Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

1 *^f,218 Thiere mit seitlich symmetrischem Nervensystem.fast nur spurweise, die zarte, lockere äussere Hülle des Neurilemms herumziehen,auch noch kenntlich an einzelnen begleitenden Fettkügelchen.Der ganze Strang erinnert auf seinem Durchschnitt lebhaft an dieChorda dorsalis der Wirbelthiere. Bei manchen Arten gewinnt er geradezuein Aussehen, wenn auch keineswegs ganz die Consistenz wie Zellenknorpel,indem zwischen den Zellen eine festere Zwischensubstanz in grösserer Mengesich hinzieht. So bei den zuletzt genannten Tagfaltern.(Färbungen.) Das Neurilemm der Arthropoden kann Pigmenteenthalten, doch kommt dieses verhältnissmässig nicht gerade häufigvor. Scolopendra forficata z. B. zeigt, wie ich früher bereits meldeteund später wiederholt gesehen habe, über das Neurilemm weg violette,zerstreute Pigmenthaufen. Häckel bemerkte beim Flusskrebs „ausnahmsweise"Pigment in Form dunkelrother, schön verästelter Sternzellenund sah das Neurilemm der sympathischen Geflechte vonHomola Cuvieri mit vielgestaltigen weissen, gelben, orangefarbigenund purpurrothen Flecken überstreut. Auf eine oranggelbe Pigmentirungdes Gehirns mancher Daphniden habe ich ebenfalls aufmerksamgemacht. Ziemlich stark gelb sind auch öfters die Ganglien derSchmetterlingsraupen gefärbt; gelblichroth sehe ich sie bei PapilioMachaon, schwefelgelb bei der Raupe von Smerinthus ocellatus.Es fallen desshalb an frisch geöffneten Raupen die Ganglien vielschärfer in die Augen, als die farblosen, fast durchscheinenden Längscommissuren.Der färbende Stoff sind Körner, bei durchfallendemLicht von schmutziggelbem Aussehen; sie Hegen im Protoplasmader Gangbenkugeln.Bei Insecten fiel mir ferner die Käfergattung Timarcha tenebricosa ')auf, an deren Gehirn man nach aussen, sowie an den Bündeln des Sehnerveneinige grosse, dunkel violette, fast schwarze Pigmentflecken wahrnimmt.Docb habe ich mich bald überzeugt, dass dieselben schon in nähererBeziehung zum Augenpigment stehen und also streng genommen nicht hiehergeboren, wesshalb davon auch erst später die Rede sein wird. Hier magnur einstweilen bemerkt sein, dass man ähnliche Pigmentgruppen am Lobusoptici^ bei Mctoe, Telephorus und andern sehen kann.Was aber so recht eigentlich an dieser Stelle erwähnt werdenmuss, ist die entschieden röthlichgclbe Färbung, welche icham Nervensystem von Timarcha und Melo'e beobachte.Dieselbe zeigt sieh freilich nur an frischen Thieren; bei Individuen,welche z. B. in doppelt cbronisaurer Kalilösung gelegen hatten, ist sievöllig geschwunden. Während aber sonst Gehirn und Bauchmark der Insectenein inaltes Weissgrau zur Schau tragen, ist die intensiv gelbe Farbean genannten Käfern um so auffallender. Die Färbung ist diffuser Art undrührt her von dem auch die übrigen Eingeweide durchdringenden Farbstoffdes stark röthlichgelben Blutes; am gefärbtesten sind Gehirn und Ganglien,weniger die Commissuren und Seitennerven.Wenn ich sagte, die Färbung sei diffuser Art, so Nt. doch auch zubemerken, dass mau bei sehr intensivem Gelb z. B. an Timarcha im Neu-1} Steh. m. Tafeln z vergleich. Anat. Taf. VI, fg. o,e.