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Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

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Nie<strong>de</strong>re Thiere, höhere Thiere. 113geson<strong>de</strong>rte Einrichtungen vorhan<strong>de</strong>n sind. Je vollständiger <strong>de</strong>mnachin einem Organismus die Theilung in die physiologische Arbeit durchgeführtist, um so vollkommner wer<strong>de</strong>n wir ihn nennen.Dieses anscheinend recht brauchbare Kriterium lässt sich aberwenig anwen<strong>de</strong>n und passt nur für eine geringe Zahl von FäUen.Auch bei <strong>de</strong>r Mehrheit <strong>de</strong>r sog. nie<strong>de</strong>ren Thiere steht die Organisationauf <strong>de</strong>r Stufe, <strong>da</strong>ss für die einzelnen Lebensverrichtungenschon beson<strong>de</strong>re Werkzeuge o<strong>de</strong>r Organe vorhan<strong>de</strong>n sind. Setzenwir z. B. Fische und Blutegel einan<strong>de</strong>r gegenüber, so zeigt diefeinere Anatomie, <strong>da</strong>ss beim Blutegel, <strong>de</strong>m man, vergHchen mit<strong>de</strong>m Fisch, eine unvollkommnere Organisation zuzuschreiben pflegt,eine ebenso hohe Differenzirung und Spezialisirung <strong>de</strong>r Organe zugegenist, wie beim Fisch. Ein Unterschied liegt nur <strong>da</strong>rin, <strong>da</strong>ss bei<strong>de</strong>m Fisch einerseits eine massigere Entwicklung gewisser Organeauftritt, andrerseits auch neue Organe hinzukommen.Hätten wir noch bloss mit Hilfe <strong>de</strong>s freien unbewaffneten Augesdie Thierwelt zu mustern, so wür<strong>de</strong>n wir uns <strong>de</strong>n Begriff vonhöheren und nie<strong>de</strong>ren Thieren leichter aneignen können. Fast alle„kleinen" Thiere scheinen uns <strong>da</strong>nn von einfacher Organisation zusein, mithin nie<strong>de</strong>re Thiere vorzustellen. Aber „Mikroskope undFernröhren verwirren eigentlich <strong>de</strong>n reinen Menschensinn", wirwissen jetzt, <strong>da</strong>ss <strong>da</strong>s „Kleine" nicht zugleich <strong>da</strong>s Einfache ist undsind <strong>da</strong>durch fast rathlos gewor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Begriff, um <strong>de</strong>n sichs hierhan<strong>de</strong>lt, schärfer zu fassen.Es giebt k^ine höheren und nie<strong>de</strong>ren Thiere, sagen <strong>da</strong>her miteinem gewissen Recht auch Manche; je<strong>de</strong>s Geschöpf ist vollkommenin seiner Art. Und doch wird die thierische Morphologie <strong>de</strong>s Begriffesvon nie<strong>de</strong>ren und höheren Thieren, o<strong>de</strong>r die I<strong>de</strong>e vom AufundAbsteigen <strong>de</strong>r Organisation nicht entrathen können. Nach meinerMeinung wird man dieselbe vielleicht immer noch am besten von<strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Einzelwesen und <strong>de</strong>r Thierwelt im Ganzenherleiten.Wie wir <strong>da</strong>s Ei für einfacher organisirt halten als die Larveund diese wie<strong>de</strong>r für einfacher als <strong>da</strong>s fertige Thier, so wer<strong>de</strong>n dieWesen, welche am frühesten, schon „in <strong>de</strong>r Morgenröthe <strong>de</strong>s Lebens",aufgetreten sind, für die unvollkommensten Thiere anzusehen sein,während die am grossen Baume <strong>de</strong>s Lebens nach und nach durchGeneration zum Vorschein gekommenen Geschöpfe als die immervollkommner gewor<strong>de</strong>nen zu gelten hätten.Somit wür<strong>de</strong> sich <strong>de</strong>r Grad <strong>de</strong>r Vollkommenheit eines Thieres<strong>da</strong>rnach bemessen, ob es näher o<strong>de</strong>r ferner <strong>de</strong>n embryonischenCharakteren steht, und zweitens nach <strong>de</strong>r Zeit seines Erscheinensauf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>. Namhafte Naturforscher, wie z. B. Agassiz, haben<strong>da</strong>her auch immer diese bei<strong>de</strong>n Momente als beson<strong>de</strong>rs wichtig fürdie Klassifikation hervorgehoben, ja <strong>de</strong>r genannte Forscher möchteLcydig, Bau <strong>de</strong>s thierischen Körpers. "

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