Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

Arthropoden. 215so dass man wirkliche Fasern zu sehen glaubt; nach Behandlungmit Reagentien hat man schmale Bindegewebskörperchen mit Kernenund eine homogene gestreifte Grundsubstanz zur Ansicht. Dieseinnere Hülle kann als das eigentliche Neurilemm betrachtet werden.Unterhalb des glashellen Neurilemms macht sich noch eineSchicht bemerklich, die bisher von Niemand unterschieden wordenzu sein scheint, und bezüglich welcher man auch anfänglich imZweifel sein kann, ob sie dem Neurilemm oder der Nervensubstanzzuzurechnen'sei; doch habe ich nach näherer Prüfung an verschiedenenInsecten jetzt die feste Ueberzeugung, dass sie zu der Hüllegehört und namentlich zur glashellen Haut derselben in besondererBeziehung steht.Man betrachte sich die Ränder zunächst des Gehirns, etwa vonBytiscus marginalis J ). Wenn vielleicht schon bei der Herausnahmedes Organs das Neurilemm an einer Stelle eingerissen ist, so wirdman gerade hier leicht wahrnehmen, dass der glashellen Schichtnach innen ein Stratum dicht feinkörniger Substanz angelagert ist,in der klare, rundliche Nuclei eingebettet erscheinen. Zu eigentlichzelligen Abgrenzungen der granulären Substanz um die Kerne herumkommt es nirgends.Diese Schicht, einmal erkannt, lässt sich nicht blos am ganzen Gehirn,sondern auch an den Ganglien des Bauchmarks, sowie an den Commissurennachweisen, endlich auch an den peripherischen Nerven, so lange sie nocheine gewisse Dicke haben.•Ich habe ausser dem genannten Käfer dieses Verhalten gesehen vonCarabus auratus, Locusta viridissima, Aeshna grandis, der Raupe vonVanessa polychloros; an der letzteren war die Zahl der Kerne so gross,dass die Lage ein nahezu epithelartiges Aussehen annimmt.Auch möchte ich, um nicht missverstanden zu werden, bemerken,dass man die Kerne der uns hier beschäftigenden Lage, sowohl durch ihrerundliche Gestalt, als auch mittelst der verschiedenen Einstellung desMikroskopes, selbst an den Commissuren und den Nervenstämmen, von denlänglichen Kernen der Nervenfasern ohne Mühe unterscheiden kann.In andrer Weise zweifellose Bilder erhielt ich an den Nervenstämmen einer,Timarcha tenebricosa, die einige Tage in doppelt chromsaurer Kalilösunggelegen war. Die Masse der Nervenfasern hatte sich stellenweise vom Neurilemmrings herum weggezogen, wobei die Längskerne nur den Nervenfibrillenangehörten, während die rundlichen Nuclei sammt der granulärenLage durchweg der Innenseite des Neurilemms fest anhingen. Zwischendieser Matrix des Neurilemms und der Masse der Nervenfasern warein leerer Raum eingetreten.Wie ich schon andeutete, so kann man namentlich bei Besichtigungder Commissuren sich versucht fühlen, zu fragen, ob es nicht eine zarte,gangliöse Rinde sei, die sich um die fibrilläre Masse herumziehe. Voneiner solchen Annahme kommt man indessen zurück, wenn man z. B. dasGehirn längere Zeit vor Augen gehabt hat. An Exemplaren von Bytiscusmarginalis, welche in doppelt chromsaurer Kalilösung getödtet waren, habeich 1) wiederholt Sieh. m. Tafeln gesehen, z. vergleichend. nicht blos Anat. dass Taf. IX, das fg. Neurilemm 1, f,g. weit ab von der