Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

64Gewebe.homogene Einzelborsten gesehen werden, so scheinen auch ganzeReihen von Wimperhaaren zu hautförmigen Bildungen, den sog.undulirenden Membranen zusammenzuschmelzen,' wenigstensmachten die von mir an den Kiemen von Amphicora mediterraneawahrgenommenen undulirenden Hautsäume den Eindruck, als ob sieauf verklebte Wimperhärchen zurückzuführen wären. Wenn, wieBusch 1 ) an dem lnfusorium Trichodina gefunden hat, am freienRande eines häutigen, undulirenden Saumes noch Winiperhärcheneingefügt sind, so lässt sich annehmen, dass es sich entweder nurum theilweise Zusammenschmelzung oder um einzelne stärkere unddesshalb weiter hervorstehende Härchen handelt.Unbewegliche Borsten. Es giebt aber auch Epithelien, derenZellen dadurch, dass sie stachelartig auswachsen, an Flimmorzellenerinnern, ohne jedoch Bewegungserscheinungen kund zu geben.Die ersten hieher gehörigen Beobachtungen rühren von mir her. Beider Untersuchung des Seitenkanales frischer Haie entdeckte ich s ) bei Notidanus(Hexanchus). dass die Epithelzellen in leichte, stachelartige, freihervorstehende Fortsätze ausgehen. Dann fand ich innerhalb der Ampullendes Aales, «dass das Epithel zunächst der Nervenendigung in lange, haarähnlicheFortsätze ausgeht, gleichsam in kolossale Wimpern.» Auch hiersetzte sich je eine Zelle in ein Haar fort. Verwandte Stachelzellen wiesich aus der Schnecke der Vögel und Säuger nach 8 ). Später gedenken MaxSchnitze 4 ) und Franz Schultze 8 ) aus den Ampullen des Gehörorgansvon Rochen, Haien, Barsch und Wassersalamander im Näheren dieserlangen, Starren Haare. — (Sich, auch Haut der Mollusken •).Epithelzellen von besonderer Form. Ich kann nicht umhin,hier an dieser Stelle an eine von mir beobachtete e i g o n t h ü m 1 i c h e(Jestaltung von Epithelzcllen zu erinnern. Das Epithel nämlich,welches die Innenhaut des Penis unserer Luccrta ugilis überdeckt,besteht aus Zellen, von denen jede rtn der freien Seite in eine- vonder Zelle abgesetzte knopfförmige Verdickung übergeht, die selbstwieder eine Anzahl kleiner Höckcrclien hat. Die Knöpfe sindschärfer conturirt als die Zellen und halten sich in Kalilauge 7 ).Wimpernde Driisenzellen. Die Epithelzellen, welche Drüsenräumeauskleiden, sind meist rundlich oder cylindrisch, auch trifftman auf FUmmerzellen. Doch sind letztere an diesen Orten seltener.Man kennt z. B. seit längerer Zeit Flimmerung in den Nierenkanälchender Fische und Keptilien. Auch die Linieren der Batrachierund Saurier wimpern, wovon ich mich an Larven vomFrosch und Salamander, sowie an Embryen der Lacerta ugilis undAnguis fragdis überzeugt habe. Wenn ich ferner mitzutheilen hatte,dass ich auch die Epithelzellen in den Kanälen des Nebenhoden beibeschuppten Reptilien (Lacerta agilis und Emys europaea) flimmernl) Busch, Zur Anat. d. Trichodina, Arch. f. Anat. u. Phys. i«56. — *j Bcltr. z. mikr.Anat. u. Entwlckl. d. Kochen u. Haie 1862, 8. 39; Histol. fg. 106. — 8) Histologie 8. 270,»73, fg. 14t.— l Max Schultze, Anh. f. Ann u. Phys. 1858. — 6) Kran» Schulze,ebendaselbst luei. — 6) Hist. •- 106; Arch. f. Anat. u. Phys. usüo, 8. 268, Annierkg. — 7) Histol.8. 505, fg. «46.