Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

82Gewebe.der Muskeln und der Energie der Bewegungen bestehe, wiederholtsich auch innerhalb des Kreises der Arthropoden, wenn wir kleinereGruppen von diesem Gesichtspunkt aus vergleichen. Daphnidenund Cyclopiden haben beide quergestreifte Muskeln, aber bei denArten von Cyclops sind die Sarcous elements viel grösser undschärfer differenzirt, als bei den Daphniden; in Uebereinstimmungdamit zeichnen sich auch die Cyclopiden durch ganz ungewöhnlichrasche und kräftige Bewegungen aus.Sarcolemm. Ich habe schon früher l ) ausdrücklich bemerkt,dass der Name Sarcolemma in doppelter Weise Anwendungfindet. Einmal bezeichnet er das bindegewebige Rohr, oder diejenigeCuticularbildung, welche die zum sog. Primitivbündel vereinigtenMuskelzellen (Cylinder) umschliesst. Behalten diese Zellenihre Selbständigkeit, wie solches in der Musculatur des Herzens beiAmphibien und Fischen der Fall ist, so bildet sich auch nichts voneiner gemeinsamen Umhüllungsmembran; es fehlt mit andern Wortendem Primitivbündel das Sarcolemma und wird durch die membranfb'rmigeAbgrenzung der einzelnen Zellen ersetzt.Bei vielen Wirbellosen umgiebt den einzelnen Muskelcylinder(die oft lang ausgewachsene Muskelzelle) eine homogene zarte Hüll e,die man zweitens bisher ebenfalls als Sarcolemma bezeichnet hat. Ichhabe dieselbe z. B. vom Stielmuskel der Vorticellen, den Muskelnder Hirudineen, der Cephalopoden, Echinodermen beschrieben. IhrerEntstehung nach ist sie als Abscheidung der Muskelzellen zu betrachten,als Cuticula der Einzelzelle, wenn man will, als Membrander Muskelzelle. Sie lässt sich leicht als gesonderte Scheide abheben,die im leeren Zustande sieh gern in Längsfalten legt. Wennletztere zahlreich sich einstellen und geschwungen vorlaufen, kanndas Bild sogar stark an ein Bindegewebsbündel höherer Thiere erinnern.Am frischen Muskel schlägt die Hülle auch häufig Querfalten.(S. 76.)Chitinisirte Muskeln. Es wurde oben erörtert, dass Cuticularbildungen,Drüsensecrete und gewöhnliches Bindegewebe einen eigentümlichenHärtungsprooess erfahren, mit andern Worten c h i t i-nisiren können. (S. 37, S. 44, S. 49.)Hier an dieser Stelle verdient es nun'ihervorgehoben zu werden,dass bei einigen Wirbellosen selbst die Muskelcylinder chitinisiren,oder nach gewöhnlicherem Ausdruck verhornen können.Von dieser Art sah ich 8 ) bei \Paludina vivipara die Endstückejener Muskelcylinder, welche sich an das gleichfalls chitinisirt«Operculum der Rückenseite de« Fusses ansetzen. Ferner bestehtder sog. Bart oder Byssus, mit welchem sich gewisse Muscheln anfeste Gegenstände festspinnen, aus chitinisirten Muskelfasern.1) Histol. 0. 4». - -i ZUchrn f. wUs. Zool. Bd. I, Ö. li«.