Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

156 Thiere mit seitlich symmetrischem Nervensystem.bereits anspielte, dass sie nach ihrer Lage zum Bauchmark dem intermediärenNerven der Hirudineen entsprechen ? — In histologischer Beziehung— und darüber wird man kaum anderer Meinung sein können — sind sievollkommen den eigentümlichen breiten Nervenfasern der Krebse und Insectenanzureihen.Obschon mir bei Hirudineen bisher keine ähnlichen dunkelrandigen odermarkhaltigen Fasern aufgestossen sind, kann ich doch nicht unerwähntlassen, dass ich an Querschnitten des Bauchmarkes aus der Nervenmassenach Behandlung mit Essigsäure eine Substanz in Wurst- oder Schlangenformhervorquellen sah, die nach ihrer Lichtbrechung an Nervenmark erinnerte.Topographisch-histologisches. Vom Gehirn der Hirudineenwurde oben gesagt, dass es ein folliculäres Aussehen habe. Es geschiehtdies dadurch, dass das Neurilemm fachartige und beuteiförmigeAbgrenzungen zur Aufnahme grösserer oder kleinerer Mengenvon Ganglienkugeln erzeugt. Diese Kapseln der Ganglienzellenpflegen eine stark verengte Basis, ja selbst einen längeren Stiel, zuhaben; und was besondere Beachtung verdient, die einzelne Kapselkann auch wohl durch mehre solcher Stiele oder Wurzeln der Kopfschlingeaufsitzen.Bei manchen Gattungen, Sanguisuga z. B., springt diese Organisationnicht sehr in die Augen, es gehört günstige Lagerung des Objects undschärfere Besichtigung hiezu, um die ein- oder mehrfachen kurzen Stielewahrzunehmen; hingegen tritt dies Verhalten bei andern Arten (Nephelis,Clepsine z. B.) und bei passender Präparationsweise leicht hervor. BeiNepMis z.B. reicht am frischen Gehirn ein leichter Druck aus, um klarzu sehen, dass die Follikel des Gehirns, indem sie sich in lange Stieleausziehen, einen auffallend selbständigen Charakter angenommen haben 1 );Anwendung von Glycerin macht den Druck überflüssig und lässt das Bildnoch klarer hervortreten.Die höchste Entwicklung nach dieser Richtung hin zeigt, soweit meineErfahrung geht, die Gattung Branchiohdella "), so dass man bei dem erstenDurchmustern des frischen Thieres sogar die Follikel übersehen und meinenkann, das Gehirn dieses Egels sei durch einen Mangel der Follikel ausgezeichnet;es sei gar nicht von traubiger Form, sondern glatt und gleichmassig.Indem man aber eine solche .Meinung sich bildet, hat man ebennur die Umrisse des fibrillärenTheiles des Schlundringes vor Augen gehabtund die zwischen die umliegenden Muskeln sich eindrängenden gestieltenGanglienpaquets unbemerkt gelassen. Um die Stiele der letzterenwahrzunehmen, ist hier gar kein Druck nothwendig. Von den zwei querliegendenlänglichen Kapseln der oberen Hirnportion wurzelt jede mit dreiStielen am Querband.Auch die Bauchganglien 8 ) besitzen nach dem, was früherschon über die Umrisse derselben vorgebracht wurde, diese Schartigen,von früheren Forschern als „Dissepimente" bezeichnetenAbgrenzungen des NeurUemms. Die Stiele der Kapseln kann m&nan gelungenen senkrechten Schnitten sehon sehen; bei Piscicotdrespirans trafen die Schnitte zuweilen so, dass man von den un-1) Tafeln *. vergl. Anat Taf. III, tg. 5. - 2) a. a. O. Taf. 11, fg. e. - 8) a. a. O. z. II.