hist. 8. 156. — 2) Queckett, a. a. O.;Mettenheimer, Abhandlgen d. Senkenberg'sehen Gesellsch. 1854. — 3) H. Müller, üb. d.Entwickl. d. Knochensubstanz etc. Ztschrft f. wiss. Zool. 1858. 8. 147. — 4) A. Baur, ZurLehre von d. Verknöcherg d. primordialen Knorpels, Arch. f. Anat. u.Phys. 1857.— 5) Arch.f. Anat. u. Phys. 1862, S. 702.