Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

Nervengewebe. 101öffnet "sich mir auch die Aussicht, die von Max Schultze 1 ) sosorgfältig beschriebenen nervösen Endplatten im elektrischen Organder Fische zu deuten. In den elektrischen Platten dieser Thiereliegt nämlich eine homogene Membran und eine fein granuläre miteingestreuten Kernen versehene Haut, in welche sich die Nervenfasernauflösen, so aneinander wie eine Cuticula und ihre Matrix,und ich nehme daher im HinbHck auf das über die MuskelnervenGesehene an, dass sich auch hier die Endnetze der Nervenfasern inder Matrix einer Cuticularbildung auflösen. Mit andern Worten,die granuläre Haut der elektrischen Platten wäre ein Theil derMatrix jenes homogenen Fächersystems, welches das ganze Organdurchsetzt.Die Ansicht, welche ich hier über die Verwandtschaft der nervösenEndplatten mit der Matrix von Cuticularbildungen vorlege,lässt sich von einem allgemeineren Standpunkt aus selbst für diespezifischeren Nervenendigungen, wie sie durch mich von Arthropodenbekannt geworden sind, ausdehnen. Man betrachte z. B. die Figur,welche ich, wie ich beisetzen darf, getreu nach der Natur, überdas Ende der Halterennerven von Eristalis tenax gegeben habe 2 ).Hier liegen unmittelbar hinter der Cuticula, ohne Dazwischenkunfteiner besondern Matrix, die nervösen und Stäbchen einschUessendenEndkolben. Man könnte demnach auch hier sagen, die gangliösenEnden seien eine umgewandelte und besonders abgegrenzte Partieder Matrix der Cuticula, oder was dasselbe ist, das gangUöse Ende(die „Endplatte") liege innerhalb der bezeichneten Matrix.Endigung der Nerven in Epithelien. Diese Darlegung wäreVielleicht auch geeignet, nach einer andern Seite hin ein Licht zuwerfen. Man glaubt in neuerer Zeit gesehen zu haben, dass beiWirbelthieren die Nervenfasern auch jenseits bindegewebiger Straten,in den Epithelien nämHch endigen. Ich habe eine derartige Beobachtungschon längst an den von mir entdeckten Nervenknöpfen in, den sog. Schleimkanälen der Knochenfische gemacht, ferner amGeruchsorgan s ). In beiden Fällen schien es mir, dass die Nervenins Epithel hereintreten und zwischen den Zellen aufhörten. Bestimmterhat sich hierüber Max Schultze 4 ) ausgesprochen; nachihm unterUegt es keinem Zweifel, dass im Gehörorgan die Achsencylinderder Fasern des Nervus acusticus an der Grenze von Bindegewebeund Epithel angekommen, ersteres verlassen und in letztereseindringen um hier als Fadenzellen zu enden. AehnHch lauten seineAngaben über die Endigung der Fasern des Geruchsnerven 5 ).1) M. 8ohultze, zur Kenntniss der elektrischen Organe der Fische. Erste Abth. (»«-lapttrurut, Gymnotue). Abhandlgen d. naturf. Ges. in Halle, 1858. 2. Abth. (Torpedo),ibid. 1859. — 2) Archiv f. Anat. u. Phys. 1860, Taf. IX, fg. 20. — 3) Vergl. meinen Berichtüb. d. Leistungen in d. Histologie für 1856, S. 32 u. Lehrb. d. Histol. 8. 57, fg. 31; 8. 219.— 4) Arohiv f. Anat. n. Physlol. 1858. — 5) M Schultze, Unters, üb. d. Bau d. Nasenschleimhautetc., aus d. Abhandlgen d. naturf. Ges. in Haue, Bd. VH, 1862.