Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP
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200 Thiere mit seitlich symmetrischem <strong>Nervensystem</strong>.Wirkung, so <strong>da</strong>ss <strong>da</strong>s unpaarige bei starker Ausbildung <strong>de</strong>s paarigenoft wenig entwickelt sei, und umgekehrt.Schon aus mehren meiner früheren Angaben und Bezeichnungengeht hervor, <strong>da</strong>ss ich <strong>de</strong>r Ansicht, es seien die obigen Nerven undihre Geflechte die Analoga <strong>de</strong>s Sympathicus <strong>de</strong>r Wirbelthiere, nichtganz beipflichte, son<strong>de</strong>rn nur mit gewisser Einschränkung. Jlach<strong>de</strong>r Art und Weise, wie sich mancher Forscher über fragliche Nervenausdrückt, lässt sich auch kaum verkennen, <strong>da</strong>ss <strong>da</strong>s nicht völligZutreffen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Vergleiches schon öfters gefühlt wor<strong>de</strong>n ist. Es musstedoch etwas stören, <strong>da</strong>ss die sogenannten Eingewei<strong>de</strong>nerven eigentlichnur die Mundtheile, die Speiseröhre und <strong>de</strong>n Magen versorgten; inErwägung <strong>de</strong>ssen vermied man auch wohl die Bezeichnung Sympathicusund sprach von <strong>de</strong>n „Mund-Magennerven", o<strong>de</strong>r selbst einfachvom „Schlundnervensystem".Auch an<strong>de</strong>re unmittelbare Beobachtungen waren nicht recht zuGunsten <strong>de</strong>r jetzt gelten<strong>de</strong>n Ansicht zu verwen<strong>de</strong>n.So hatte vor Jahren schon ein sehr sorgfältiger Forscher, Krohn,am Flusskrebs nachgewiesen, <strong>da</strong>ss <strong>de</strong>r eigentliche Darm, <strong>de</strong>ssen Functionendoch «zu <strong>de</strong>n unbewussten Lebenswirkungen gehören», zwei nach <strong>de</strong>r ganzenLänge <strong>de</strong>r Seitenwandung verlaufen<strong>de</strong> Nerven besitze, welche mit einemgemeinsamen Stämmeben vom letzten Knoten <strong>de</strong>s Bauchmarks entspringen.Nicht min<strong>de</strong>r mussten die Verhältnisse bei <strong>de</strong>n Spinnen <strong>de</strong>n Ge<strong>da</strong>nken entstehenlassen, <strong>da</strong>ss die vom Gehirn zum Magen treten<strong>de</strong>n Fä<strong>de</strong>n (Epeira,Mygalc), auch wenn man sie für sympathische Nerven erklärt, doch nicht<strong>da</strong>s Ganze <strong>de</strong>s Eingewei<strong>de</strong>nervensystems vorstellen können. Denn unbezweifelbarist ein guter Theil <strong>de</strong>r vom Brustknoten durch <strong>de</strong>n Bauchstielins Abdomen übertreten<strong>de</strong>n Nerven sympathischer Natur, und die z. B. beiPhdlangium ') an diesen Nerven befindlichen stark entwickelten Ganglien<strong>da</strong>rf man wohl füglicber zum Gebiete sympathischer als eerebrospinalerNerven rechnen. Bei Insecten wur<strong>de</strong> oftmals bemerkt, <strong>da</strong>ss die Fortpflanzungswerkzeugeihre Nerven vom letzten Abdominalganglion erhalten.Solche Beobachtungen müssen natürlich fortwährend <strong>de</strong>n Zweifelrege erhalten, ob <strong>da</strong>s vom Gehirn kommen<strong>de</strong> sympathische Systemauch wirklich mit <strong>de</strong>m gleichnamigen Nerven <strong>de</strong>r Wirbelthiere zusammenzustellensei; ob <strong>de</strong>nn in <strong>de</strong>r That bei Arthropo<strong>de</strong>n ein sogenanntesvegetatives o<strong>de</strong>r automatisches <strong>Nervensystem</strong> im Gegensatzeeines animalen bestelle. O<strong>de</strong>r ob es nicht vielmehr wahrscheinlichsei, <strong>da</strong>ss. wie sich An<strong>de</strong>re ausdrückten, bei <strong>de</strong>n nie<strong>de</strong>renThieren die vegetativen Lebensvorgänge in grossem Umfange zurKenntniss kommen und in gleicher Weise wie die Verhältnisse <strong>de</strong>rAussenwelt; «lesshalb auch die sogenannten sympathischen Nerven<strong>de</strong>rselben nicht eben so selbständig, ebenso „verschwiegen" sind, wiebei <strong>de</strong>n höheren Thieren.Das Gebiet <strong>de</strong>r Thateachen wur<strong>de</strong> wesentlich erweitert durchNewport. Dieser treffliche Entomologe sprach nicht blos zuerstJ) Sieh m. Tafeln i. vergleichend. Anat. Taf. VIII, fg. »,g.