Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

Anneliden. 157paaren in der Medianlinie hegenden Follikeln zwei Stiele abgehensah, je einen für einen der Bauchstränge. Diese Kapseln rufenimmer an der Bauchfläche der Ganglien eine bestimmte Figur hervorund bedingen die starke Wölbung des Ganglions an dieser Seite.Während alle Ganglienkugeln innerhalb solcher Kapseln liegen,so machen sich bei mehren Hirudineen, z. B. bei Haemopis, Sanguisuga,Nephelis zwei freie grosse Ganglienkugeln sehr bemerklich*) und nehmen eine besondere Stellung ein, indem sie ausserhalbder Kapseln je eine jederseits zwischen den Wurzeln der austretendenSeitennerven hegen. Ihr Protoplasma hat ein gewissesgeschichtetes Ansehen, ist übrigens membranlos und geht nach denbeiden Seitennerven in eine Primitivfaser fort, die sich denen ausdem Innern des Ganglions kommenden beimischt. (Vergl. S. 89.)Ich hege die Vermuthung, dass diese bipolaren Ganglienkugeln zumSympathicus in Beziehung stehen mögen.' Im Mittelpunkt der Bauchganglien erblickt man zwei sich scharfabhebende helle Flecke, die ich für Lücken anspreche, welche denoptischen Querschnitt zweier Muskelcylinder umschliessen 2 ).Ausser den grösseren vom Neurilemm hervorgebrachten Abtheilungswändensehe ich noch ein zweites, ganz feines Fachwerk,welches nach innen von der Wand der Follikel ausgeht undsich durch die nervöse Substanz erstreckt. Um dasselbe uns vorzuführen,entnehmen wir den Ganglien eines in doppelt chromsaurerKalilösung gelegnen Blutegels feine Schnitte und setzen sie, nachdemman zuvor Kahlauge hat einwirken lassen, einem Drucke aus. Eskommt jetzt ein feines, zierliches Schwammgewebe zur Ansicht, indessen Räumen offenbar die durch den Druck entwichenen Ganglienkörperuntergebracht waren. (Vergl. S. 86.)Bei den Lumbricinen umhüllt das Neurilemm einfach dieGesammtmasse der nervösen Elemente, ohne weder grössere Dissepimente,noch ein feines Fachwerk nach innen auszubilden; womitdenn auch wohl die Erscheinung zusammenhängt, dass hier dieGanglienzellen einem auf sie wirkenden Druck eher ausweichen,also viel nachgiebiger gelagert sind, als bei den Hirudineen. Bezüglichder Lagerung der verschiedenen Arten der Ganglienzellensei auch zu dem, was schon früher darüber im Allgemeinen (S. 145)bemerkt wurde, hier noch angefügt, dass am Bauchmark die grösserenNervenzellen mehr die Mitte einnehmen, während die kleineren zurSeite rücken.Am Gehirn der Lumbricinen zeigen sich Ganglienkugeln undNervenfasern so vertheilt, dass, wie auch sonst, die obere Portionihre Anschwellung durch'Häufung der Ganglienzellen erhält; darunterverläuft das Band querer fibrillärerNervensubstanz. Die1) Tafeln s. vergleich. Anat. Taf. II, ig. 8,1. — »> a. a. O. fg. 3, f.