Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

240Thiere mit seitlich symmetrischem Nervensystem.Verbindung dienen Commissurfasern und man sieht in dieser Beziehuugnach Druck mancherlei sich kreuzende, von der einen Hirnhälfte in dieandere übertretende Bündel. Ein besonderer Bogen von einfach verknüpfendenFasern findetsich zu unterst, seine Schenkel verlieren sich der Hauptmassenach in die den Schlund seitlich umfassenden Commissuren. Ausserdemaber macht sich ein ganz eigener centraler Knoten von ziemlicher Grössebemerklich, der genau die Mittellinie einhält und oberhalb der Stelle liegt,wo die beiden erwähnten Kolben des Hirnstocks zusammenstossen.Das über den Gehn*nbau verschiedener Wirbellosen bisher Ermitteltekönnte vielleicht schon hinreichen, um die eine und dieandere Partie vergleichungsweise aufeinander zurückzuführen. Ichmöchte jedoch einstweilen noch davon Umgang nehmen, um zuwarten, bis auch die Weichthiere in den Kreis der Betrachtung gezogenwerden können.d) Längscommissuren des Bauchmarks. Was den Bau der sogenanntenLängscommissuren des Bauchmarks angeht, sohabe ich bei Insecten keine wesentlichen Unterschiede zwischen denCommissuren und den Nervenstämmen gefunden. Unter dem Neurilemmbreitet sich als Matrix desselben die granuläre, eingestreuteNuclei enthaltende Lage aus. Die Fasern trifft man bald schärferausgeprägt, bald von mehr verwaschenem Charakter, in Glycerinpräparatenwerden sie aber auch in letzterem Falle sehr selbständigeElemente; selbst die auffallend breiten, hellen Nervenfasern habeich in den Längscommissuren der verschiedensten Insecten (Heuschrecken,Grillen, Libellen' Hummeln u. a.) wahrgenommen.Trotz dieser Ueberemstimmung kann ich, was schon S. 198 geltendgemacht wurde, die Längscommissuren nicht einfach den Nervensträngengleichstellen, sondern erkenne ihnen bis zu einem gewissen(rrade einen centralen Charakter zu. Hiefür würde aucheine Beobachtung sprechen, die ich mir von Porcellio scaber angemerkthabe. Bei dieser Assel zeigten die Längscommissuren einengewissen gangliösen Habitus in der Art, dass, während die nervösenFaserelemente auseinanderweicben, in die dadurch entstandenenZwischenräume zellige Elemente oder Ganglienkugeln sich einlagern.Zu Gunsten der Ansicht, dass ein gewisser innerer Unterschiedin der Natur der Commissuren und der Stammnerven bestehe, sprichtvielleicht die von mir ferner gemachte Beobachtung, dass (z. B. vonder Feldgrille, Acheta campestrts) nach eintägigem Liegen des Bauchmarksin Weingeist, die Commissuren dunkler sind als die Stammnerven;wogegen man freüich einwenden könnte, dass dieses Verhaltenauch durch die grössere Dicke der Commissuren sich erklärenbisse.Noch habe ich bei manchen Schmetterlingen, BO Z. B. bei Vanessaurticae nach Anwendung von Essigsäure zwischen den Faserneigenthüraliche Stränge wahrgenommen, die nach beiden Enden spitzausliefen, körniger Natur waren und in Abständen mehre Nuclei